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Nach der Schule machte ich mich direkt auf den Weg zum Café, da es sich nicht lohnen würde noch mal nach Hause zu fahren. Nachdem ich geparkt hatte, trat ich ins Café ein und bemerkte, dass noch nicht wirklich viel los war. es waren vereinzelte Studenten und etwas ältere Leute da, die auf den bequemen Stühlen oder Sesseln saßen. Nachdem ich Sally begrüßt hatte, mit der ich heute Schicht hatte, ging ich schnell in unseren Pausenraum um meine Sachen weg zupacken und meine kurze Schürze anzog, die von der Hüfte bis ungefähr Mitte der Oberschenkel ging.

Im Hauptraum angekommen, sprach ich kurz mit Sally und fing dann auch an zu arbeiten. Als wir dann alle Gäste zufrieden bestellt hatten, war kurz ruhig, weshalb wir beide hinter der Theke standen und während ich diese sauber machte, quatschten wir ein bisschen. Eigentlich verstanden wir uns ziemlich gut, jedoch war das nur so eine Freundschaft unter Kollegen. ,,Ich hoffe, dass es heute ruhig bliebt'' teilte ich meine Hoffnung Sally mit, doch sie fing nur an zu lachen. ,,Was?'' verwirrt sah ich sie an. ,,Deine Hoffnung wurde gerade zerstört'' deutete sie auf die Cafetüre, die gerade von Diego, gefolgt von seiner ganzen Truppe inklusive Cheerleader geöffnet wurden.

Direkt war der Geräuschpegel im Café gestiegen und sie hatten fast die ganze Aufmerksamkeit auf sich, erstrecht, nachdem sie sich Tische und Stühle zusammen gezogen hatten, damit sie zusammen sitzen konnten. ,,Schnick, Schnack Schnuck'' drehte ich mich zu Sally, die übrigens in meinem Alter war, da sie genauso wenig Lust hatte auf die Truppe. Mit angriffslustigen Gesichtsausdruck hielt sie mir ihre Hand hin und nachdem wir es gemacht hatten, atmete ich erleichtert aus, da sie verloren hatte. ,,Das nächste mal gest du dann'' brummte sie und schnappte sich ihren Block aus der Schütze.

Siegessicher sah ich Sally dabei zu, wie sie die Bestellung der Jungs und Mädchen aufnahm und dann mit einem genervten Gesichtsausdruck auf mich zu kam. ,,Warum müssen die bitte so laut sein?'' rieb sie sich ihr Ohr, weshalb ich lachen musste. ,,Ich hätte die Bestellung auch hier aufnehmen können'' ärgerte sie sich und legte den Zettel dann in die Mitte, damit wir diese zusammen abarbeiten konnten. ,,Das stimmt wohl'' grinste ich und fing an die Kaffees zu machen. ,,Hilf mir wenigstens tragen'' sah Sally mich an, als nun 4 volle Tablets vor uns standen. ,,Okay'' gab ich mich geschlagen und nahm dann wie sie zwei in die Hand.

Am Tisch angekommen, lagen direkt die Blicke der Jungs auf mir. ,,Da ist ja unsere Schlagfertige Lou'' lachte Sascha, was mich nur die Augenbrauen zusammen ziehen lies. Ich wusste nicht Mals, dass er meinen Namen kannte. Eliot und Nate, die auch am Tisch saßen, grinsten mich auch an und Diego verdrehte nur die Augen. ,,Was sagst du dazu Diego'' schlug Sascha ihm lachend auf die Schulter, was er nur mit einem genervten Grummeln quittierte.

Während ich ihnen ihre Getränke und Kuchen vor die Nase stellte, rutschte mein Blick zu Diego, der sich mit Lindsay, einer der Cheerleader unterhielt. Ich hatte schon viel von ihr gehört, dass sie wohl schon mit dem ganzen Basketballteam im Bett gewesen wäre und sowas alles, jedoch ginge mich das einen feuchten Dreck an, weshalb ich nun meinen Blick wieder von ihnen abwandte und mit den nun leeren Tablets und Sally zurück zur Theke ging.

