Ruhe und Frieden

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Am nächsten Morgen wacht Naira erst recht spät auf. Verschlafen dreht sie sich auf die andere Seite und kuschelt sich an etwas weiches. "Guten Morgen Schlafmütze" brummt eine vertraute Stimme verschlafen. Naira blinzelt verträumt und schaut nach oben. Sie lächelt ein verschlafener Fili an. "Morgen" gibt sie müde von sich. Naira stellt fest dass das weiche etwas Fili gewesen war und lacht nur ein wenig darüber. Langsam erhebt sie sich und klopft sich das Stroh von der Kleidung. "Frühstück?" fragt Naira. "Frühstück!" bestätigt Fili. Lachend machen sie sich zusammen auf in einen anderen Raum aus dem man schon die Anderen hören kann. Als sie eintreten ernten sie einige komische Blicke doch stört sie das überhaupt nicht. Immer noch lachend setzten sie sich zu Kili und Balin. "Na ihr zwei" Verschwörerisch wackelt Kili mit seinen Augenbrauen. "Was du dir wieder denkst Bruder" lacht Fili und schlägt ihm spielerisch gegen die Schulter. "Was soll ich denn denken?" Unschuldig wie eh und je blickt Kili seinen Bruder an. Nun kassiert er einen Schlag von Naira. "Autsch" jammert der Betroffenen auf doch zuckt Naira nur mit ihren Schultern.

Fast schon gierig stürzt sich Naira auf das Essen. Wie lange war es her das sie so gut gegessen hatte? "Hey lass uns auch noch etwas übrig" beschwert sich Fili neben ihr. "Bedien dich doch" antwortet die Angesprochene schnippisch. Lachend stürzen sich dann auch die Brüder auf das Essen. "Warum seit ihr hier?" Ein sehr großer haariger Mann betritt den Raum und sieht erwartungsvoll zu Thorin. "Wir sind auf der Durchreise" erwidert dieser jedoch nur mürrisch. "Stell dich nicht so an Thorin. Beorn kann uns bestimmt helfen und er ist uns ein guter Gastgeber." Dankbar lächelt Gandalf zu dem Hautwechsler der jedoch nur ein Brummen von sich gibt. Beorn sieht sich die Zwerge alle einmal genau an. Er mag keine Zwerge. Doch plötzlich bleibt sein Blick an einer Person hängen. "Naira" Verwundert blickt die Angesprochene auf. "Beorn" Leicht neigt sie ihren Kopf und der Hautwechsler erwidert diese Geste. "Nun gut. Ihr könnt bis morgen früh hier bleiben. Doch dann müsst ihr weiterziehen" bestimmt Beorn und geht hinaus in den Garten. "Meine Liebe ich wusste gar nicht das Ihr so viele Leute kennt" lacht Gandalf während er an seiner Pfeife zieht. "Wenn man viel herum kommt lernt man auch viele Leute kennen. Auch wenn man es nicht immer will" den letzten Satz flüstert Naira schon fast und beißt sich fest auf die Lippe.

Die gesamte Gemeinschaft genießt es endlich wieder etwas Frieden zu haben. Verstreut sitzen sie über all in Beorns Garten und genießen das schöne Wetter. Auch Naira hat sich einen schönen Platz gesucht. Wie die Nacht zuvor sitzt sie auf dem Holzsteg am See. "Alles okay?" Erschrocken dreht sich Naira um. "Irgendwie hab ich das glaub ich schon mal erlebt" beginnt sie dann doch zu lachen. "Stimmt" meint Fili und lässt sich neben ihr nieder. Sie beginnen über Gott und die Welt zu reden als sich Kili ihnen nähert. "Na ihr Turteltauben" grinst dieser dann. "Turteltauben?" Skeptisch zieht Naira eine Augenbraue hoch. "Ja. So wie ihr euch benehmt" Achselzuckend lässt Kili sich neben Naira fallen. "Ich glaube du verstehst da was falsch Brüderchen" meint Fili belustigt. Jetzt schaut Kili seinen Bruder fragend an. "Wir sind nur Freunde" lacht Naira und Fili legt ihr wieder einen Arm um die Schulter. "Jaja ist klar" erwidert Kili nur "warum wart ihr Beide dann heute Nacht nicht auf euren Schlafplätzen? Und dann heute morgen so eng aneinander gekuschelt?" Skeptisch sieht Kili die Beiden vor sich an. Unsicher blickt Fili zu Naira. Sollte Kili auch von Nairas Vergangenheit wissen? "Wir waren hier draußen" beginnt Naira unsicher "und haben geredet" "Geredet" Wieder wackelt Kili mit seinen Augenbrauen. Dafür kassiert er wieder mal einen Schlag von Fili. "Ich habe ihm meine Vergangenheit erzählt" gibt Naira nach einigen Momenten von sich. Unsicher atmet sie tief ein und wieder aus. "Also da du eh nicht gehen wirst ohne eine vernünftige Erklärung erzähle ich dir auch was alles passiert ist. Alles begann vor vielen vielen Jahren... "

Als Naira schließlich mit der Erzählung endet schlingt Kili seine Arme um sie. "Das tut mir alles so leid für dich" flüstert er ihr ins Ohr. Naira ringt sich zu einem Lächeln durch. Sie ist ein wenig stolz auf sich. Es lief deutlich besser als gestern. Zwischendurch hatte sie ein paar Tränen vergossen und hin und wieder etwas gezittert. Doch hatte es anscheinend geholfen mit Fili über alles zu reden. "Und mit dieser Kette kannst du wirklich verschiedene Gestalten annehmen?" Neugierig beäugt Kili die funkelnde Kette. Zustimmemd nickt sie. "Wollt ihr es sehen?" Das lassen sich die Brüder nicht zwei Mal sagen und ziehen Naira hinter sich her. Hinter dem Haus kommen sie schließlich zum stehen. Keiner der anderen Zwerge ist hier und niemand kann sie hier sehen. "Okay was wollt ihr zuerst sehen?" Aufgeregt sieht Naira von Fili zu Kili. "Wie siehst du als Elbin aus?" Kili scheint sehr begeistert über ihre Fähigkeiten. Als sich das helle Grün des Anhängers in ein strahlendes weiß verändert bleiben den Jungs die Müder offen stehen. "Wow" hauchen beide. Nun überragt Naira sie was sie ziemlich witzig findet da sie sonst ein bisschen größer sind als sie. "Und als Zwergin?" Wieder ändert sich die Farbe des Kristalls. Doch dieses Mal in ein dunkles blau. "Unglaublich" haucht Kili. Statt der blonden Haare hat Naira nun hell braune Locken. Typisch für Zwerge sind einige der Strähnen davon geflochten. Ihre Augen haben nicht mehr das gewohnte grün sondern strahlen blau wie das Meer."Kommt der Naira die wir kennen recht nahe" bemerkt Fili schmunzelnd "Warst du eigentlich auch mal ein ... naja.. Ork?" fragt Kili unsicher nach. Naira verzieht das Gesicht aber nickt leicht. Diese Mal wird der Stein um ihren Hals grau. Doch schnell ändert er seine Farbe wieder in Grün. "Zum Glück war mein Leben als Ork nicht sehr lang" Angewidert verzieht Naira ihr Gesicht und schleift die Zwei wieder zum Rest. Den restlichen Tag verbringen sie damit rumzualbern und die Sonne zu genießen.

Das verlorene MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt