11. Hilfe

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Am nächsten Morgen war etwas komisch. Von unten war Geschirr klappern zu hören und ein gut riechender Duft war in der Luft. War Omi-Omi schon aufgestanden und hatte Frühstück gemacht? Vorsichtig machte Atsumu die Augen auf und drehte sich zu Kiyoomis Seite. Dieser jedoch lag noch dort und war an seinen Atsumu gekuschelt. Aber wer war den dann unten und machte Frühstück? Vorsichtig stand Miya auf und ging langsam runter. Der Duft, der ihn in die Nase stieg, erinnerte ihn an etwas. Ungläubig betrat der blondhaarige den Ess- und Küchenbereich. Dort waren seine Mutter, Aiko, und seine fast Schwiegermutter, Hime, am Kochen. Der Tisch wurde gerade von seinem Vater, Benjiro, und seinem fast Schwiegervater,  Kane, gedeckt und am Ende des Tisches standen viele Geschenke und Kuscheltiere. Aiko bemerkte ihren Sohn zuerst und lächelte ihn an. "Gute Morgen, mein Schatz. Hast du gut geschlafen?", fragte sie und stellte Muffins auf den Tisch. Im Allgemeinen stand auf dem Tisch sehr viel Essen. Wollten die ein Festmahl geben? Den anderen nickte er nur zu. "Schlafen Kiyoomi und Ani noch?", fragte Hime lächelnd und stellte Getränke auf den Tisch. Etwas verwirrt nickte Anis Mama. "Was macht ihr hier?", fragte er direkt und sah zwischen allen hin und her. Benjiro erbarmte sich und erklärte seinem Sohn, was Sache war. "Wir machen uns Sorgen um euch. Seit ihr aus dem Krankenhaus entlassen wurdet habt ihr euch von uns abgewendet. Ihr hab jeglichen Kontakt abgeblockt und uns nicht mehr an euch ran gelassen. Ich kann mir vorstellen, wie es euch geht, aber genau in der schwierigen Zeit braucht ihr unsere Unterstützung und wir werden da sein. Wir werden niemals verstehen, was ihr gerade durchmacht, aber wir können sehen, dass es euch fertig macht und ihr Hilfe braucht um mit allem klar zu kommen und wie es sich für eine Familie gehört werden wir zusammenhalten und einander helfen.", erklärte Benjiro und löste damit in seinem Sohn ein Gefühl aus. Dankbarkeit, da er nun nicht mehr alleine mit Kiyoomi damit klar kommen muss. Leicht weinend nahm er seinen Vater in den Arm und war glücklich seine Familie zu haben. 

Durch Stimmen von unten wurde Kiyoomi langsam wach. Hatten sie etwa besuch? Langsam öffnete er seine Augen und sah in die seiner Tochter, die auf dem Bauch lag und ihr Kopf in seine Richtung ausgerichtet war. Beide sahen sich stumm an. Doch durch die Neugier gewann und Sakusa stand auf. Als der junge Vater jedoch aus dem Sichtfeld seiner Tochter verwand fing diese an laut zu schreien. Wo war Papa plötzlich hin?! Doch bevor Ani lange schreien konnte wurde sie hoch auf den Arm genommen. Dort sahen sich Vater und Tochter wieder lange an. Sie war gesund. Ihr ging es gut und sie würde nicht sterben. Ihm tat der Gedanke weh, sie auch verlieren zu können. Könnte er dann noch weiter leben? Vorsichtig strich er ihr das Schnuffeltuch aus dem Gesicht um sie besser zu betrachten. Ani hatte sich wieder beruhigt und mit dem Schnuller im Mund und auf Papas Arm war die Welt wieder in Ordnung. Ein Lächeln bildete sich auf Sakusas Lippen. Es kostete eine menge Überwindung seine Tochter einen Kuss zu geben. Für ihn war es unverständlich, dass man ein Neugeborenes nur ein bis zweimal in der Woche für fünf bis zehn Minuten baden durfte. Was wenn sie Keime oder Bakterien an sich hatte und andere damit ansteckte oder noch schlimmer, sie daran Krank wurde. Richtig gehört. Anis Gesundheitszustand wurde für den MSBY Spieler wichtiger als sein Gesundheitszustand. Ob er auch seine Germaphobie für sie etwas "vergessen" und für seine Tochter besser da sein zu können wusste er nicht. Ihn kam plötzlich ein Gedanke, der ihn nicht glücklich machte. Germaphobie war vererbbar und die Wahrscheinlichkeit, dass Ani sie vererbt bekommen hatte war hoch. Er selber wollte das nicht. Sie sollte eine "normale Kindheit" haben, was sich im Dreck wälzte und andere Ekelhaften Dinge tat. Es widerte ihn zwar an, aber Ani sollte nicht in Angst vor Keimen und Bakterien aufwachsen. Sie sollte lieber "normal" sein. 

Unten hatte sich mittlerweile eine kleine Gemeinde gebildet. Neben den Eltern waren nun auch andere Familienmitglied eingetroffen. Zwischen Osamu, Rintarou und Kiyoomis Geschwistern waren auch Komori und sein Washio anwesend. Sie schwiegen sich an und aßen nichts. Als Kiyoomi die Treppen mit Ani runter kam sahen alle zu diesem. Erst war er verwirrt, warum alle da waren, aber dann fiel ihm wieder ein, warum alle da waren.

Heute war die Beerdigung von Teshi, welche Atsumu und Kiyoomi unbedingt haben wollten.

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747 Worte

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