Levi x Reader ~Hinter der Mauer~ //BEENDET//

Betäubung

"Mein Name ist Erwin Smith.", stellte sich der Blonde vor und ich nannte ihm nun auch meinen Namen.
"Wie ich gehört hatte, lebst du hier draußen. Ist das wahr?"

Ich sah ihn an. Er hatte einen ernsten Gesichtsausdruck, wirkte allerdings bei weiten nicht so grimmig wie Levi. Dieser starrte mich unentwegt an und ich befürchtete, dass wenn ich irgendwas nicht zu seiner Zufriedenheit beantworten würde, wieder vom ihm geschlagen würde.

"Ja.", flüsterte ich leise und ließ Levi dabei nicht aus den Augen. Doch glücklicherweise rührte er sich nicht. Dieser Kerl machte mir wirklich angst.

"Wie lange lebst du schon hier?", fragte er weiter.

Ich wusste, dass es unrealistisch klang, doch ich antwortete ehrlich:
"Seit ich denken kann."

"Also noch nicht lange.", hörte ich Levi spöttisch sagen und er fing sich einen ernsten Blick von Erwin ein. Doch ich ignorierte ihn.

"Wir müssen alles wissen!", hörte ich nun Hanji dazwischen reden, der die Befragung anscheinend zu langsam voran ging.
"Wie hast du überlebt? Wo hast du gelernt mit den 3DM umzugehen? Wo-"

Ich nahm ihre Stimme nur noch leise wahr und ich spürte, wie mich ein heftiger Schwindel überkam.
Ich schüttelte meinen Kopf, um meine Gedanken zu sortieren, doch ich hatte das Gefühl, es würde nur noch schlimmer werden.

"Ich dachte es würde sie gesprächiger machen?", hörte ich Levi fragen.

"W-was...habt ihr mit mir gemacht?", stöhnte ich gequält und ich suchte die grauen Augen Levis, doch ich konnte sie nicht fokusieren.

"Ich habe das Zeug noch nie genutzt! Ich weiß nicht, welche Nebenwirkungen es hat!", hörte ich nun auch Hanji sagen.

"Das sagst du uns erst jetzt!?"
Ich fand, dass Levi ziemlich entsetzt wirkte, aber vielleicht bildete ich es mir auch nur ein.

Ich nahm meine Umgebung nur noch dumpf war.
Ich hörte Levi noch irgendwas rufen, doch verstand nicht was.

"Ihr..verdammten Kinder..einer Hu-"
Dann sackte ich zusammen und es wurde schwarz um mich herum.

.

.

.

Ein dröhendes Geräusch riss mich aus dem Schlaf. Ich hob den Kopf und ein heftiger Schwindel überkam mich.
Ich nahm wahr, dass ich in einem Bett lag und merkwürdigerweise nicht angekettet war. Ich setzte mich auf und versuchte zu ignorieren, dass sich alles um mich herum drehte.

Zitternd stellte ich mich auf die Beine, doch sofort sackte ich weg und lag auf allen vieren auf den Boden.
Mich überkam ein heftiger Würgereiz und ich erbrach etwas Magensäure.

Zitternd holte ich Luft, doch ein weiterer Knall ließ mich nach oben sehen. Ich sah aus dem Fenster und ich sah einen riesigen Titanenkopf an ihm vorbei laufen.

So schnell ich konnte stellte ich mich auf die Beine und taumelte zur Tür. Glücklicherweise ließ sie sich öffnen. Links und rechts neben dem Eingang entdeckte ich Essensreste auf einem Tablett. Wie es schien, waren hier Wachen positioniert, doch durch den Titanangriff waren sie weg gerückt.

Ich schnappte mir ein angebissenes Brot und steckte es ein.
Ich wankte den Flur entlang. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte kaum Kontrolle über meinen Körper, doch dies war vermutlich meine einzige Möglichkeit von hier zu fliehen.

Ich lief weiter und entdeckte einen am Boden liegenden Soldaten. Neben ihm stürzte ich zu Boden. Er atmete noch, doch schien bewusstlos zu sein.

Mit zitternden Fingern fummelte ich ihm den Gurt des 3DM auf und zog es ihm ab. Ich zog es mir über und es fiel mir schwerer mit dem zusätzlichen Gewicht überhaupt aufzustehen.

Mit einer Hand stützte ich mich gegen die Wand und lief langsam weiter. Ich näherte mich dem Ausgang und bemerkte nun, was für ein riesiges Chaos hier herrschte.

Mehrere Titanen waren über die Burg hergefallen.
Frank hatte sie 'eine Herde' genannt. Immer wieder kam es vor, dass eine Herde Titanen auftauchte. Sie kamen immer aus Westen.
Wir hatten schon häufiger versucht herauszufinden, woher sie kamen, doch es war uns nie gelungen soweit vorzudringen.
Meistens versteckten wir uns vor ihnen. Mit sovielen Titanen hatten wir es nicht aufnehmen können und wir wussten mit der Zeit verteilten sie sich und gingen meistens ihre eigenen Wege, dann konnten wir sie erledigen.

Ich machte mich so klein ich konnte und schlich im Schutze des Gebäudes nach draußen. Keines der Pferde war im Stall und ich sah, wie die Soldaten mit ihnen die Titanen versuchten einzukreisen und zu erledigen.

Ich lief bis zu den Ställen und lehnte mich dagegen. Ich atmete tief durch. Meine Rippe schmerzte, mir war immer noch Übel und dieser verdammte Schwindel verschwand nicht.

Ich wollte gerade weiter gehen, als sich ein riesiger Kopf mir in den Weg stellte. Geschockt blieb ich stehen. Ich war hier mitten auf einer freien Fläche. Mein 3DM nutzte mir nichts, wenn ich nicht wieder zum Gebäude zurück wollte.

Ich sah, wie sich seine Hand auf mich zu bewegte, doch ich war wie erstarrt. Ich hatte so oft Titanen gesehen und gegen sie gekämpft, doch niemals hatte ich mich so machtlos ihnen gegenüber gefühlt.

Kurz bevor ich von ihm umfasst werden konnte, spürte ich, wie mich jemand um die Hüfte packte und nach oben gezerrt wurde.
"Verdammt, was tust du hier?"

Ich erkannte Levis Stimme und ich sah erschrocken zu ihm. Hätte mich lieber mal der Titan gefressen!
"In deinem Zustand würdest du hier keine zwei Sekunde überleben. Du hättest im Bett liegen bleiben müssen!"

Er ließ mich auf einen der Pferde runter und flog weiter.
Ich spürte, wie das Pferd los lief und wie ich immer weiter zur Seite rutschte. Ehe ich vom Pferde fiel spürte ich wieder einen starken Arm, der mich hoch zog.

"Du kannst dich noch nicht mal auf dem Pferd halten.", hörte ich es abwertend hinter mir sagen. Ich sackte wie ein nasser Sack gegen Levis Brust und ich hatte schwierigkeiten bei Bewusstsein zu bleiben.

Ich drehte meinen Kopf nach hinten und ich sah, wie die Titanen weiterhin die Burg attackierten. Zitternd hob ich meine Hände und steckte mir jeweils zwei Finger in den Mund. Ich ließ einen lauten Pfiff ertönen und sofort drehten sich die Titanen zu uns.

"Was tust du da?", hörte ich Levi fragen.

"Deinen Leuten das Leben retten."
Frank und ich hatten mal versucht über Pfeiftöne miteinander zu kommunizieren, doch wir haben schnell festgestellt, dass die schrillen Töne die Titanen anlockten.

"Reite in den Wald, wir locken die Titanen dort hin.", erklärte ich schwach.

"Woher will ich wisssen, dass du mich nicht in eine Falle lockst?", fragte er skeptisch.

"Weil es mein Todesurteil wäre."

"Tch."
Er schien noch einen kleinen Moment zu zögern, doch steuerte dann das Waldstück in der Nähe an.
Ich brauchte mich nicht umdrehen, um zu hören, dass die Titanen uns folgten....