Ich sprang ein paar Schritte zurück und knallte gegen die Maschinen. Ich suchte einen Ausweg mit meinen Augen, um den zwei Wachen aus dem Weg zu gehen, doch sie versperrten mir den Weg. Einer von ihnen trug auf seiner Brust eine Nummer. 356, das musste der Typ von vorhin sein. Die andere war eine junge Frau, mit braunen Haaren, welche sie sich zu einem Zopf gebunden hatte. Sie sah schon fast gelangweilt aus, wie sie ihre Pistole hielt. Der Mann in der Mitte trug einen schwarzen Anzug mit blutroter Krawatte. Was für eine Ironie dachte ich mir. Er war bestimmt zwei Köpfe größer als ich und auch bestimmt zweimal so breit. Sein braunes Haar war kurz geschoren und er trug einen schwarzen aber kurzen Bart. Auch er grinste mich an, als er erneut den Mund öffnete. "Du hast mir ja einen ganz schönen Schrecken gemacht als mir von der leeren Zelle berichtet wurde. Du musst wissen heute ist ein ganz besonderer Tag." "Wer...Wer sind sie?" drückte ich aus mir heraus während ich mich in eine Ecke drängte. Der Mann schüttelte leicht enttäuscht den Kopf. "Ach Alice vom Rosenschlüssel" er lachte laut auf nach dessen Nennung "hätte ich doch wohl mehr erwartet. Ich bin Mister Cinneburg. Du kennst mich wahrscheinlich als Vater von Jack und Charlet oder vielleicht als Feind deiner Eltern." Ich wollte weitere Dinge fragen ,doch dann hob er seine rechte Hand. "Wir haben jetzt keine Zeit für deine Fragen. Commandeur nehmen sie sie fest." Ich schlug um mich während die Soldaten meine Hände festbanden. Ozon schlummerte in meiner Tasche und ich hoffte inständig ,dass er genügend Akku hätte ,um sich in den inkognito Modus zu stellen. 365 zog mich hinter sich her in den grellen Flur. Ich musste mich beeilen, um hinter Cinneburg herzueilen. Er bog einmal scharf nach rechts und aufeinmal veränderte sich die grelle Wandfarbe in ein dunkles Grau. Als wir vor einer schwarzen Wand stehen blieben schaute ich mich verwirrt um ,damit ich unser Ziel erkannte. Doch Mister Cinneburg stand nur starr vor der Wand, als sich plötzlich die Steine verschoben. Hinter den Steinen öffnete sich ein weiterer Flur, welcher mit dunklen Steinen bebaut war. Lauter Wachen standen an den Wänden und Fackeln erleuchteten den Raum. Mit langen Schritten durchquerten wir den Raum. Ich blickte nach links und konnte in verschiedenste Räume mit vielen Monitoren sehen. Auf ihnen waren so viele verschiedene Statistiken abgebildet. In einem weiteren Raum glaubte ich Saras Gesicht zu sehen, doch genauer konnte ich nichts sehen. Als wir vor einer breiten goldenen Tür stehen bleiben und sich diese öffnet, konnte ich einen langen Tisch erkennen an denen mehrere Menschen sitzen. Mister Cinneburg drehte sich ein letztes Mal zu mir um "So Alice, leider trennen wir uns noch einmal. 365 sie wissen wohin.". "Sie können mich doch nicht nach 2 Minuten einfach wieder alleine lassen. Ich habe Fragen." Ich versuchte möglichst herrisch zu klingen, doch mit Handschellen und Wunden an meinem ganzen Körper funktioniert das wahrscheinlich nicht. Mister Cinneburg schüttelte nur den Kopf und ging in den Raum und schloss die Tür hinter mir. "Sooo nun sind wir alleine nicht wahr 365" sagte ich spöttisch zu dem Soldaten, der meine Hände festhielt. Eine Antwort erhielt ich nicht. Ich wurde in einen neuen Raum geführt an dem ein einzelner Tisch aus massiven Holz stand. Ein penetranter Desinfektionsgeruch kam mir in die Nase und als ich auf einem einzelnen Stuhl festgemacht wurde kam es mir so vor als würde vor mir eine ganze Desinfektionswolke schweben. Die Commandeur und 365 verließen stumm den Raum und ich konnte hören, wie sich ein Schlüssel drehte. Ich blickte mich um um mir meine Situation klar zu machen. Das Zimmer war leer, bis auf einen Monitor und den Tisch mit einem Stuhl. In der Ecke war eine einzelne Steckdose zu sehen, welche jedoch auf den ersten Blick keine Funktion zeigte. Da fiel mir Ozon ein. Ich schüttelte mit meinem Beinen und spürte wie Ozon immer weiter rausrutschte, bis er schließlich auf den Boden fiel. Sofort zischte er hoch. "Akkustand niedrig. Erbitte Stromzufuhr." "Ozon da hinten ist eine Steckdose. Kannst du dich da anschließen?" Der Würfel verlor sekündlich an Licht und flog langsam Richtung Steckdose. Plötzlich fiel er im Flug nach unten. Kurz vorm Boden konnte er sich fangen und kam schließlich an der Steckdose an. Ich seufzte auf, als ich ein Summen vernahm, als sich die Tür öffnete.
"Alice hier bin ich. Lass uns doch mal reden." "Charlet..." seuftze ich. Mein Tag konnte nicht schlimmer werden. Charlet setzte sich mir gegenüber und lächelte mich gehässig an. Ich versuchte möglichst neutral auszusehen. Ihr gönne ich keinen Sieg über mich. Ich wollte die Chance haben etwas über Sara und Vincent herauszufinden. Charlet saß mir immer noch ruhig gegenüber. Ich hielt ihrem Blick zwar stand ,jedoch machte es mich nervös, dass ich ihren Plan nicht kannte. Erst ein paar Minuten voller Schweigen musste ich den Blick abwenden. Charlet schwieg weiter. Gefesellt vor jemandem zu sitzen, der dich mehrere Minuten nur stumm anstarrt, ist nicht das was ich erwartet habe. Charlet wartete auf etwas. Es war nicht typisch für sie, dass sie mich nicht anmotzte oder irgendwelche abfälligen Anmerkungen machte. Doch ich wollte auch kein Gespräch anfangen. Ich war viel zu viel damit beschäftigt nach links auf die Steckdose zu blicken, falls Ozon auftauchen sollte. Weitere fünf Minuten später erlöste Charlet mich. Sie bewegte sich aus ihrer Sitzhaltung heraus, stand auf und stemmte ihre Arme auf den Tisch. "Hmmm" war das einzige Geräusch was ich bekam. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten also öffnete ich meinen Mund. "Was hmmmm. Es ist ja wirklich immer wieder schön dein Gesicht anzustarren, aber ich bin heute leider nicht in der Stimmung. Du musst wissen mein Maniküre Termin ist heute leider ausgefallen und da werde ich immer so missmutig." Charlet fing an zu grinsen. "Alice Rose, Prinzessin und Tochter unserer hoch geschätzten Königin, ich frage dich nur einmal. Wer hilft dir?" Sie ging nicht auf mein Spiel ein und ich war überrascht ,wie viele Titel ich eigentlich trug und ob es nicht sogar mehr waren. „Euer Sicherheitssystem ist so schlecht allerliebste Charlet, da benötigt ich keinerlei Hilfe." Ich konnte erkennen wie sich ihre Wangen rot verfärbten und sie mich böse anstarrte. „Nicht so frech. Du hast gesehen was ich mit Jack getan habe und wie ich dir hoffentlich schon klar gemacht habe du nützt mir nichts." Sie blöffte. Ich kannte sie und Jack nun lange genug um zu erkennen wann einer von ihnen Lügte. Es war erstaunlich wie unterschiedlich und ähnlich man sein konnte. Ich baute mich so gut es ging im Stuhl auf um eine Haltung einzunehmen. „Dann töte mich doch oder erlaubt das Daddy etwa nicht? Ich denke nicht dass du irgendwie handeln darfst ohne die Unterschrift von Mister Cinneburg" ich betonte den Nachnamen ihres Vaters extra was sie zur Weißglut brachte. Sie wollte ihre Hand erheben doch irgendetwas hielt sie zurück. Sie stand auf Ging zur Tür und drehte sich ein letztes Mal zu mir um. „Alice Rose ich wa-" Ein Zucken lief durch ihren Körper und sie fiel zu Boden.
„Alice wollen wir gehen?" sagte Ozon welcher eine Nadel gerade wieder einfuhr. Erleichtert ließ ich mich von ihm lösen und stand auf. „Ich habe den Aufenthaltsort einer weiteren Gefangenen" „Dann nichts wie hin."
Doch da wusste ich noch nicht dass auch diese Begegnung ein weiterer Schock für mich sein wird.
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Life or Death - its our choice
AventuraOhne Erinnerungen beginnt für Alice ein Lauf gegen den Tod. Doch wie soll sie aus der Box hinauskommen und wie soll sie dieses abgekartete Spiel gewinnen. Kann sie ihren Mitspielern vertrauen? Oder versucht jeder nur in diesem Spiel sein eigenes Le...