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„Wir glauben, dass es so ähnlich wie die Plasmakanone funktionieren könnte, die wir vom Steinmann erhalten haben." Raban klang enthusiastisch.

Joschka bemerkte die verwirrten Blicke, die der Aussage seines Werkpartners folgten. Er unterbrach Raban schnell, bevor dieser sich in den Einzelheiten ihres erfolgreichen Durchbruchs verlieren konnte.

„Damals, als wir gegen Darkside und die Vampire gespielt haben, hat uns ein Bekannter eine Waffe zur Verfügung gestellt. Eine überdimensionale Kanone, welche sich mit Sonnenplasma aufpumpt." Erklärte er ausholend, für diejenigen am Tisch, die damals nicht dabei gewesen wären.

„Sonnenlicht ist die einzige Schwäche der Vampire. Sind sie den Strahlen ausgesetzt, verwandeln sie sich zu Stein. Schattenwandler sind erst gänzlich vernichtet, wenn ihre versteinerter Körper zerstört wird. Für die zerschmetterten Überreste gibt es keine Möglichkeit der Auferstehung. So ist Darkside stehts mit seinen Opfern umgegangen."

„Moment, aber ich dachte er hätte versucht Leons Statur zu zerschlagen?" Erin blickte verwirrt von Joschka, zum Anführer.

Dieser zuckte gelangweilt mit den Schultern, immerhin hatte diese Geschichte schon tausend Mal erzählt.

„Ich schätze es lag an der Prophezeiung..." Leon legte Vanessa einen Arm um die Schulter und zog sich näher an sich. „Unsere Liebe zueinander war zu stark. Dagegen ist er mit seiner gesamten Kraft nicht angekommen."

Marlon gluckste grinsend über die untypische Wortwahl seines Bruders, was ihm prompt einen gehobenen Mittelfinger bescherte.

„Man kann den Fluch der Vampire brechen, indem man sie im aufgehenden Licht der Morgensonne küsst. Es muss sich dabei um wahre Liebe handeln. So haben wir Maxi und auch Vanessa retten können..." Klette mied es, bei ihrer Ausführung in die Richtung ihrer rothaarigen Freundin zu blicken. „Maxi wurde von der Kanone erwischt. Er war sofort versteinert, wie Leon. So haben sich alle bis auf Darkside, Jackyl und Hyde wieder zu Menschen verwandelt."

„Jedenfalls, ..." Joschka wendete sich dem eigentlichen Thema zu, „...wenn Vanessa mit ihrer Vermutung über diese erstaunlichen Bergkristalle recht hat, dann könnten Raban und ich daraus eine Waffe gegen die Schattenwandler entwickeln, die uns allen helfen wird."

Nerv, der den schwach leuchtenden Stein gerade in seinen Händen hielt, legte ihn in der Mitte des Tisches ab. Der Kristall war etwa handgroß und von einer dunklen, rauen Oberfläche bezogen. Im inneren jedoch leuchtete ein warmer, orangener Schein, der zu pulsieren schien. Es war, als lebte er im Inneren.

„Im Krankenflügel benutzen sie ihn, weil er eine heilende und beruhigende Wirkung auf Patienten haben soll. Man legt ihn neben die Betten oder unter die Decken von Kranken, damit er auf sie abstrahlen kann. Ein Heiler hat mir erklärt, dass Eltern sie häufig als Nachtlicht für Kleinkinder benutzen." Faszinierend blickte Vanessa von dem Kristall in die skeptischen Gesichter von Leon und Nerv.

„Ihr braucht mich gar nicht so anzuschauen, ich hab's erst auch nicht geglaubt..."

„Unsere Vorfahren sind auf die Kristalle gestoßen, als sie Airson auf diesem Berg erbaut haben. Der Fels unter unseren Füßen ist übersäht davon." Luna unterbrach Nerv's aufkommenden Einwand. „Ich müsste mich genauer darüber informieren, aber ich meine unsere Gelehrten hätten sich darauf geeinigt, dass die Entstehung dieser Kristalle auf eine erloschene Sonne zurückzuführen ist, die vor Jahrtausenden auf diese Erde geprallt ist."

„Wenn es sich tatsächlich um altes, verglühtes Plasma handelt, was wir da in den Kristallen leuchten sehen, dann wäre das ein verdammt riesiger Durchbruch!" Raban sah grinsend in die Runde. Seine Finger trommelten ungeduldig gegen die Tischkante.

DWK - Zwischen Zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt