•My little Monsta | Monsta X Fanfiction•

Emotional

Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte auf den Boden, welcher meinen Blick nur so anzog. Zu sehr trafen mich die Schuldgefühle, wenn ich Changkyun in die Augen sah. Eine unangenehme Stille entstand und ich wünschte mir, dass ich etwas sagen könnte, doch ein Klumpen in meinem Hals hielt mich davon ab.
Ein Moment der Stille entstand, welcher mir ziemliches Unbehagen bereitete. Ich war noch nie gut darin gewesen, Probleme anzusprechen. Lieber behielt ich diese für mich, damit ich die Leute die mir wichtig waren, nicht noch mehr belastete. Auch wenn ich manchmal so taff tat, so war ich dies ganz und gar nicht.

Ich spürte mit einem Mal, wie die Tränen in mir aufkamen.  Verdammt, ich war viel zu emotional geworden, seit ich ein Trainee geworden bin. Mein Kiefer spannte sich deutlich an und mit aller Mühe versuchte ich meine Gefühle herunterzuschlucken, doch das klappte nicht so ganz, als Changkyun plötzlich seine Arme um meine Hüfte legte und mich in eine innige Umarmung zog. Er wanderte mit seiner Hand zu meinen Kopf und strich mir behutsam über die Haare, während er seine Wange auf meiner Stirn ablegte. Damit war der Damm dann auch bei mir gebrochen. Wie ein Baby krallte ich mich in sein T-Shirt und vergrub den Kopf in seiner Halsbeuge. Ich inhalierte wortwörtlich den Geruch, den ich solange nicht mehr gerochen hatte. »Es tut mir so leid!«, schluchzte ich und schniefte einige Male. Das uns dabei wahrscheinlich gerade alle zusahen, war mir egal.

»Ich bin eine furchtbare Freundin-«, jammerte ich und schnappte nach Luft, »ich hab dich garnicht verdient.«
»Ahri.« Changkyun drückte mich enger an sich und versuchte mich mit seinen Streicheleinheiten zu beruhigen, doch es fühlte sich an, als hätte ich unendliche Reserven an Tränen in mir, welche nur darauf warteten, wie ein Schwall aus mir ausbrechen zu können. Nicht nur die Situation mit Minhyun und meinem Freund hatte mir psychisch zugesetzt, sondern auch das nie aufhörende Training. Ich liebte es wirklich zu Singen, zu Tanzen und auch zu Rappen, aber mein Körper konnte langsam nicht mehr. Dazu kam die strikte Diät, welche mir noch mehr zusetzte. Der ständige Druck, jeden Monat gut abliefern zu müssen, was meinen Fortschritt, aber auch mein Gewicht betraf. Ich wollte-

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als zwei Hände sich um mein Gesicht legten und dieses nach oben führten. Changkyun presste seine Lippen auf meine und brachte mich und meinen Kopf damit für kurze Zeit zum schweigen. Ein Kribbeln durchflutete meinen Körper und ich spürte eine Erleichterung um mein Herz. »Hör auf dich immer für etwas zu entschuldigen, wofür du absolut nichts kannst. Gerade ich kann nachvollziehen, wie hart es ist, ein Trainee zu sein. Was denkst du, wie schuldig ich mich immer gefühlt hatte, wenn mal wieder mehrere Termine anstanden und ich keine Zeit für dich aufbringen konnte?« Ich schluchzte erneut und sah meinem Freund direkt in die Augen.

»Also hasst du mich nicht...?«, wimmerte ich leise, bekam aber nur ein Schmunzeln von Changkyun. »Yah, wieso sollte ich dich küssen und das alles sagen, wenn es so wäre? Außerdem könnte ich dich niemals hassen, alleine schon wegen deinem süßem Gesicht, was du hast, wenn du weinst«, lächelte er und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht. Wieder gab er mir einen kleinen Schmatzer, diesmal aber auf die Stirn. »Du bist wirklich mein Sorgenkind.« Changkyun stellte mich nun vor sich, so wie Kihyun es eben schon getan hatte. »Ich hab dir doch gesagt, dass wir beide alles zusammen schaffen, also friss nicht alles in dich hinein.« Ich schluckte, nickte aber dann. Er wusste wirklich, wie man mich glücklich machen konnte. Trübsal blasen würde uns beiden nicht gut tun und führte nur zu grauen Haaren.

»Yah, Ahri!«, rief plötzlich eine mir vertraute Stimme hinter mir und ich fuhr herum. Als ich dort Wook stehen sah, der mich bemitleidend ansah, vermutlich weil ich total geschwollen um die Augen war vom weinen, konnte ich es mir nicht nehmen, schon wieder emotional zu werden. Meine Mundwinkel fielen nach unten und meine Augen wurden erneut glasig.
Ich hatte Wook so lange nicht gesehen und in meiner jetzigen Gefühlslage würden mir sogar die Tränen kommen, wenn jemand eine Fliege tötete.