Bitte komm mit mir

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Während dessen drehte sich Madam Pomfrey zum anderen Teil der Zwillinge um, „Mr. Fred Weasley?", wandte sie sich an Fred. Dieser stand auf und ging auf sie zu.

„Ja?"

„Sie hat schlimme Verletzungen. Gebrochen Arme, Beine und Rippen. Wenn sie aufwacht, wird sie schreckliche Schmerzen haben"

„Was meinen sie mit aufwachen?", fragte Fred flüsternd, da er in George keine Hoffnungen wecken wollte.

„Es ist ein sehr seltenes Phänomen man nennt es Wachkoma. Ihr Körper ist tot, aber ihre Seele lebt noch. Sie ist noch in Takt. Wie genau ist sie gestorben?"

„Sie hat sich vor mich geworfen, um mich zu retten...", meinte Fred leise und eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel, die er direkt wieder wegwischte.

„Sie hat sie aus Liebe gerettet. Das hat eine Art Schutzbarriere geschaffen, die ihre Seele weiterleben lässt. Sie könnte wieder aufwachen, aber nur wenn jemand in ihren Geist eintaucht und sie zurückholt."

„Das ist doch nicht möglich?"

„Naja, Magie ist unergründlich, finden Sie nicht? Und Liebe erst recht nicht."


„Ich soll bitte was?!", rief George. Er konnte es nicht fassen, was Madam Pomfrey ihm da gerade sagte. Sammy war zwar tot, aber auch am Leben. Das verstand er nicht. Verwirrt sah er immer wieder zwischen Fred und der Krankenschwester hin und her, bis ihm schwindelig wurde und er sich setzten musste.

„Nehmen sie ihre Hand. Denken Sie daran, was sie in ihnen auslöst. Öffnen Sie ihren Geist. Denken Sie an ihre glücklichen Erinnerungen mit ihr und treten Sie in die Seele ein", sagte Poppy.

George schien nicht sonderlich überzeugt. Dennoch griff er nach ihrer Hand und tat wie ihm gesagt wurde. Er dachte an ihren ersten Kuss. An ihren Tanz am Ball. An ihr Lachen, dass auch ihn zum Lachen brachte. An den letzten Valentinstag. Plötzlich entstand ein Sog, der ihn hineinzog und durch die Luft wirbelte. Dann fand er sich auf einer Wolke wieder. Sie war weich und flauschig. Auf einmal spürte er keinen Schmerz mehr. Er war glücklich. Wie konnte das nur möglich sein. Wo war er hier nur? Da entdeckte er eine Treppe. Sie ging von der Wolke in den Himmel. Langsam schritt er darauf zu und entdeckte Sammy. Sie stieg Stufe für Stufe hinauf.

„Sammy!", rief er, doch sie reagierte nicht. „Schatz! Ich bin hier!" Doch sie lief einfach weiterhin ganz langsam hoch. Ob sie ihn hören konnte?

„Sammy!", rief er und rannte die Treppe hinauf. Plötzlich drehte sie sich um und sah ihn an.

„George! Oh Gott! Warum bist du hier? Bist du auch tot?", sie schlug sich die Hand vor den Mund.

„Nein. Ich bin hier, um dich zurückzuholen."

„Georgie. Ich bin tot. Aber für dich ist es noch nicht zu spät. Du hast Fred.", sagte sie und blieb auf einer der Treppenstufen stehen. George kam bei ihr an und versuchte nach ihrer Hand zu greifen, doch er konnte nicht. Er konnte sie nicht berühren.

„Bitte komm mit mir zurück. Ich kann nicht ohne dich."

„Ich hab gesehen, wie du getrauert hast. Ich hab auch mich selber gesehen. Mein Körper ist zertrümmert, was wenn ich aufwache und wieder sterbe. Ich bin bereits tot, Georgie. Es ist okay so. Ich habe Fred gerettet. Ich hab meine Sache erledigt."

„Ich hätte dich beschützen müssen.", George kamen die Tränen, „Ohne dich kann ich doch nie wieder derselbe sein. Fred auch nicht. Wir brauchen dich." Erneut versuchte er nach ihre Hand zu greifen. Diesmal konnte er sie berühren. Er nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Bitte komm mit mir zurück. Ich kann und will ohne dich nicht leben"

Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Ich liebe dich auch George Weasley. Aber ich kann nicht mit dir zurück." Sie stieg immer weiter die Treppen hinauf. George merkte, dass ihm kälter wurde. Sammys Körper wurde immer kälter. Er musste sich beeilen, sonst würde sie bald endgültig tot sein.

„Nein. Bitte geh nicht weg.", rannte er ihr nach und sie blieb stehen. „Am Valentinstag, als du abends geschlafen hast, war ich spazieren. Ich musste den Kopf frei kriegen und ich habe den Friedhof besucht, an dem du deine Eltern begraben hattest. Ich habe mit ihnen gesprochen. Ich hatte versprochen dich zu beschützen, aber wie sollte ich dich beschützen, wenn du dich opferst, um meinen Bruder zu retten. Als du unter den Trümmern verschwandst starb etwas ihn mir. Ich brauche dich Sammy. Bitte lass mich nicht alleine. Ich liebe dich." Sie drehte sich zu ihm um, sie lächelte und es wurde immer wärmer. Da stieg sie plötzlich einige Treppenstufen hinunter und sah ihn an. Sie griff nach seiner Hand.

„Ich will mit dir zusammen sein. Wie bringst du mich hier raus", sie grinste. Er zog sie mit hinunter. Sie liefen die Treppe hinunter und kamen auf der Wolke an.

„Es wird ein langer Weg, wenn wir zurückkommen, oder?", fragte sie.

„Ja wird es. Aber ich werde jede Sekunde meines Lebens an deiner Seite sein. Bis zu meinem letzten Atemzug."

„Ich werde furchtbare Schmerzen haben. Was wenn ich das nicht schaffe, George. Was wenn es mich umbringt?", Ihr kamen die Tränen. George wusste was auf sie zukam.

„Das wird es nicht. Ich sorge dafür, dass dir nichts mehr geschieht. Bitte komm mit mir"

„Okay, ich komme mit dir", sagte Sammy und lächelte leicht. Dann nahm er Sammy in den Arm. Zusammen traten sie an die Kante der Wolke. Mit einem Mal ließen sie sich hinunterfallen und im nächsten Moment schlug Sammy die Augen auf und schnappte nach Luft. Dann schrie sie. Der Schmerz war so unerträglich. Sie schrie immer weiter, während Madam Pomfrey hektisch einen Trank mischte.

„Shh. Es ist alles okay. Ich bin bei dir. Ich bin hier", strich George ihr über den Kopf und redete beruhigen auf sie ein. Als sie ihm in die Augen blickte ließ der Schmerz etwas nach. Vielleicht wurde sie einfach ohnmächtig, aber vielleicht half es ihr auch zu sehen, dass er da war. Sie wimmerte auf Grunde der Schmerzen.

„Trinken Sie das Miss Jones.", meinte die Krankenschwester und hielt ihr ein Glas hin. Sammy hob den Kopf an und sie schüttete ihr etwas in den Mund. Dann erneut furchtbarer Schmerz. Kurz schrie sie auf, dann wurde alles schwarz. Als sie das nächste Mal die Augen öffnete war sie im Krankenhaus. George und Fred saßen neben ihr. George schlief und Fred sah sie an.

„Hey Kleine", sagte er lächelnd.

„Hey Riese"

„Wie geht's dir?"

„Gut. Die schmerzen sind nicht mehr so stark. Ist bei dir alles klar?", fragte sie und Fred nahm ihre Hand.

„Alles gut. Ich hatte noch nicht die Chance es zu sagen. Danke, dass du mich gerettet hast. Aber wie konntest du das nur tun Kleine", lachte er und einige Tränen flossen seine Wange hinunter.

„Tja, Riese, hättest besser aufpassen müssen", sie lachte kurz auf, doch verzog dann schmerzhaft das Gesicht. „Aber ich lebe und du lebst. Das ist das einzige was zählt. George hat immer noch alle die er liebt."

The last mischief || George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt