Allein

431 16 7
                                    

Als Naira wieder zu sich kommt ist dort nichts weiter als Dunkelheit. Erst nach einiger Zeit in diesem Nichts kann Naira auf einmal ein kleines grünes Licht aufflammen sehen. Wie die etlichen Male zuvor geht sie langsam darauf zu. Je näher sie dem Licht kommt desto heller wird es und sodass sie ihre Augen schließlich schließen muss. Schützend erhebt sie zusätzlich ihre Arme. Gerade als sie sie erhoben hat durchfährt sie ein heftiger Ruck. Qualvoll versucht sie aufzuschreien doch es dringt kein Ton über ihre Lippen. Zitternd fällt sie mit einem vor Schmerzen verzehrten Gesicht zu Boden. Naira merkt zitternd wie sich ihr ganzer Körper neu formt. Merkt wie jeder einzelne Knochen bricht und sich dann wieder neu zusammen setzt. Wie ihre Haut auseinander reißt und neu wieder zusammen wächst. An diese qualvolle Prozedur würde sie sich wohl niemals gewöhnen können egal wie oft sie diese schon über sich ergehen lassen musste.

Nach einiger Zeit klingen die Schmerzen endlich ab und ihr angespannter Körper beruhigt sich wieder. Vorsichtig öffnet sie ihre zusammengekniffenen Augen und sieht sich verwirrt um. Zuerst fehlen ihr jegliche Erinnerungen und sie weißt gar nicht wo sie gerade ist. Doch schon prasselt alles wieder auf sie ein. Die Gemeinschaft. Das Waldlandreich. Thranduil und Legolas. Die Fässer. Der Morgulpfeil. Kili! Hastig springt sie auf um gleich darauf wieder um ihr Gleichgewicht zu ringen. Nachdem sie sich wieder gefangen hat blickt sie sich panisch um. Doch das einzige was sie sehen kann ist der Fluss und der angrenzende Wald. Keine Spur von den Zwergen. Schnell setzt sie sich in Bewegung und folgt dem Verlauf des Flusses.

Immer weiter folgt sie ihm doch je weiter sie geht desto mehr schwindet ihre Hoffnung die Zwerge und den kleinen Hobbit zu finden. Frustriert bleibt sie nach einiger Zeit auf einem kleinen steinernen Vorsprung stehen und sieht sich genau um. Naira gesteht es sich nicht gern ein doch es scheint aussichtslos. Sie hatte ihre Freunde verloren. Nun war sie wieder allein.

Erschöpft wendet sie sich von dem Fluss ab wobei ihr erst jetzt ein gravierender Unterschied auffällt. Irgendwas hatte sich an ihr geändert. Sie fühlt sich als wäre sie deutlich größer geworden. Auch ihre Umgebung nimmt sie nun deutlich besser wahr. Durch einen plötzlichen Gedanken geleitet läuft sie wieder auf den Fluss zu und betrachtet ihr Spiegelbild. Zuerst fallen ihr die hüftlangen glatten braunen Haare auf. Danach die dazu passenden hellbraunen Augen. Ihre Haut sieht makellos aus und auch ihr Körperbau ist sehr elegant. Lächelnd streicht sie sich einige Haarsträhnen hinter ihre Ohren die sich als sehr spitz erweisen. Glücklich fängt sie an zu lächeln. Es ist schon lange Zeit her dass sie eine Elbengestalt hatte. Für Naira gibt es keine bessere Spezies da die Elben gewöhnlich ein seeehr langes Leben haben. Was wiederum bedeutet dass sie nicht mehr so schnell diese Schmerzen mitmachen muss

Von der ganzen Erschöpfung wieder erfasst schleppt sich Naira in den Wald und sucht sich einen geeigneten Lagerplatz. Zwischen dem zahlreichen Wurzelwerk einer riesigen Eiche lässt sie sich seufzend schließlich nieder. Obwohl die Sonne langsam untergeht verzichte Naira lieber auf ein wärmedes Feuer. Die Gefahr wäre zu groß dass sie dadurch von den Orks gesehen werden könnte. Doch ist es ihr eigentlich recht egal ob sie ein warmes Feuer um sich hat oder nicht. Sie spürt die Kälte eh nicht mehr und das leider schon viel zu lange nicht mehr. Seit dieser Hexenkönig dieses Monster in ihr geschaffen hatte um genau zu sein.

Dieses Monster denkt sie sich während ihr dabei ein kalter Schauer durch ihren Körper fährt. Fast so als wolle es ihr sagen dass es immer noch in ihr lebt. Naira merkt dass es mit jedem Tag bei den Zwergen stärker wurde. Immer wieder drohte es hervor zu kommen es hätte nicht mehr viel gefehlt und es hätte damals in den Orkstollen die Kontrolle übernommen. Das wäre eine Katastrophe gewesen. Niemand hätte die Stollen jemals wieder lebend verlassen können. Allein durch die Erinnerung merkt Naira das bekannte ziehen in ihren Muskeln. Es wollte raus endlich wieder die Macht besitzen die es vor vielen Jahren bereits gehabt hatte.

Vieles wäre anders gelaufen wenn sie damals nicht so naiv gewesen wäre. Doch sie kann die Vergangenheit nicht mehr ändern denkt sie sich verbittert. Doch sie kennt es mittlerweile gar nicht mehr anders. Es ist nun mal ein Teil von ihr ohne den sie eigentlich nicht mehr leben kann. Deswegen ist es auch  so schwerer ihn immer wieder unter Kontrolle zu halten. Naira legt sich seufzend hin und starrt in den dunklen Nachthimmel. Ob sie der Gemeinschaft wohl jemals ihr wahres Ich zeigen könnte?

_________________________________________

Hallo zusammen:-)
Endlich ist es wieder soweit.
Ein neues Kapitel ist da

Hoffe mal es gefällt euch
Keine Ahnung wann das Nächste kommt aber ich gebe mein bestes so schnell wie möglich eins zu schreiben

Wow schon über 1k reads für diese Geschichte
Dankeschön 😍

Das verlorene MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt