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,,Wir haben alles in unserer Macht stehende getan, doch sie ist leider gestorben, unser Beileid'' sprach der Arzt mitleidig, doch ich brauch nur noch mehr zusammen. Mein Herz riss immer wieder und der Klos in meinem Hals schnürte mir fast die Luft ab. ,,Sie können zu ihr, wenn sie wollen'' reichte er mir ein Taschentuch, was ich dankend annahm. Kaum merklich nickte ich, weshalb er mir auf half und mich zu meiner Oma brachte. ,,Sollen wir jemand für sie anrufen?'' fragte er mich, als ich Vorsicht nach ihrer Hand griff, die noch immer warm war. ,,Nein, danke'' schluchzte ich und hielt einfach stumm weinend ihre Hand.

Ich wusste nicht, wie lange ich hier saß, doch als schließlich ein Arzt auftauchte und meinte, dass ich mich nun von der Leiche trennen musste, kamen die Tränen wieder hoch, obwohl ich mich gerade erst beruhigt hatte. ,,Mein Beileid'' meinte er, als ich mich schließlich von ihr löste. Ich schenkte ihm jedoch nur einen leeren Blick und lief mit kleinen langsamen schritten aus dem Gebäude. Ich hatte sie verloren. Ich hatte meine Oma verloren. Ich werde sie nie wieder sehen und das alles zerriss mir förmlich mein Herz. Wegen meiner Tränen sah ich alles nur verschwommen und war umso froher, dass ich draußen ankam und mich auf einer der Bänke nieder lies.

Als ich mich etwas beruhigt hatte, griff ich nach meinem Handy und rief Lin an. ,,Lou? Alles gut?'' fragte sie mich, doch das brachte nur dazu, dass ich einmal schluchzte. ,,Wo bist du? Ich komm zu dir'' hörte ich, wie sie nach ihren Schlüsseln griff und eine Haustüre zu knallte. ,,Am Krankenhaus'' sagte ich nur und nachdem sie meinte, dass sie gleich da ist, legte ich auf. Ich saß nicht lange auf dieser Bank, da fuhr auch schon der Range Rover meiner Besten Freundin vor und ich stieg ein. ,,Sie ist tot'' sprach ich es das erste mal aus und wieder verwandelten sich meine Augen in Wasserfällen. ,,Das tut mir so leid'' zog sie mich in ihre Arme und drückte mich fest.

,,Willst du irgendwas machen? Willst du mit zu mir? Willst du nach Hause?'' fragte sie, als ich mich langsam wieder beruhigt hatte. ,,Nach Hause, ich will einfach in mein Bett'' liefen noch vereinzelte Tränen meine Wange hinunter. Sie nickte nur kurz und fuhr dann auch schon los. Die ganze Fahrt über sagte keiner was, bis wir schließlich bei mir waren. ,,Danke'' nuschelte ich und stieg ohne auf ein weiteres Wort zu warten aus.

Als ich oben ankam, war Vater zum gluck nicht da, weshalb ich mich zu aller erst abschminkte und mich dann in meinem Zimmer einsperrte. Ich wollte alleine sein, ich wollte einfach für mich trauern. Ich hatte es verdient. Sie war meine Oma und ist jetzt weg, ich werde sie nie wieder sehen.

Donnerstag

Es war das erste mal seit langem, dass ich zuhause ausschlafen konnte. Ich hatte gestern Abend beschlossen, dass ich nicht zur Schule gehe, weshalb ich mein Wecker aus gemacht hatte. Da ich sonst nichts hörte in der Wohnung ging ich davon aus, dass ich alleine war und war umso froher. Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich, dass ich 4 Anrufe und 2 Nachrichten von Lin hatte, aber auch 5 Anrufe von Diego hatte. Lin antwortete ich eben, dass bei mir alles gut ist und die anrufe von Diego ignorierte ich einfach. Ich hatte jetzt gerade kein Kopf dafür.

Nachdem ich mir dann was zu frühstücken gemacht hatte, beschloss ich schließlich duschen zu gehen und legte mich dann wieder in mein Bett. Um mich etwas abzulenken schaute ich etwas meine Serie, doch als in der Serie jemand starb, fing ich wieder an zu weinen. Es tat einfach weh, sowas wünsche ich echt niemanden.

Inzwischen war es schon etwas später, weshalb ich mich für das Training mit den kleinen Fertig machte und mich dann auf den Weg machte. Es war einfach eine gute Ablenkung und so kam ich heute wenigstens aus dem Haus.

Hab euch Lieb ❤️
Eure Josy 💕

stay or goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt