Kapitel 3

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Zu Viele Vorstellungen. Dein Glied ist hart und dein Mund schon ganz wässrig als du in den Thermen ankommst. Die Gedanken gehen wild und deine Fantasien überschreiten jegliche Art des Anstands. Vorfreudig betrittst du das große Gebäude durch den Vordereingang. Ein runder Flur, weiße Gemäuer empfangen dich, ebenso eine angenehme Kühle und der Geruch von Wasser. Drei rundliche Öffnungen im Stein führen zu großen Becken. Unwillkürlich entscheidest du dich für das größte der drei Becken, die Tür ganz links und trittst ein. Ein großer Raum erstreckt sich vor dir in majestätischer Pracht. Verzierte Stelzen, Rundliche Fenster und kleine Staturen berühmter Bildhauer schmücken den Raum bis hin zum offenen Dach mit der Aussicht eines wolkenfreien Sommerhimmels. Das Wasser ist klar und blau, die Oberfläche glitzert magisch in der Sonne. Du bist überwältigt von dem Anblick und lässt langsam deine Toga zu Boden gleiten. Du kannst nicht anders, als dich dabei unheimlich sexy zu fühlen und so näherst du dich im selbstbewussten Schritt dem Wasser, die Toga bleibt als kleiner heller Haufen am Boden liegen. Verlassen, erinnert an die Vernunft, die du verloren hast, als du Jesus das erste mal sahst. Denn vernünftig bist du nicht, wirst du sicherlich nicht sein. Chancen sind schließlich da um genutzt zu werden.

Langsam steigst du in das Wasser. Es ist wärmer als dein Blut und ummantelt deinen Körper wie ein warmes Stück Stoff. Wie eines der alten Webungen, in die duch dich gekuschelt hast. Die, die immer bei deiner Mutter lagen. Du fühlst dich leicht, geborgen, frei und doch: Widerstand. Es erschwert dir das Laufen. Ein großer Nachteil, bloß für deinen geschmeidigen Gang, der nun etwas abgehackter und langsamer von dannen läuft, doch dein Ego hält das aus. Schließlich glänzt deine gebräunte Haut edel in der Sonne und dein dunkles Haar liegt in voller Pracht an Ort und Stelle. Seufzend lässt du dich ins Wasser fallen. Mit einem geräuschvollen Klatschen fängt es dich auf. Es kitzelt in deinen Ohren, das weiche Nass, welches dir eigentlich nicht gestattet ist zu genießen. Du bist schließlich ein Verbrecher, ein Schuldiger, der schon längst hätte sterben sollen. Büße für all die Missetaten, die du dir erlaubt hast, doch du konntest fliehen und jetzt sucht dich ein bahnbrechender Gottkomplex heim. Du läufst draußen herum als sei nie etwas passiert, ja du denkst du könntest alles schaffen. Einmal konntest du fliehen und du wirst es immer und immer wieder können, das denkst du. Du denkst du bist unsterblich und noch viel schlimmer, dich sucht dabei eine wahnsinnige Geilheit heim über einen Mann, der vielleicht nur in deinem Kopf existiert. Ein Toter, ein Auferstandener, ein Zombie, wie auch immer man Jesus Christus zu bezeichnen vermag.

"Ich dachte ich wäre alleine hier" Die raue Stimme, nach der du dich gesehnt hast weckt dich aus deinem Gedankenwirbel. Und da steht er, splitterfasernackt. Noch nie hast du einen göttlicheren Körper zu Gesicht bekommen dürfen. Er sah durch und durch perfekt aus. Seine kastanienbraunen Haare kleben an seinem breiten, venenbedeckten Hals an dem seine ebenfalls breiten und durchaus muskulösen Schultern münden. Als dein Blick den Auferstandenen hinuntergleitet, bemerkst du eine noch frisch rosa glänzende Stichnarbe, die unheilvoll seine Seite zierte. Etwas elektrisierendes zieht sich in dir zusammen. Ob es die Aufregung oder das Mitleid ist, welches du für den wundersamen Mann vor dir empfindest weißt du nicht. Vielleicht ist es einfach die perverse Mischung. Erregung über den Schmerz, den dieser starke, unsterbliche Mann verspürt haben muss. Was auch immer es sein mag, die Situation lässt dir nicht genügend Zeit um nachzudenken, denn etwas ganz anderes zieht deine Aufmerksamkeit auf sich. Wie die Kompassnadel den Nordpol findet, findet dein Blick dorthin. Er, Jesus Christus steht nahe dem Becken. Sein selbstbewusst, breitbeiniger Stand entblößt alles, jedoch nichts worauf er nicht stolz sein dürfte. Ein mächtiger, erigierter Penis schaut zu dir empor. „Heilige Mutter Maria", murmelst du und merkst wie dein eigenes dunkles Verlangen wächst. Grinsend schluckst du und bemühst dich kein bisschen irgendwo anders hinzusehen.

„Wie es aussieht bist du heute in Gesellschaft", antwortest du keck und schwingst deine Arme, drückst das elastische Wasser zur Seite und kommst nach zwei großen Schwimmzügen vor Jesus im Wasser zum stehen. Keine einzige Sekunde lässt du ihn oder seinen steifen Freund dabei aus den Augen. „Gesellschaft? Das klingt nach einem Kaffeekränzchen oder einem Abendmahl", lacht Jesus. Seine raue Stimme hallt leicht von den Wänden. Ein Schwall des Elans, der Glückseligkeit überschwemmt dich, reißt jeden einzelnen Zweifel in dir mit, bis du vor Selbstbewusstsein nur so protzt. Du wirst diesen wundersamen Mann heute nehmen und bei Gott, du wirst es nicht bereuen.

„Was sonst. Willst du etwa nicht reden?", fragst du. Deine Stimme ist heiser und es schwingt eine gewisse Art der Zweideutigkeit in ihr mit, der du mit deinen unschuldig glänzenden Augen besonderen Eindruck verleihst. Langsam tippst du mit deinen Fingern am Beckenrand entlang. Dir entgeht keinesfalls der Blick des Wiedergeborenen. Gebannt starrt er von deinen dünnen Fingern in dein Gesicht mit dem dreckigen doch zugleich diabolischen Grinsen und wieder zurück. Er ist erregt, das war er schon von Beginn an, aber nun sieht man es auch in seinem Blick. Seine Pupillen verfärben sich eine Nuance dunkler, spiegeln seine düstere, alles verschlingende Lust wieder, die er in diesem Moment verspürt. Seine Kiefermuskeln verspannen sich und es scheint, als würde er für einen Augenblick die Luft anhalten. „Wieso sollte ich mit dir reden? All diese Mühe führt letztlich nur zu Verrat. Ich spreche aus Erfahrung", raunt er atemlos und kommt dem Beckenrand näher. Mit einem regsamen, schnellen Sprung kommt er schließlich vor dir zum sitzen. Sein steifer Schwanz springt dir dabei direkt ins Gesicht. Du lachst leise und legst deinen Arm locker auf seinen Schenkel. „Der broken boy mit den trust issues", sagst du gedehnt und mit einem Übermass an triefender Ironie. „Sehnst du dich nach Freude?", fügst du noch wispernd hinzu und ergreifst die Initiative. Schnell holst du den zweiten Arm aus dem warmen Wasser und nimmst sein großes, stehendes Glied in die Hände. Er zieht scharf die Luft ein und du grinst. Überraschungsmoment.

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