Der nächste Morgen kam für alle viel zu früh. Die Nacht war doch länger geworden als geplant.
Doch lassen sich die Zwerge nicht ihre gute Laune des gestrigen Abends nehmen und erzählen auch noch beim Frühstück von manchen Erlebnissen."Ihr wart also schon einmal im Erebor" Thorin schreitet langsam zu Naira und schaut sie skeptisch an. "Ja auch wenn es schon viele Jahre her ist." Wehmütig sieht sie in die Ferne. "Was wolltet Ihr dort" "Ihr vertraut mir immer noch nicht" spricht sie die Wahrheit aus. Doch Thorin sieht einfach nur an ihr vorbei. Sie seufzt. "Ich war auf der Durchreise. Hatte kein richtiges Ziel vor Augen. Doch war ich auch schon lange unterwegs und dementsprechend erschöpft. Euer Großvater gewährte mir mich in Euren Hallen auszuruhen. Ursprünglich wollte ich nur einen Tag bleiben doch dann traf ich ihn. "Das Lächeln welches sich in Nairas Gesicht nun zeigt ist wunderschön findet Thorin. Es zeigt gerade zu ihre Liebe zu diesem bestimmten Zwerg doch konnte man auch Schmerz darin erkennen. "Was ist mit ihm passiert?" Doch Thorin hat schon eine gewisse Ahnung. "Ich verlor ihn im Feuer" Voller Trauer senkt sie ihren Blick. Mitfühlend legt der Zwergenprinz ihr eine Hand auf die Schulter. "Auch ich habe meine große Liebe in den Flammen verloren." Bei dieser Aussage zuckt Naira leicht zusammen. "Er war nicht meine große Liebe" korrigiert sie Thorins Annahme. Fragend sieht er sie an. "Er war mein bester Freund. Sozusagen wie ein Bruder für mich." erklärt sie. Trotzdem ringt sie sich danach ein kleines Lächeln auf. "Scheint als hätten wir ein ähnliches Schicksal" Auch Thorin ringt sich zu einen Lächeln durch. Er dachte nicht gerne an den Tag zurück als Smaug über sie kam. Zu viel hatte er damals verloren.
"Lasst uns kein Trübsal blasen schließlich wollen wir doch Eure Heimat zurück erobern" Aufmuntert schaut Naira nun zu Thorin. Er schenkt ihr ein Lächeln und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Rest der Truppe. Lange müssen sie nicht Ausschau halten denn schon von weitem kann man die lauten Rufe von ihnen hören. Fragend schauen sich die Beiden an. Was hatten die Zwerge jetzt schon wieder getan?
Als sie schließlich auf die Bande treffen bricht Naira in schallendes Gelächter aus. Verwirrt blicken die Zwerge sie an. Doch fängt sie nur noch mehr an zu Lachen. Das Schauspiel was sich ihnen bietet ist auch sehr amüsant. Die Zwerge hatten sich auf eine Wasserschlacht in einen der größeren Becken eingelassen. Und es sieht fast so aus als würden sie eine Schlacht mit dem Wasser führen. Langsam beruhigt sich Naira wieder. Die Zwerge werden ihr immer sympathischer. Vor langer Zeit hatte sie genau die selbe Idee gehabt. Wurde jedoch von Elrond erwischt und bekam riesigen Ärger.
Plötzlich packen sie Hände und jemand schmeißt sie sich über die Schulter. Erschrocken schreit sie kurz auf bemerkt aber wer sie gepackt hat. Fili. Krampfhaft versucht sie sich aus seinen Armen zu winden doch der Griff bleibt eisern. "Du hast doch nichts gegen ein kleines Bad?"fragt Fili und schon landet sie im Wasser. 'Jetzt kann er was erleben' denkt sich Naira und taucht wieder auf. Fies Grinsend wendet sie sich Fili zu. "Dann hast du doch sicherlich nichts gegen meine Rache?" Unschuldig blickt sie ihn in die Augen. "Lauf!" raunt Kili seinem Bruder ins Ohr. Kurz darauf nimmt dieser seine Beine in die Hand und flieht vor der wütenden Naira. Weit kommt er jedoch nicht denn wie aus dem nichts steht die vor Wasser triefende Naira vor ihm. Immer noch hat sie dieses fiese Lächeln im Gesicht. Langsam schleicht sie auf ihn zu. "Du bist mir doch nicht böse" verlegen schaut Fili sie an. Sie lacht und Fili muss schlucken. Immer weiter geht er rückwärts bis schließlich ein lautes Platschen zu hören ist. Sie sind wieder an dem Becken angekommen und Fili ist hinein gefallen. Wieder bricht das Mädchen in Lachen aus und auch die Anderen stimmen mit ein. "Na warte" lacht nun auch Fili.
Bevor er sie wieder packen kam weicht sie ihn aus. Schnell legt sie das nasse Kleid ab sodass sie nur noch in einer Art Top und in einer kurzen engen Hose vor ihnen steht. Bevor sie reagieren kann packen sie schon wieder Hände. Doch dieses Mal ist es Kili. Lachend legt er ihr einen Arm unter die Kniekehlen und die andere um ihren Rücken. So laufen sie zurück zum Wasser. "Lass mich sofort wieder runter" beschwert sich Naira. "Was bekomme ich denn dafür" grinst er schelmisch. Dafür kassiert er jedoch nur einen Schlag auf die nackte Brust.
Es geht noch eine Ewigkeit so weiter. Selbst Thorin macht irgendwann mit. Ausgelassen genießen alle die Ruhe und haben gemeinsam ihren Spaß. Auf einmal stolpert Naira über etwas und landet mit dem Gesicht voran im Wasser. Als sie wieder auftaucht hält ihr jemand eine Hand hin. Dankbar nimmt sie sie an und blickt in sturm graue Augen. Diese Augen ziehen sie komplett in den Bann und sie kann einfach nicht wegsehen. Sie waren sich so nah und irgendwie doch so fern. Ein kleiner Stich fährt durch Nairas Herz. Vorsichtig streicht ihr Thorin die nassen Haare aus dem Gesicht. Auch er kann nicht wegsehen. Diese grünen Augen faszinieren ihn einfach zu sehr. Auf einmal überkommt ihn das Gefühl diese Mädchen schon lange zu kennen. Zu wissen das er ihr schon einmal begegnet war. Doch ihn wollte einfach nicht einfallen wo und wann.
"Hey es gibt Essen" unterbricht sie die Stimme von Bofur. Hastig gehen sie auseinander und bekommen nur einen verwirrten Blick von Bofur. Schnell zieht sich Naira das feuchte Kleid vom Morgen über und schaut zu Thorin. Auch er hatte sich wieder das Hemd übergezogen. Gemeinsam laufen sie wieder zu der Gemeinschaft.
"Wo ward ihr denn so lange?" fragt Fili belustigt. "Naja mein Gesicht wollte noch unbedingt Bekanntschaft mit dem Wasser machen" schulterzuckend lässt sie sich neben ihm nieder. Lachend legt er ihr einen Arm um die Schultern und zieht sie zu sich. Sie stimmt in das Lachen mit ein genau so wie Kili der neben ihnen sitzt.
Als Herr Elrond jedoch in ihre Mitte tritt verstummen die gesamten Gespräche.
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Das verlorene Mädchen
FanfictionWir alle kennen die Geschichte von Thorin Eichenschild und seiner Gemeinschaft um den Erebor zurück zu erobern. Doch was viele nicht wissen ist, dass sie nicht allein unterwegs waren und die Geschichte ein wenig anders verlaufen ist. Niemand weiß we...