19.Kapitel

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*Das Herz ist eines der empfindlichsten Organe des Menschen. Es ist wichtig. Überlebens Wichtig! Und ist es einmal verletzt, dann braucht man viel Zeit, um es wieder zu reparieren. Doch ist es gebrochen... dann ist es meist schon zu spät. Dann fällt das Herz in sich zusammen und verschließt sich. Und das Leben wird schwer. Das Atmen geht nur schwer. Und ist ein Herz verletzt, dann lässt das zweite nicht lange auf sich warten... Unser Job als Chirurgen ist es, zu reparieren was noch zu retten ist, denn mehr steht nicht in unserer Macht. Es liegt nicht mehr in unserem ermessen.*

Cristina rannte. und rannte und rannte. Sie hörte gar nicht mehr auf zu laufen. Ihre Beine bewegten sich von alleine. Sie wusste nicht wohin und warum ihre Beine sie so schnell trugen. Sie wusste nur das sie so schnell wie möglich weg musste.Weg von Owen und seinem Blick. Er war so verletzt. So hatte sie ihn noch nie im Leben gesehen. Sie hatte nicht nur sein Herz, sondern auch seine Seele gebrochen. Sie hatte Ihn gebrochen. Ganz und gar, ohne Ausnahme. Das wurde Cristina klar, als sie durch die mittlerweile dunklen Straßen von Seattle lief. Es hatte angefangen zu regnen, aber das interessierte sie nicht. Sie nahm es gar nicht war. Sie lief und lief. Und ihre einzige Angst galt Owen. Die ganze Zeit über hatte sie sein Gesicht vor Augen. Fokussiert auf die Träne, die ihm über die Wange ran. Sie hatte ihn auch noch nie vorher weinen sehen. Er war immer hart wie Stahl gewesen, nie hatte ihn etwas so berührt, dass er hätte weinen müssen, keiner konnte so weit vor dringen, außer sie. Sie hatte seine Offenheit missbraucht und ihn so verletzt, wie es kein anderer fertig gebracht hatte. Sie war inzwischen irgendwo im Wald, weit entfernt von der Stadt. Plötzlich sah sie weiter vorne Lichter auf blitzen. Sie lief noch eine Weile, bis sie vor Meredith's Haus angekommen war. Sie klingelte. Es dauerte eine kleine Ewigkeit bis Meredith öffnete. Sie sagte nichts, sie starrte Cristina einfach nur an. Cristina leuchtete ein, dass sie furchtbar aussehen musste. Doch als sie etwas sagen wollte fing sie wieder an zu weinen. Sie konnte nicht mehr, dass Adrenalin verschwand augenblicklich aus ihrem Körper. Sie sank vor Meredith's Haustür auf dem Boden zusammen. Sie lag da und konnte sich nicht bewegen. Sie hörte Meredith nach Derek rufen, sie hörte es weit, weit entfernt. Dann sah sie Derek's Gesicht. Verschwommen. Aber es war da. Er nahm sie hoch und trug sie ins Haus. Währenddessen war Meredith die ganze Zeit an ihrer Seite. Sie merkte nur noch, wie ihr Gesicht in weiche Kissen gebettet wurde. Dann wurde es dunkel, sehr sehr dunkel. 

Arizona war auf der Suche, auf der Suche nach Mark. Sie musste mit ihm reden. Sonst würde ihr Hirn platzen. Erst ihr Hirn und dann ihr Herz. Sie war wieder nahe einer Panikattacke. Sehr nah. Sie musste mit jemanden reden. Sie musste diese furchtbare Nachricht mit jemanden teilen, mit jemandem der sie verschwand. Als sie um die nächste Ecke bog, stand sie Auge in Auge mit Cally. Sie schauten sich in die Augen, eine Weile standen sie nur da. Dann bemerkte Arizona die Sehnsucht in Cally's Augen, Cally liebte sie noch immer. Als Arizona das klar wurde, schossen ihr die Tränen in die Augen. Sie konnte den Anblick von Cally nicht ertragen. Sie stürzte davon. Um die nächsten 5 Ecken und direkt in Mark's Arme, schon wieder. Sie konnte es nicht fassen, war aber trotzdem froh in zu sehen. Sie war erleichtert. Sie packte ihn am Arm und zog ihn in Richtung Notaufnahme. Erst als sie draußen im regen stand, blieb sie stehen. Mark schaute sie verständnislos an. Sie drückte ihm den Schwangerschaftstest in die Hände. Seine Mine sprang in Sekunden vom verschmitzten lächeln auf pure Fassungslosigkeit um. Er starrte erst lange auf den Test, dann auf Arizona. "Oh Mist!!" "Das kannst du wohl laut sagen..." Arizona war ganz durch den Wind. "Mark.. wir müssen es Cally sagen. Bald werde ich es sowie so nicht mehr verheimlichen können.." "Du willst das Kind behalten???" Mark schaute sie erstaunt an. Arizona war ebenso erstaunt über ihre eigenen Worte. "Ehm...also..keine Ahnung?!" Arizona hatte keine Ahnung. Von nichts. Sie wusste nicht was als nächstes kommen sollte. Da waren nur Sie, Mark und das Baby, besser gesagt der kleine noch ungeborene Fötus in ihrem Bauch. Gefangen in einem riesigen schwarzen Loch, was sich drehte. Unaufhaltsam. Wie ein großes schwarzes Karussell. Und sie konnten nicht absteigen. Sie kamen nicht raus. Es drehte zu schnell.

Cristina schlug die Augen auf. Sie sah Meredith, die sie mit großen Augen anstarrte. Cristina war froh, dass Derek nürgens zu sehen war, denn sie musste wieder anfangen zu weinen. Meredith nahm sie in den Arm. Lange saßen sie so da, bis Cristina endlich einen Satz heraus brachte. "Wo ist Derek?" "Er ist zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen worden und wollte dich gleich mitnehmen. Aber ich habe ihm gesagt, dass du besser hier bleibst. Wie bist du überhaupt hier her gekommen??" Cristina schien immer noch abwesend zu sein. "Gelaufen!" "Gelaufen??" Meredith war schockiert. Sie schaute Cristina eindringlich an, packte sie an den Schultern und schüttelte sie durch. "WAS IST PASSIERT??" Cristina schaute Meredith lange an ohne ein Wort zusagen. Sie ließ sich Zeit, sehr viel Zeit. So viel Zeit, dass es Meredith fast zum überkochen brachte. Kurz bevor Meredith explodierte, öffnete sich Cristina's Mund. Klappte aber darauf hin direkt wieder zu. Es kam einfach kein Wort heraus. Das was sie sagen wollte, schien sie selbst noch nicht begriffen zu haben, denn ihr Mund konnte die Wörter, den Satz, einfach nicht formen. Cristina brauchte eine halbe Unendlichkeit  bis sie Meredith antworten konnte. "Owen weiß es...er weiß Alles...!"

Grey's Anatomy-Was wäre wenn...? We lie to ourselves!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt