//Alle in dieser Fanfiction verwendeten Bilder gehören nicht mir!//
Wenn es etwas gab, das Atsumu Miya noch mehr hasste als Interviews, dann war es die Übelkeit, die ihn seit fast zwei Wochen plagte. Jeden Tag zur selben Zeit musste er sich übergeben, und das war ihm ziemlich zuwider. Kiyoomi Sakusa, seine Verlobte, hielt sich bereits von ihm fern. Er wollte sich auf keinen Fall anstecken und krank werden. Aber obwohl Miya das verstehen konnte, weil er den Mysophob liebte und alles für ihn tat, verletzte ihn Sakusas Verhalten sehr. Er wollte umarmt werden und dass man sich um ihn kümmerte. Aber genau das kam weder von Kiyoomi noch von seinem Bruder.
„Vielleicht solltest du dir eine Auszeit nehmen und eine Weile zu Hause bleiben. Die Session hat noch nicht angefangen und wenn du ein paar Tage ausfällst, sollte das kein Problem sein. Warst du schon beim Arzt?", fragte ihn sein Zwilling, als sein älterer Zwilling wie aus dem Nichts bei ihm auftauchte. Atsumu war abends nach einem Spiel nicht nach Hause gegangen, sondern zu seinem Zwilling. Er wusste nicht, wohin mit ihm und brauchte jemanden, der ihm zuhörte. Osamu war perfekt dafür. „Ich kann nicht fehlen. Das Team braucht mich", murmelte er nur und legte seinen Kopf auf die kühle Tischplatte vor sich. Verärgert musterte Osamu den blonden Mann. Dann seufzte er. Er war sein Zwilling und als solcher kannte er ihn besser als jeder andere. „Geh zum Arzt. Lass dich durchchecken. Vielleicht findet man etwas", schlug er vor und stellte ihr eine Tasse Tee hin. „Was hat Kiyoomi gesagt?"
Atsumu hob abrupt den Kopf und sah plötzlich wütend aus. Wie konnte er so schnell von tieftraurig auf wütend umschalten? „Er schläft nicht mehr in meinem Bett! Omi ist ins Gästezimmer gezogen! Beim Training geht er mir aus dem Weg und bei Busfahrten zu irgendwelchen Spielen sitzt er nicht mehr neben mir, sondern so weit weg wie möglich! Er meidet mich wie die Pest und...", Atsumu begann zu stottern und in seinen Augen bildeten sich Tränen der Wut. „Und ich habe das Gefühl, dass er mich nicht mehr liebt und mich nicht mehr will..." Jetzt war Atsumu wieder traurig, aber obwohl der Restaurantbesitzer sonst keine Probleme mit dem Verlobten seines Bruders hatte, keimte in ihm eine leichte Wut auf den Profispieler. Wie konnte er es wagen, seinen Bruder so zu behandeln?
Seine Eltern wussten nichts von Atsumus Krankheit und das würde sich so schnell auch nicht ändern. Es sei denn, er würde im Sterben lieben, aber... aber er würde nie im Sterben liegen..., oder? Schnell schüttelte er den Kopf. Nein, er würde nicht sterben. Schließlich war er erst 23 Jahre alt und eindeutig zu jung zum Sterben..., oder? War man jemals zu jung zum Sterben? Und wenn er starb, wer würde dann zu seiner Beerdigung kommen? Auf jeden Fall seine Eltern und Osamu. Schließlich waren sie seine Familie. Suna vielleicht auch, denn er würde Osamu beistehen. Würde Omi überhaupt kommen? Nach allem, was er gesagt und getan hatte? Würde er ihn vermissen? Würde er vielleicht sogar um ihn weinen? Diese Fragen schwirrten Atsumu durch den Kopf. Vielleicht sollte er wirklich zum Arzt gehen.
„Ist alles in Ordnung, Miya?", fragte besorgt sein Teamkollege Shoyo Hinata, der seit acht Monaten Kageyama war. Atsumu sah seinen Kollegen müde an. Die Müdigkeit machte ihn auch zu schaffen. Er könnte den ganzen Tag schlafen und essen. Vor allem essen. Warum hatte er Hunger auf die ekligsten Kombinationen? Sie schmecken doch so gut... Das Training zog sich in die Länge. Seit zwei Wochen hasste er lange Trainingseinheiten. Sie nervten ihn. In letzter Zeit nervte ihn alles. Er war gereizter als sonst. Hätte ihn jemand anderes als Shoyo gefragt, ob alles in Ordnung sei, hätte er ihm die Augen ausgekratzt. Dass es wieder losging, merkte der Profisetter vor allem daran, dass er ein komisches Gefühl im Magen hatte. Der Brechreiz wurde immer stärker. Aber er konnte nicht einfach vor allen kotzen. Atsumu versuchte, den Drang zu unterdrücken. Sie übten gerade Angriffe und Atsumu spielte den Angreifern zu. Angespannt spielte er den anderen zu und unterdrückte es so gut er konnte. Aber es half nichts und bevor man MSBY Black Jackals sagen konnte, rannte ihr Setter in die Umkleideräume, um sich auf der Toilette zu übergeben. Es war so eklig für ihn, aber bis er seine Krankheit auskuriert hatte, musste er da durch. Hoffentlich würde Omi-Omi ihn nicht verlassen. Er wüsste nicht, was er ohne sie tun sollte.
Um seinen Geliebten machte sich der eben genannte große Sorgen. Seit genau zwei Wochen erbrach er sich und fühlte sich einfach schlecht. Sakusa hatte ihrem Verlobten schon am ersten Tag vorgeschlagen, einen Arzt aufzusuchen, um herauszufinden, was genau ihm fehlt, aber sein geliebter Sturkopf blieb stur und ging nicht zum Arzt. Warum auch? Atsumu war sich sicher, dass es nur Magen-Darm war, nicht mehr und nicht weniger. „Ich mache mir langsam wirklich Sorgen um ihn...", kam es von der Nummer 21, die einen Ball in der Hand hielt. Für Shoyo war die Mannschaft wie eine Familie. Sie hörten aufeinander, stritten manchmal, aber wenn es hart auf hart kam, hielten sie zusammen. Der Outside Hitter nickte nur und unterdrückte ein Seufzen. Es musste sich einfach schnell etwas an Tsumus Gesundheitszustand ändern. Schließlich würde die Session bald beginnen und wenn Kiyoomi ehrlich zu sich selbst war, vermisste er es, mit Atsumu in einem Bett zu schlafen, mit ihm zu kuscheln und morgens neben ihm aufzuwachen. Er selbst hatte, nachdem sie beide bemerkt hatten, dass der Ältere krank war, im Gästezimmer gewohnt, um sich nicht anzustecken. „Der arme Tsum-Tsum! Keiji hatte das wochenlang und war richtig mies drauf! Er hat mir solche Angst gemacht...", sagte der Ältere ängstlich und ließ den Kopf hängen. Das waren harte Zeiten, aber wenn man bedenkt, dass er noch ein paar Monate vor sich hatte, würde es sicher noch schlimmer werden...
Kiyoomi überlegte kurz. Vielleicht eine Omega-Krankheit? Vielleicht war es... normal, dass das passierte. Während er noch darüber nachdachte, fiel der Groschen. Ruckartig drehte er sich zu seinem Teamkollegen um. Bokutos Mann, Keiji Bokuto, war schwanger und hatte laut Bokuto die gleichen Symptome wie seine Atsumu? Das bedeutet..., dachte Sakusa, der nicht wusste, wie es ihm ging. Auf der einen Seite war er geschockt, natürlich, weil er nicht daran gedacht hatte, aber auf der anderen Seite war da ein Gefühl, das der MSBY-Spieler nicht richtig einordnen konnte. Es waren so viele Gefühle, die ihn auf einmal überfielen. Aber bevor er herausfinden konnte, was dieses andere Gefühl war, musste er erst mit Atsumu reden und sie mussten herausfinden, ob der Ältere überhaupt schwanger war. Vielleicht war alles nur ein großes Missverständnis und Sakusa hatte zu viel hineininterpretiert. Waren sie überhaupt bereit für ein Kind?
War man es überhaupt jemals?
Währenddessen saß Atsumu weinend auf der Toilette im Umkleideraum. Ihm ging es wirklich schlecht. Heute war es schlimmer als sonst. Normalerweise übergab er sich nur einmal kurz und dann war alles wieder normal. Aber heute war es mehr. Viel mehr als sonst. Er würde Omi verlieren. Da war er sich hundertprozentig sicher. Nur wollte er sie nicht verlieren. Niemals.
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1180 WorteAnmerkung aus der Überarbeitung vom 05.01.2025: Hier wird eine Form von Alpha/Beta/Omega verwendet. Ich kenne mich in diesem Bereich der Fanfiction nicht so gut aus, daher können einige für A/B/O "typische Handlungen" nicht oder nur in abgeschwächter Form vorkommen. Ich hoffe auf euer Verständnis und viel Spaß beim Lesen :)
Lasst uns gemeinsam ins Jahr 2020 zurückbringen! :D

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Familienglück
ФанфикAtsumu und Kiyoomi führen ein sehr schönes Leben. Beide sind Profispieler und spielen bei MSBY Black Jackels. Alles läuft super. Doch ihr nahe zu perfektes Leben wird durch einen Test verändert. Werden beide ihr Leben trotzdem meistern können oder i...