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Nun saß ich hier, mit den 4 Jungs in meinem Zimmer und es herrschte eine unangenehme Stille. Jeder hing seinen Gedanken nach, als ich schließlich das Wort ergriff. ,,Was hattet ihr überhaupt vor da unten?'' sah ich einmal durch die Runde, doch als niemand Anstalt machte, sah ich erwartend zu Diego. Er sah mich schon die ganze Zeit durchgängig an. ,,Wir mussten was klären, war nur nh Kleinigkeit wegen Geld, aber das ist jetzt durch. Wir sind fertig mit denen'' erklärte er mir, weshalb ich kurzerhand nickte.

,,Ich glaube, wir sollten gehen, dann könnt ihr noch reden'' erhob sich Sacha und auch die anderen beiden standen auf. ,,Ruf an, wenn ich dich abholen soll'' schlug Sasha noch mit Diego ein und lief dann aus dem Zimmer. ,,Danke, du bist echt unsere Retterin. Pass auf dich auf und red mit ihm'' deutete er mit den Kopf in mein Zimmer. Ein kleines Nicken genügte ihm, weshalb er mich kurz in die Arme schloss und dann wieder los lies. ,,Kommt gut nach Hause, ich fahr ihn später oder so nach Hause'' verabschiedete ich mich auch mit einer Umarmung von den anderen zwei und als sie schließlich die Wohnung Verliesen, ging ich zurück zu Diego. Er hatte sich etwas auf gesetzt und musterte mich mit einem bösen Blick.

,,Jetzt schau mich nicht so böse an'' zog ich mein Stuhl näher ans Bett und setzte mich drauf. ,,Ich darf dich böse anschauen, du hast mich einfach von einem auf den anderen tag ignoriert und ich weiß nicht wieso und dann küsst du auch noch Sasha.'' meinte er und ehrlich gesagt, hörte er sich an wie ein kleines Kind, doch es war süß, wie er sich aufregte. ,,Du hast mit Olivia gevögelt, obwohl wir paar Tage vorher Sex hatten'' rechtfertigte ich mich. ,,Woher weißt du das?'' runzelte er die Stirn. Es stimmte also, mein Herz zog sich einmal stark zusammen und ein Klos bildete sich in meinem Hals. ,,Ich wusste es nicht, war nur eine Vermutung'' sagte ich kleinlaut.

,,Ich hab mitten drin aufgehört'' meinte er auf einmal, weshalb ich ihn verwirrt ansah. ,,Ich hab durchgehend an dich gedacht, ich wollte, dass du sie bist'' gab er zu und fuhr sich dann müde übers Gesicht. ,,Ich hab dir gesagt, dass ich dich Liebe und du haust einfach ab. Am nächsten Tag bist du nicht auf getaucht und der Tag darauf hattest du überall Verletzungen und am Samstag war noch alles perfekt. ,,Was ist bitte passiert, dass es sich so wenden konnte?'' sah er mich fragend und besorgt zu gleich an, doch ich musste stark schlucken und die aufkommenden Tränen weg blinzeln. ,,Lou?'' sah er mich fragend an, weil ich mein Kopf weg gedreht hatte. Ich wollte ihm sagen, was der Grund ist, ich wollte ihm sagen, dass mein Vater mich immer schlug, doch irgendwas in mir hinderte mich dran. Ich konnte nicht.

,,Sag mir wenigstens, wer dir das angetan hat'' wollte er auf stehen und zu mir kommen, doch schnell schob ich ihn zurück aufs Bett und lies mich auf die Bettkante nieder. ,,Ich kann nicht'' krächzte ich. ,,Wirst du es mir denn irgendwann erzählen?'' musterte er mich und zögerlich nickte ich. ,,Bist du in Sicherheit?'' fragte und ohne dass ich es wollte nickte ich, obwohl es völlig gelogen war. ,,gut, komm her'' griff er nach meiner Hand und zog mich in seine Arme. Mit einem kribbeln iim Bauch kuschelte ich mich an ihn und genoss einfach für kurzen Moment denen Augenblick.

,,Ist zwischen uns soweit alles gut? Wir lassen es langsam angehen und schauen, was passiert, okay? Ich will dich zu nichts drängen. Ich mach mir einfach Sorgen um dich'' nuschelte er in meine Hände und zog dann meinen Duft in sich rein, was mich direkt lächeln lies. ,,Ja'' nuschelte ich nur gegen seine Brust. Einen kurzen Moment herrschte Stille, bis er wieder das Wort ergriff. ,,Ich hab da von deine Oma gehört'' war seine Stimme nur ein hauchen, doch seine Worte versetzten mir direkt Tränen in die Augen. ,,Es tut mir leid, sie war ein Engel'' streichelte er mir beruhigend über den Rücken. ,,Danke'' nuschelte ich und löste mich langsam von ihm. ,,Bei dir alles gut?'' sah ich ihn durch dringlich an, denn ich bemerkte, dass ihn etwas bedrückte.

,, Ich hab meine Mutter vorhin richtig respektlos behandelt, obwohl ich es nicht wollte, aber ich war einfach so sauer'' erklärte er mir, weshalb ich ihn nicht begeistert ansah. ,,Mein Vater hatte mit ihrer Schwester eine Affäre und bei dieser Affäre bin ich entstanden. Als ich 7 Jahre alt war hatte meine richtige Mutter ein Autounfall und ist dadurch gestorben. Meine Tante, also meine jetzige Mum hat mich groß gezogen, obwohl sie das alles wusste und ich hab ihr dass eben alles entgegen geschrien und sie als Lächerlich beleidigt'' fuhr er sich wütend über sich selber durch die Haare, als Ich schließlich auf stand. Ich war geschockt von dem, was er mir erzählt hatte, damit hatte ich einfach nicht gerechnet.

,,Komm, du bringst das jetzt in Ordnung'' half ich ihn hoch. ,,Was ist eigentlich mit deinen Eltern?'' sah er zu mir runter. ,,Meine Mutter hatte mich und meinen Vater vor 2 Jahren verlassen, seid dem gibt es nur noch mich und mein Vater'' erklärte ich ihm kurz und zusammen liefen wir nach unten. ,,Gehts mit deinem Bein?'' fragte ich und nach einem nicken von ihm, lächelte ich kurz. Als wir schließlich im Auto saßen, fuhr ich los. ,,Willst du mir wirklich nicht sagen, woher deine Verletzungen sind?'' fragte er erneut, doch ich ignorierte diese Frage nur, ich wollte nicht drüber reden und vor allem nicht jetzt.

Als wir bei Diego ankamen, hielt ich vor der Haustüre und sah ihn dann an. ,,Danke, für alles'' lächelte er mich ehrlich an, as ich direkt erwiderte. ,,Kein Problem'' Griff ich nach seiner Hand und verharrte für einen Moment so. ,,Wir sehen uns'' beugte er sich kurz zu mir rüber, drückte mir ein Kuss auf die Wange und stieg dann aus. Grinsend und mit viel zu schlagendem Herz und einem Riesen großen Kribbeln in meinem Bauch lies mer mich zurück. Als er im Haus verschwand, fuhr ich nach Hause. Ich sollte morgen vielleicht ehrlich zur Polizei. Vater sollte nicht mehr mein Leben bestimmen und kontrollieren, es ist mein Leben. Ich will es leben, wie ich es will.

Hab euch Lieb ❤️
Eure Josy 💕

stay or goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt