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Noch in derselben Nacht eilten in Diem mehrere Soldaten hektisch durch die Korridore des verdunkelten Schlosses. Ihre schnellen Schritte lösten ein hallendes Echo aus, welches stark an das Marschieren hunderter Männer klang. Tatsächlich waren es jedoch nur einige wenige. Einer dieser Soldaten schritt geradewegs auf eine bewachnete Flügeltür zu. Dahinter lag das Schlafgemach des Königs.

Sobald er vor der verzierten Tür zum Stehen kam, umfasste er sein Schwertknauf fester. Er zögerte wenige Sekunden, bevor er sich zusammennahm und laut gegen die Tür klopfte. Die beiden Wachen die zu beiden Seiten positioniert waren, warfen ihm beunruhigte Blicke zu. Das ihr Kollege zu so später Stunde auftauchte, konnte nichts Gutes bedeuten. Alle drei Männer wussten, welche Strafe ihnen drohte, wenn sie den König während seiner Nachtruhe störten.

Doch es war dringend. Der Hauptmann der Wachen hatte ihn gesendet. Der König musste informiert werden.

Was ist?" donnerte es aufgebracht durch die geschlossene Tür.

Der junge Soldaten schluckte schwer. Das Glück war nicht auf seiner Seite, nicht in dieser Nacht. Der König war noch nicht dem Schlaf verfallen.

Ein weibliches Kichern war zu hören, gefolgt von einem lustvollen Aufstöhnen. Das rhythmische Klatschen von Haut auf Haut drang an die Ohren des Mannes heran. Während die Wachen ihren Blick weiterhin stur geradeaus richteten und ausblendeten, was sich gerade hinter den verschlossenen Türen abspielte, bereute er es fluchend, seine Schicht mit der eines Kameraden getauscht zu haben.

„Majestät, entschuldigt die Störung zu solch später Stunde doch es gibt dringende Neuigkeiten. Eure Anwesenheit wird umgehend benötigt." rief er durch die geschlossene Tür. Das Stöhnen der Frau wurde extasisch.

„Ich verstehe kein verdammtes Wort, bei diesem Lärm. Tretet ein!"

Das Unbehagen auf diesen Befehl, war dem Soldaten ins Gesicht geschrieben. Trotzdem öffnete er zögerlich die schwere Tür.

Das Gemach war durch flackernden Kerzenschein hell erleuchtet. In der Mitte des Raumes stand ein riesiges Himmelbett, auf welchem er seinen König nackt vorfand. Beschämt wendete er seinen Blick von der wunderhübschen Nymphe ab, die völlig nackt auf allen Vieren kniete.

„Also, was ist geschehen?" knurrte der König, seine Stimme vor Anstrengung belegt. Unbeirrt von dem neuen Zuschauer drang er immer wieder tief in seine Bettgefährtin ein. „Du solltest für dein Leben beten, dass es sich um einen Notfall handelt!"

„Verzeihung Majestät, für die Störung zu solch später Stunde." wiederholte er sich. „Der Hauptmann der Wachen schickt mich. Die Nordtürme haben Alarm geschlagen."

„Nun?" presste er angestrengt hervor.

„Es handelt sich um die Haupttempel, sie-...sie brennen!"

Was?" Jasons Kopf schnellte ungläubig zu seinem Soldaten. Er hielt abrupt in seinen Bewegungen inne und fokussierte den jungen Mann zum ersten Mal, seit er in den Raum getreten war. Seine Hände verkrampften sich in den Hüften der Nymphe, die schmerzhaft aufstöhnte.

„Das ist unmöglich!"

„Ihr solltet euch das selbst ansehen, Majestät. Man wartet auf euren Befehl."

„Wir sind hier gerade beschäftigt!" die Bettgefährtin des Königs hob missbilligend die Stimme, fügte dann aber weicher hinzu. „Kann das nicht warten Jay?"

Um ihn daran zu erinnern, wobei sie gerade gestört wurden ließ sie ihre Beine weiter auseinanderfallen, um den König damit tiefer in sich aufnehmen zu können.

DWK - Zwischen Zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt