Ohne Erinnerungen beginnt für Alice ein Lauf gegen den Tod. Doch wie soll sie aus der Box hinauskommen und wie soll sie dieses abgekartete Spiel gewinnen. Kann sie ihren Mitspielern vertrauen? Oder versucht jeder nur in diesem Spiel sein eigenes Le...
Ich wachte vor Sara auf. Laut der schneeweißen Uhr an der Wand war es 5 Uhr Morgens. Der Tag der Herausforderung lag wie ein Stein auf meinem Herzen. Die neuen Informationen und der Verrat Jacks waren wie mehrere schnelle Stiche ins Herz.
Erneut gingen meine Gedanken zu dem kleinen Mädchen, namens Jana. Was sie wohl erlebt hatte? Was hatte sie zu diesem schlimmen Schritt gebracht und was hatte Jacks Familie damit zu tun?
Schon am Anfang konnte ich meine Gedanken nicht sortieren und erkannte keinen roten Faden hier drin und nun erkenne ich ihn immer noch nicht. Mir wurde meine Identität gestohlen und ich sitze hier in einem Loch ohne zu wissen wo ich hier bin. Das sind keine guten Aussichten. Mir lief eine einzelne Träne die Wange herunter. Ich war jung. Ich sollte nicht in einem Spiel um Leben und Tod sein. Ich sollte mit meinen Freundinnen über andere lästern und mir Jungs angeln. Ich musste viel zu früh erwachsen sein. Ich musste viel zu früh erkennen wer falsch zu mir ist und habe kläglich versagt. Jack hat mich verführt, ich bin auf ihn herein gefallen und nun bin ich für ihn wie ein offenes Buch. Der angebliche Brief von meinen Eltern war auch nicht echt... der Brief.
Ich erinnerte mich daran gestern einen Brief auf dem Tisch gesehen zu haben. Ich wirbelte herum und das schneeweiße Papier stach mir in die Augen. Diesmal war jedoch kein Siegel irgendwo drauf geschrieben. Ich strich über das weiße Papier und fing an ihn aufzureißen. Eine schwarze Karte fiel heraus.
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Ich strich langsam über das matte Schwarz. Der Name Vincent weckte in mir Erinnerungen. Erinnerungen an eine Zeit vor der Box. In mir kam eine unbekannte Wärme auf. Geborgenheit und Zuversicht. Doch diese Gefühle blieben unbeantwortet. Ich hatte das Gefühl einen Vincent gekannt zu haben ,doch diese Erinnerungen waren wie der Rest fest eingeschlossen.
" Alice? Was hast du da in der Hand?", fragte mich Sara. Ich kreischte auf und drehte mich um. Sara stand müde vor mir. Mein T-Shirt an ihrem Bein war rot gefärbt. "Blutest du noch, Sara?", fragte ich sie mit einem Blick auf ihr Bein. Sara schüttelte den Kopf, setzte sich aber auch wieder hin und legte ihr Bein hoch. Sie deutete erneut auf die Karte und ich gab sie ihr. "Weißt du was das bedeutet?" fragte ich sie. Sie bekam beim Durchlesen ein funkeln in ihren Augen. "Wir bekommen einen neuen Spieler, Alice." Einen neuen Spieler? Mir war unbewusst klar ,dass es immer wieder neue Spieler geben muss. Doch in letzter Zeit war so viel verwirrendes passiert, dass ich nicht daran gedacht habe ,dass so etwas passieren kann. Ich war in meinen Gedanken versunken und merkte am Anfang nicht ,wie Sara zur Tür humpelte und dagegen schlug. Sie schrie laut durch die eiserne Tür hindurch "Jack, lass uns hier raus. Es kommt ein neuer Spieler und ich weiß ,dass du es dir nicht leisten kannst uns beide zu verlieren." Sie klopfte mehrmals laut gegen die Tür. Als sie schon fast ihre Hand wund geschlagen hatte zog ich sie kurz vor dem nächsten Schlag weg. Genau in diesem Moment hörten wir beide Schritte von außen. "Ruhe da drinnen.", sagte eine weibliche Stimme, welche hart und schroff klang. "Irene?", sagte Sara fragend, "Irene, du musst Jack erzählen ,dass ein neuer Spieler kommt. Wir müssen hier raus." Das sollte Irene sein? Diese Stimme klang überhaupt nicht ,wie die nette ältere Dame mit der ich vor zwei Tagen gesprochen habe. "Ach Sara, deine Tricks kannst du mir sparen. Ein Ersatz für Charlet wurde nicht authorisiert." Sara antwortete nicht, sondern bückte sich auf den Boden und schob die Karte unter den Schlitz hindurch. "Hier schau selber." antwortete sie als sie sich wieder aufrappelte. Von der anderen Seite hörten wir nur ,wie sich jemand bückte und dann ganz lange nichts mehr. Knapp 10 Minuten später rasselte etwas im Schlüsselloch und Sara und ich traten zurück als die große Tür wieder aufschwang.
Irene hatte sich verändert. Statt einem Kleid ,wie es Krankenschwestern trugen, hatte sie nun einen schwarzen Lederanzug an. Es sah so aus ,wie ein Kampfanzug aus diesen Filmen. Sie kam ohne ein Wort zu sagen zu mir und legte mir Handschellen an. Auch Saras Hände band sie fest und stütze sie während sie mich komplett ignorierte. Ich folgte den beiden durch den mir bekannten Gang und wir gingen auf die Wand zu an der ich Jack fast verfallen bin. Sie drückte ,genauso wie Jack, einen Stein der Wand und die Tür zur Zentrale schwang auf. In ihr stand Jack. Er trug auch einen Lederanzug ,wie Irene und hatte seine Hände in seine Hüfte gestemmt. Als er uns bemerkte schaute er auf. Ich erkannte einen unsicheren Blick ,doch als er uns sah erschien sein arrogantes Lächeln wieder. Auch das ist also nur ein Pokerface dachte ich mir still. "Ach da sind ja meine beiden Lieblinge. Wie geht es dem Bein, Sara? Das sieht ja schrecklich aus. Wer dir das wohl angetan hat?", fragte Jack mit gespieltem Mitgefühl. "Ach weißt du... mir hat da so ein fettes Arschloch rein geschossen. Aber keine Sorge der konnte nicht richtig zielen deswegen wird das wieder.", konterte Sara. Sie funkelte ihn an und kurzzeitig erkannte ich eine Zornesfalte auf seinem Gesicht.
"Irene gib mir die Karte.", forderte er sie auf. Sie ging langsam aber mit starken Schritten auf ihn zu und legte ihm die Karte auf die Hand. Er musterte den Namen und ich konnte es mir förmlich vorstellen, wie er mit seinen Augen über den Namen, die Nummer und das Logo in der Mitte wanderte. Währenddessen nahm er ein pechschwarzes Notizbuch heraus und öffnete eine leere Seite. Er trug einige Infos in das Buch hinein. In dem Moment vermisste ich mein eigenes. Es lag wahrscheinlich nicht mehr in meinem Zimmer. Dieses Buch hätte mir helfen können mir alles zu merken und überhaupt klarzukommen. Als er das Buch wieder schloss ging er zu einem Schlitz in der Wand. Er steckte diese Karte hinein und wie bei einem Bankautomaten wurde sie eingezogen. Wieder blickte ich auf den Bildschirm. Ein Foto erschien von einem blonden Jungen mit braunen Augen. Er hatte ein markantes Gesicht mit ein paar Sommersprossen. Mir wurde klar.
50 % dieses Buches ist nun fertig und das nächste steht schon in der Pre - Produktionsphase. Seid gespannt was hier noch alles passiert und freut euch auf die letzten 15 Kapitel.
Diese Kapitelangaben sind ohne Gewähr! Falls es weniger/mehr Kapitel werden hat sich einfach etwas in der Story verändert und ich kann nichts dafür.