Ansonsten verging meine Schicht ziemlich ruhig. Zwischendurch waren die Jungs ziemlich laut, doch es gab auch Momente, wo es ziemlich still war, das lag jedoch daran, dass sie dann mit den Cheerleadern flirteten und sonst waren nur einzelne Studenten hier, die lernte oder sonst was. Als meine Schicht fast zu Ende war, ging die Truppe erst und der Geräuschpegel viel drastisch, sodass man nur noch das leise Radio des Cafés hörte. Als das nächste mal die Türe geöffnet wurde, kam unser Chef rein. ,,Guten Abend Sally und Lou'' schenkte er uns kurz ein lächeln. Er war immer ziemlich nett und locker, was eindeutig ein Vorteil war, wenn man mal zu spät kam oder mal krank war. ,,Kommst du nach deiner Schicht bitte noch einmal in mein Büro Lou'' sah er mich an, weshalb ich nickte.

Nachdem mich dann Helene abgelöst hatte, holte ich erst einmal meine Sachen und ging dann noch einmal zu meinem Chef. ,,Setz dich kurz Lou'' deutete er auf den Stuhl vor seinem Tisch und kramte dann in seiner Aktentasche. ,,Worum geht es denn?'' fragte ich interessiert nach. ,,Du bekommst noch das Geld von deinen Überstunden letzten Monat'' nahm er seinen Schwarzen Beutel hervor. ,,Ach stimmt ja'' hatte ich es schon völlig vergessen. ,,genau 200'' überreichte er es mir in bar und grinste mich stolz an. ,,Dankeschön'' packte ich es direkt in mein Portmonee, damit es auch nicht wegkam. Es war viel Geld, was ich echt gebrauchen könnte.

Zuhause angekommen packte ich das Geld direkt zu meinem anderen Erspartem, welches ich dieses mal im höchsten Küchenschrank ganz hinten versteckt hatte. Einmal hatte ich 500 gesparrt, was ich in meinem Zimmer versteckt hatte, doch dann kam ich nachhause und fand mein Zimmer völlig verwüstet wieder. Mein Vater hatte das Geld einfach genommen und für Alkohol und Drogen ausgegeben. Als ich ihn darauf ansprach, ist er völlig ausgerastet, dass es doch sein Geld wäre und mich so zusammen geschlagen, dass ich eine Woche lang nicht zur schule gehen konnte. Seit dem versteckte ich es in der Küche in einer leeren Kakaodose.

Nachdem ich meine Tasche in mein Zimmer gebracht hatte und noch meine Hausaufgaben erledigt habe, beschloss ich runter zu meiner Oma zu gehen. ,,Oma?'' rief ich einmal durch die Wohnung und fand sie in ihrem Bett liegen. ,,Alles in Ordnung?'' fragte ich besorgt, da sie noch ihre Jeans und ihre Bluse anhatte. ,,Ich bin ein bisschen Müde mein Kind, aber schön das du da bist'' grinste sie mich auf und setzte sich dann auf. ,,Möchtest du nicht lieber was bequemes dann anziehen?'' legte ich den Kopf leicht schief. Verwirrt sah sie mich an und wusste überhaupt nicht, was ich meinte. ,,Was meinst du Kind?'' gähnte sie einmal.

,,Du hast noch deine Jeans an'' deutete ich auf ihre Beine und als sie an sich runter sah, schien sie zu überlegen. ,,Hab ich mich vorhin nicht umgezogen?'' war sie verwirrt, doch ich wank nur ab. ,,Ich helfe dir eben'' ging ich an ihren Schrank und nahm ihren Schlafanzug hinaus. ,,Hast du Hunger?'' legte ich es neben ihr aufs Bett und half ihr auf zu stehen. ,,Ja, Bärenhunger'' grinste sie mich wie ein Kind an, was mich auch grinsen lies. ,,Dann koch ich uns noch eben eine Kleinigkeit'' half ich ihr in ihren Schlafanzug und ging dann in die Küche.

Hab euch lieb ❤️
Eure Josy 💕

stay or goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt