Kapitel 22 - Schritt Nummer 1

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Die Stunden vergingen. Ich tapste im Zimmer auf und ab und wartete. Mein Plan hing davon ab ,dass in Kürze jemand bei mir vorbeischaut. Eigentlich hatte ich erhofft ,dass es zu einer der Essenszeiten passierte, jedoch verging der Tag nur so vor sich hin. Immer und immer wieder versuchte ich mithilfe von Ozon Bewegungen vor der Tür klar zu machen, doch immer und immer wieder musste Ozon mir klar machen ,dass dies nicht möglich sei. Langsam wurde ich müde. Mein Plan konnte doch nicht jetzt schon scheitern.  Ozon wirbelte um mich herum und plapperte mich voll. Mist ,dass dieses Teil auch noch eine Persönlichkeit hat. "Alice komm leg dich hin. Meine Prognose sagt ,dass du bestimmt mindestens 5 Stunden schlafen kannst bis jemand kommt." Mein Herz war voller Trotz ,doch desto  mehr ich darüber nachdachte wurde mir klar ,wie gut 5 Stunden Schlaf mir gut tun würden. Ich legte mich auf das Bett und spürte ,wie mich Müdigkeit überwältigt. Ich flüsterte nur noch "Ozon weck mich wenn..." Ich konnte den Satz nicht beenden und schlief sofort ein. Ein paar Augenblicke später spürte ich tief nur noch einen Stich an meinem Hals. Ich wollte aufwachen ,doch meine Lunge schnürte sich zu. Ich fing an nach Luft zu japsen und wollte aufwachen. Auf meiner Brust lagen tausende von Steinen und ich konnte nur noch weit in der Ferne eine Tür hören ,welche aufgerissen wurde. Erneut überkam mich die Schwärze ,das letzte was ich spürte war wie ich von zwei starken Armen weggetragen wurde.Ich riss die Augen auf. Die Kulisse hatte sich in ein helles Krankenzimmer gewandelt in der mehrere Maschinen standen. Neben mir piepte ein Gerät ,welches durch Sensoren meinen Puls anzeigte. Er lag bei 109 also ein wenig über dem Durchschnitt. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Plötzlich kam mir wieder das stechende Gefühl in den Sinn. Das Gefühl der Arme und Ozon. Wie auf mein Stichwort tauchte der Würfel vor meinen Augen auf. "Tut mir leid Alice, aber dein Plan wäre ohne mich gescheitert. Ich musste dich betäuben ,damit du in die Krankenstation kommst." Perplex starrte ich den Würfel an. "Du... Du warst das?" Verlegen schaute er mich an. "Ich hatte keine andere Wahl. Du musstest aus dem Zimmer und irgendwie hatte ich die leise Vorahnung ,dass du auf einen Besuch hättest lange warten können. Die Mittel, welche ich dir gespritzt habe haben auch keine Einschränkungen verursacht. Du bist in wenigen Minuten voll einsatzbereit." Dieser kleine scheiß Würfel. Aber er hatte nun mal Recht. Verwundernd war nur ,dass sie mich nicht liegen gelassen haben. Charlet meinte mein Leben wäre nun unwichtig, aber anscheinend war das nur eine Chance, die sie gesehen hat, um mich zu demütigen. Ich wurde anscheinend noch gebraucht. Trotzdem war es verwirrend ,dass ich alleine im Zimmer gelassen würde. Meine Rolle war mir vollkommen unklar und ich wusste nichts. Langsam kam ich wieder zu Kräften und richtete mich auf. Die Infusion war leer und ich zog mir den Zugang aus meinem Unterarm. Unter der Anleitung von Ozon machte ich mich von den letzten Kabeln frei und stand auf. Schnurstracks riss ich die Tür auf in Erwartung von Wachmännern überflutet zu werden. Jedoch starrte ich auf den leeren Gang. Es roch nach dem beißenden Gestank von Benzin. Niemand stand auf den Gang nur ein paar einzelne Türen führten in andere Räume. Ich verschloss leise die Tür hinter mir und schreckte zusammen als aufeinmal ein lautes Geräusch vom anderen Ende des Ganges kam. Ich starrte dahin und sah ,wie eine Lampe Funken schlug. Kurz danach hörte ich mehrere männliche Stimmen, welche sich zu mir auf den Weg machten. "Diese...scheiß... immer...kaputt" schnappte ich auf bis das ich entschied loszulaufen. Während ich in die entgegengesetzte Richtung der Stimmen laufe kramte ich Ozon aus der Hosentasche. "Was ist denn mit dir los" entfiel mir als Ozon ein grelles rotes Licht von sich gab. "Mein Akku.." Ozon hatte einen Akku? Wieso in aller Welt sagt mir niemand das. Natürlich sagt Alice meinetwegen ,dass ihr Blut irgendetwas besonderes ist, aber dass ihre einzige Unterstützung nen Akku hat ist total unwichtig. Genervt packte ich Ozon wider in meine Tasche und lief den Gang weiter entlang. Ich rief mir die Karte ins Gedächtnis und identifizierte den Raum rechts von mir als eine Speisekammer. An ihr lief ich vorbei weiter zu den Zellen in denen ich Vincent und Sara vermutete. Doch auf einmal hörte ich Stimmen und Schritte aus allen drei Richtungen und drehte um. Schnell öffnete ich die Tür und lief in die dunkle Speisekammer. Es war eiskalt und ich hockte mich hinter ein Regal, in dem verschiedenste Arten von Fleisch verstaut waren. Außerdem schob ich einen Wagen vor mir ,auf dem Gemüse gestapelt war. Ein paar Paprikas fielen mir entgegen und ich versuchte sie alle aufzufangen. In dem Moment ging die Tür auf. "Und hast du deinen Geist gefunden?" rief eine tiefe Stimme von draußen hinein. "Haha sehr lustig. Ich hätte schwören können das ich gesehen habe wie die Tür zu fiel." antwortete eine etwas höhere Stimme. Sie war deutlich näher. Ich balancierte die Paprikas auf meinen Händen als eine auf der anderen Seite runter rutschte. Sie kullerte quer über den Boden. "Was war das?" fragte die etwas höhere Stimme und kam langsam näher. Ich hörte ,wie eine Pistole geladen und entsichert wurde und schluckte schwer. Ich verkroch mich immer mehr in der Nähe als die Schritte näher kamen. Kurz bevor er in mein und ich in sein Sichtfeld trat rief erneut eine Stimme, nun eine weibliche von draußen herein. "356 sofort raus da. Deine Geistergeschichten kannst du dir später noch sagen. Du weißt genau wer heute da ist und wie wichtig das ist." Der Mann, anscheinend 356 brummte genervt ,doch zu meinem Glück drehte er sich um und schloss die Tür hinter sich. Von draußen hörte ich mehrere Schritte weglaufen. Ich wartete ein paar Minuten bis ich wider raus schlüpfte. Wo waren all die Wachen? Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ich lief den Gang Richtung Zellen weiter. Erneut lief ich an einem Raum vorbei, dessen Tür jedoch auf stand. Als ich hereinblickte blieb ich schlitternd stehen. Ich erkannte mindestens fünfzehn Bildschirme voller Kameras. Auch dieser Raum war leer ,doch langsam genoss ich diese Ruhe. Die Kameras waren nach näherem Hinsehen beschriftet mit "Block 104, Block 103..." Von Block 100 bis 150 waren alle vertreten. Ich konnte an einem Bedienpult alle Räume genau beobachten. Ich sah verzweifelte Jugendliche ,welche trainierten, sich über das Hologramm lagen oder sich gegenseitig anschrien. Ich war fasziniert von den ganzen Bildern, so sehr dass ich nicht bemerkte was hinter mir geschah. Als ich mich umdrehte richteten sich zwei Pistolenläufe auf mich und in der Mitte stand ein großer breiter Mann in Anzug.

"Hallo Alice. Schön dass wir uns endlich kennenlernen."

Life or Death - its our choiceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt