König des Erebors

526 17 3
                                    

Seit der Schlacht sind nun schon einige Monate vergangen. Während dieser Zeit hatte Thorin dafür gesorgt, dass ein enges Bündnis zwischen Menschen, Elben und Zwergen entstand. Sie hatten zusammen ehrwürdig ihre gefallenen Krieger bestattet und ein riesiges Fest im Erebor für sie veranstaltet. Mittlerweile wurde auch Thal wieder aufgebaut und die Menschen aus der Seestadt leben nun dort. Selbst der Erebor wurde größtenteils wieder in Stand gesetzt und sieht nun fast wieder so aus, wie in der Blüte seines Lebens. Die Zwerge des Erebors sind in ihre Heimat zurückgekehrt und es herrscht wieder reges Treiben im Berg. Alles läuft fantastisch. Doch heute ist ein ganz besonderer Tag gekommen, denn Thorin soll nun offiziell zum König des Erebors ernannt werden. Dafür sind sogar einige Elben aus Bruchtal angereist und auch Bilbo ist zu Besuch gekommen. 

Gespannt sieht Naira der Zeremonie zu. In den letzten Monaten hatte sie eine Menge zu tun, doch trotzdem war sie Thorin wieder etwas näher gekommen. Wie früher trafen sie sich heimlich in dunklen und verlassenen Gängen und schwelgten nun jedoch in Erinnerungen an früher. Obwohl sie nun deutlich älter geworden waren verhielten sie sich doch noch oft wie frisch verliebte Teenager. Nairas Herz fing dauernd an schneller zu schlagen, wenn sie in seiner Nähe war oder wurde sogar verdammt tollpatschig. Obwohl sie schon so viel erlebt hatte, entdeckt sie mit Thorin doch immer wieder neue Dinge an sich. Aber auch der König hatte sich verändert. Er ist nun deutlich fröhlicher und offener anderen gegenüber. Selbst mit Thranduil hatte er sich einigermaßen verstanden und ihm seinen Teil des Schatzes überlassen.

Nach der Zeremonie findet ein riesiges Fest zu Ehren des neuen Königs statt. Freudig gesellt sich Loelia, wie das Mädchen nun von allen genannt wird, zu ihrem alten Freund Elrond. Ausgelassen reden die beiden über Loelias lange Reise zum Erebor und die Geschehnisse der letzten Monate. "Herr Elrond", ertönt eine tiefe Stimme hinter ihnen und Thorin tritt zu den beiden, "ich freue mich sehr Euch hier begrüßen zu dürfen." "Die Freude liegt auch ganz auf meiner Seite. Ihr habt den Berg und Thal fast wieder vollständig aufgebaut", erwidert der Elb beeindruckt. Schon beginnt ein Gespräch zwischen den beiden und Loelia lächelt in sich hinein. Endlich hat sie eine richtige Heimat gefunden, wo sie auch nicht mehr so schnell weg möchte. Zusätzlich hat sich das Band zwischen den Zwergen und Elben deutlich verstärkt.

Nach einiger Zeit trennen sich jedoch auch schon wieder ihre Wege und Thorin zieht seine Geliebte hinter sich her. Schließlich bleibt er bei den Zwergen der Gemeinschaft stehen, von denen er freudig beglückwünscht wird. Lächelnd sieht sie Thorin dabei zu, sie könnte ihn die ganze Zeit ansehen. Bevor sie weiter denken kann erwidert Thorin ihr Lächeln und kommt wieder auf sie zu. "Loelia, du siehst wunderschön aus", lächelt er sie charmant an, woraufhin sie rot anläuft. "Habe ich mich eigentlich jemals richtig bei dir bedankt, dass du mich wieder ins Leben geholt hast. Genauso wie meine Neffen", grinst er sie weiterhin an. Stumm schüttelt sie den Kopf und mustert Thorin verwundert. "Dann wird es aber höchste Zeit. Loelia, du bist die eine der interessantesten Personen die ich je kennenlernen durfte und absolut einmalig", grinst er sie frech an, "du hast mich auf meiner mehr als waghalsigen Reise hier her begleitet. Wir haben Seite an Seite gegen Trolle, Orks und was sonst noch alles gekämpft und trotzdem warst du am Ende diejenigen, die mich gerettet hat. Ich verdanke dir also deutlich mehr als nur mein Leben. Nur dank dir kann ich heute hier in den Hallen meiner Ahnen stehen und ich kann gar nicht in Worte fassen wie dankbar ich dir dafür bin. Deshalb versuche ich es dir zu zeigen."

Immer näher geht Thorin auf seine Geliebte zu, bis er dich vor ihr steht. Sanft nimmt er ihre Hände in seine und geht vor ihr auf die Knie. "Loelia, bitte mach mich zum glücklichsten Zwerg in Mittelerde und werde endlich meine Frau", lächelt er ihr zu und holt einen silbernen Ring hervor. Sprachlos starrt das Mädchen auf den König des Berges vor ihr, bis sich ein riesiges Lächeln auf ihr Gesicht schleicht. Lachend legt sie ihre Arme um seinen Nacken und zieht ihn zu sich hoch. "Es wäre mir eine Ehre Eure Frau zu werden", lächelt sie Thorin an, der sie ebenfalls näher an sich zieht. Glücklich senkt er seine Lippen auf ihre und beide Lächeln in den Kuss hinein. Selbst nach all den Jahren kribbelt Loelias ganzer Körper dabei und sie wird fast zu Wachs in seinen Armen. Nichts kann diesen perfekten Moment gerade zerstören. Endlich scheint sie nun vollkommen an ihrem Ziel angekommen zu sein, was sie unbewusst all die Jahre angesteuert hatte.

~~~

Hallo ihr fleißigen Leser!
Leider ist dies das letzte Kapitel meiner Geschichte.
Doch ich hoffe ihr hatten genauso viel Spaß wie ich Naira/Loelia auf ihrer Reise zu begleiten.

Außerdem danke an alle, die bis zum Ende durchgehalten haben und fleißig gevotet haben😊

Das verlorene MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt