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So allmählich fielen auch den restlichen Kerlen die Puzzleteile auf, die sich nun zusammenzufügen schienen. War es möglich, dass sich Darkside und sein Clan den Weg nach Nirvana gefunden hatten. Es konnte kein Zufall sein, dass sie ausgerechnet jetzt, unter diesen Umständen, wieder aufeinandertreffen sollten. Es sei denn, die Vampire hatten sie in alle der Zeit nie aus den Augen gelassen und die perfekte Gelegenheit abgewartet, für einen Gegenschlag. Mit Jason hatten Sie einen gefährlichen Verbündeten gefunden, welcher Sie in ihrem Vorhaben nur bestärkte.

„Okay Leute, ich weiß, dass ihr nicht gerne über die Schattenwandler redet und eure gemeinsame Zeit miteinander..." Julie unterbrach ihre Freunde in ihren Gedankengängen. Einige der Kerle hatten nachdenkliche Mienen aufgesetzt, was sie ihnen nicht verübeln konnte. Doch für sie war es wichtiger zu erfahren, mit wem genau sie es zu tun hatte. Was war diesen Schattenwandlern zuzumuten? „Aber wir brauchen wirklich alle Informationen, die ihr uns über sie geben könnt." Forderte sie die anderen mit Nachdruck auf.

„Fangen wir am mit diesem Darkside, wer ist er?" Erin sah zu Leon, welcher ihren Blick mit einem Nicken erwiderte.

Darkside, Shaunee musste bei diesem Namen Schmunzeln. Wer sich selbst so nannte, konnte einfach keine große Gefahr darstellen. Ich bin die dunkle Seite, fürchtet euch vor mir. Dieser Gedanke führte zu einem verächtlichen Schnauben der Rothaarigen. Doch sie sollte eines Besseren belehrt werden, sobald Leon das Wort ergriff.

„Ich denke es ist einfacher, wenn wir euch die ganze Geschichte erzählen..."

Wir haben nach dem Sieg gegen die Silberlichten regelmäßige zu Acht Ausflüge gemacht. Ihr wisst ja bereits, dass Marlon und Horizon sich von uns getrennt hatten, um in die Stadt zu ziehen. Zu dem Zeitpunkt war Markus noch ein Teil unseres Teams, er war seit beginn an unser Torwart gewesen. Aber dazu komme ich später... Manchmal waren wir wochenlang unterwegs, haben im Wald gecampt, weit weg von jeglicher Zivilisation und einfach unser Ding gemacht. Die Abenteuer, die wir gemeinsam erlebt haben, haben bisher immer ihren Weg zu uns gefunden. So ähnlich war es auch dieses Mal.

Eines Abends habe ich mich mit Vanessa von den anderen getrennt. Wir haben das ab und an gemacht, um etwas Zeit zu zweit zu verbringen. Dabei sind wir nie weit weg von den Lagern der Anderen gewesen. Vanessa und ich haben uns einen Schlafplatz an einem kleinen See gesucht und sind irgendwann dort eingeschlafen.

Ich weiß noch, dass ich mitten in der Nacht von Geräuschen wach wurde. Das Feuer war heruntergebrannt und es war stockdunkel. Ich hab mich umgeschaut, aber niemanden sehen können. Irgendwie wusste ich aber, dass wir nicht länger alleine waren. Ich hatte ein ganz komisches Gefühl, habe es dann aber schnell beiseitegeschoben. Ehrlich gesagt habe ich es für einen Scherz von euch anderen gehalten, dass ihr uns nachts erschrecken wolltet oder so etwas. Deswegen lies ich Vanessa weiterschlafen lassen und bin aufgestanden um nach euch hinter den Bäumen zu sehen. Statt euch zu finden, bin ich zu meinem Verhängnis direkt Blossom in die offenen Arme gelaufen.

Sie wirkte so mysteriös und unnahbar, wie sie in der Dunkelheit durch den Wald stolzierte. Erst wollte Sie mich verführen, hat mir schöne Augen gemacht, um mich um den Finger zu wickeln. Als ich sie fragte, was sie hier wolle, hat sie blitzschnell umgeschwenkt und mir ihre Zähne in den Hals gerammt. Nachdem Joschka und Raban uns so viel von Vampiren erzählt hatten die letzten Wochen über, war ich mir bewusst, wem ich da gegenüberstand. Blossom lachte mich aus, sagte, ich wäre jetzt einer von Ihnen. Wenn ich leben wollte, dann solle ich ihr zur Festung folgen. Ansonsten würden Sie und ihre Freunde euch dasselbe Schicksal bescheren. Sie drohte mir damit Vanessa nie wieder lebendig zu sehen. Ich war so dumm und naiv ihr zu glauben! Später habe ich erfahren, dass es alles nur ein Trick war, um mich von euch wegzulocken. Ich dachte, ich würde euch schützen, indem ich mit ihr gehe.

DWK - Zwischen Zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt