Ich muss mich selbst wiederfinden

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Jeder hatte Narben aus dem Krieg davongetragen. Manche Körperliche und manche geistige. Sammy hatte beides. Immer wieder wachte sie nachts schreiend auf, weil sie das Gefühl hatte sie stirbt gleich. Und sie war tatsächlich gestorben, was das Gefühl umso realer machte. Auch George schlief nicht mehr. Er hatte Angst einzuschlafen, und dann am Morgen festzustellen, dass sie im Schlaf aufgehört hatte zu atmen. Lange lag er nachts da und sah ihr zu wie sie atmete. Sammy war nicht mehr wiederzuerkennen. Das lustige verträumte lebensfrohe Mädchen war nicht mehr da. Sie war nun ein Spiegel ihrer Albträume, die sie quälten. Auch wenn der Krieg vorbei war, hatte er dennoch alles zerstört.

„Sammy!", schreit Fred ihr zu, dann wirft sie sich vor ihn. Die Steine fallen auf sie herab. Es tut so unfassbar weh. Sammy schreit auf.

„Du hast versucht sie zu retten?", sagt ein Todesser, der direkt über ihr steht, „Tja, dann werde ich den Rothaarigen wohl noch mal umbringen müssen."

„Wag es ja nicht ihn zu berühren! Ich mach dich fertig!", schreit Sammy ihm entgegen.

„Du machst mich fertig? Du bist bereits fertig." Dann trifft ein großer Stein Sammys Kopf. Sie schreit auf.

„Sammy ich bin bei dir!", wiederholte George immer wieder. Als Sammy endlich die Augen aufschlägt. „Du hast im Schlaf geschrien" Sammy zitterte am ganzen Körper und alles war nass. Sie hatte das ganze Bett vollgeschwitzt.

„George ich kann das nicht mehr.", sagte sie, als die Morgendliche Sonne durch das Fenster der Wohnung scheint.

„Was meinst du?"

„Ich kann dir das nicht mehr antun. Ich bin ein Wrack. Du hast mich zurückgeholt, aber ich bin kaputt. Ich kann dir das nicht mehr antun. Du bist doch vollkommen erschöpft. Du schläfst nicht, weil du Angst hast ich könnte sterben. Ich muss weg.", sie sprang auf und begann sich umzuziehen. „Ich bin schlecht für dich. DU brauchst eine Pause von mir"

„Ach quatsch jetzt hör auf damit.", sagte er und versuchte sie davon abzuhalten, Dinge in eine Tasche zu werfen. „Ich bin für dich da."

„Wie lange läuft das jetzt schon so, dass du tagsüber im Büro schläfst, weil du nachts Angst hast neben mir zu liegen. Wie lange schaffst du das noch? Ja ich weiß es. Der Krieg ist seit Monaten vorbei und doch bin ich immer noch nicht die Alte. SO jemanden willst du doch nicht heiraten Georgie. DU hast etwas Besseres verdient." Sie zeigte auf ihn.

„Nein. Bitte verlass mich nicht.", flehte er sie an.

„Ich verlasse dich nicht. Ich muss nur hier weg, um mich selbst wiederzufinden. DU brauchst ruhe. Wenn ich hier bin machst du dir nur Sorgen um mich und du bleibst auf der Strecke." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Dann apparierte sie davon. Ins St. Mungos. Dort lief sie die Flure entlang.

„Hey Lisa.", begrüßte sie ihre Freundin.

„Hey Sammy. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?", fragte diese besorgt und umarmte ihre Freundin.

„Nein, es geht mir nicht gut. Ich bin nicht mehr ich. Ich brauche deine Hilfe. Meine Albträume bringen mich um. Ich will George nicht länger damit belasten."

„Ich weiß, wie ich dir helfen kann." Zusammen liefen sie in den Bereich der Psychiatrie. Sammy bekam dort einen Termin bei einem Therapeuten, zu dem sie drei Mal die Wochen gehen sollte. Am Abend ging sie dann wieder in die Wohnung.

„Wo warst du den ganzen Tag?", fragte die Zwillinge gleichzeitig, als sie die Wohnung betrat.

„Ich war im St. Mungos. Ich brauche Hilfe. Dort können sie mir helfen. Ich möchte ich sein, wenn ich dich heirate. Dafür muss ich mich selber wiederfinden."

George nahm sie fest in den Arm. „Ich dachte du willst mich verlassen."

„Nein. Ich hole mir die Hilfe, die ich brauche, um wieder ich selbst zu sein. Dann hast du vielleicht die Chance nachts Schlaf zu bekommen." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Bald werde ich wieder ich selbst sein."

The last mischief || George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt