Ich wachte auf, weil mir furchtbar warm wurde. Ich hielt meine Augen noch geschlossen, doch trampelte die Decke von meinen Füßen.
Ich hoffte, dass es noch dunkel draußen sei, denn ich fühlte mich noch nicht in der Lage aufzustehen.
Ich streckte meine Hand ein wenig aus und bemerkte, dass ich über irgendwas drüber strich. Ich war allerdings noch zu müde, um genauer darüber nachzudenken.
Ich ließ meine Hand weiter wandern, als es mir so langsam dämmerte, dass ich gestern im Hauptquartier angelangt war.
Gerade fiel mir ein, dass ich in Levis Bett lag, als plötzlich mein Handgelenk gepackt wurde und es unter mir brummte:
"Provozier mich nicht!"Erschrocken fuhr ich hoch und mein Hirn brauchte einen Moment, bis es realiesierte, was es da sah.
Vor mir lag Levi, mit nackten Oberkörper und einen Arm hinter seinem Kopf verschrenkt. Mit dem anderen hielt er mein Handgelenk fest, die bereits unter seinem Bauchnabel lag.
Ich spürte, wie mir die Hitze zu Kopf stieg und ich war froh um die Dunkelheit. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass meine Bettseite leer war und ich scheinbar zu ihm gerutscht war.
"E-entschuldige.", nuschelte ich leise und rutschte etwas von ihm weg. Er schien noch einen Moment zu zögern, ließ mein Handgelenk dann aber doch los.
Ich legte mich an den äußersten Rand und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Meine Güte! Ich hab Levi den Bauch gestreichelt und mich an seine Brust gekuschelt. Gings denn noch peinlicher?
"Muss ja ein toller Freunde gewesen sein, mit dem du da draußen gelebt hast, wenn du dich direkt in der ersten Nacht an mich ranschmeißt.", hörte ich Levis spöttische Stimme und ich zog mir die Decke wieder weg.
"Red nicht so von ihm!", knurrte ich. Levi wusste gar nichts über Frank."Also war er nicht so toll?", spottete er weiter, doch ich hörte auch ein wenig neugierde raus.
"Das geht dich nichts an."
Frank war über 20 Jahre älter als ich und er war so etwas wie ein Vater für mich gewesen. Niemals wäre da etwas sexuelles draus geworden. Er hatte mich zum Thema Sexualität aufgeklärt und ich hatte auch einiges zu dem Thema gelesen, von Büchern, die wir gefunden hatten.
Doch das musste Levi nicht wissen. Es ging ihn wirklich nichts an."Naja, viel Auswahl hattest du da draußen ja nicht.", hörte ich ihn sagen und genervt drehte ich mich zu ihm. Musste der nicht schlafen?
"Ja, in Gegensatz zu dir, Mr.-ich-bin-so-unnahbar-und-cool-doch-darauf-stehen-die-Frauen-ja! Aber da du ja immer nur gucken kannst, als würdest du gleich morden, würde es mich ehrlich gesagt wundern, wenn sich irgendeine Frau in deine Nähe traut! "
Ich hörte ihn leise lachen und ich hasste meinen Körper dafür, dass er sofort drauf ansprang und mir eine Gänsehaut bescherte.Ich ließ mich wieder aufs Kopfkissen sinken und drehte mich schnaufend um. Ich hörte wie er sich hinter mir bewegte und ich erschrak leicht, als ich direkt hinter mir reden hörte:
"Machst du dir gerade Gedanken um meine Jungfräulichkeit?"
"Levi!", stöhnte ich genervt und drehte mich zu ihm um.
"Lass mich bitte jetzt in ruhe schlafen!""Du hast mich mit deinem Gegrabsche geweckt."
Ich spürte wie er unschuldig die Schultern zuckte und ich verdrehte die Augen. Ich schmiss die Decke von mir und wollte mich bereits erheben, als er mich wieder am Arm packte.
"Wo willst du hin?"
Seine lockere und entspannte Art war von eben verschwunden und kurz war ich ein wenig entäuscht darüber.
"Weg von dir.", sagte ich genervt und ich spürte, dass wie sich sein Griff fester um meine Hand wickelte.
"Ich habe die Aufsicht über dich, also kannst du hier nicht weg."
Er war wieder komplett der Alte und ich hatte das Gefühl, dass mir durch seine Stimmungsschwankungen ein wenig schummrig wurde.
"Ich wollte nicht durchbrennen, sondern nur pinkeln.", sagte ich genervt und er ließ meine Hand los."Du hast eine Minute."
Wieder verdrehte ich meine Augen und war froh, dass er es nicht gesehen hatte.
Ich tapste aus dem Schlafzimmer und sah, wie die ersten Sonnenstrahlen bereits das Zimmer beleuchtete. Ich sah einen Moment hinaus, ehe ich im Bad verschwand. Ich wollte diese Minute nicht überschreiten.Als ich aus dem Badezimmer trat, sah ich Levi, wie er sich das Hemd zuknöpfte.
"Zieh dich an, wir gehen frühstücken."
Er deutete auf einen Stapel Kleidung, der auf dem bereits gemachten Bett lag.
Ich trat also wieder ins Schlafzimmer und zog mir eine dunkle Jogginghose und ein enganliegendes T-shirt von ihm an. Ich zog mir noch ein paar Socken über und stopfte die Schlafsachen unter mein Kissen.Ich trat wieder ins Büro, als Levi bereits an der Tür wartete. Ich schlüpfte in meine Schuhe und zusammen gingen wir nach unten in den Speisesaal.
Vor diesem trafen wir Armin und Mikasa.
Sie salutierten vor Levi und schenkten mir ein Lächeln, welches ich erwiderte.
Wir gingen gemeinsam zur Essensausgabe. Keiner sagte ein Wort, als Levi die Stille unterbrach:
"Ich hoffe für Jäger, dass er es pünktlich aus dem Bett schafft.", sagte er an Armin gerichtet.
"Er wollte noch duschen, bevor er zum Frühstücken kommen wollte.", erklärte der Blonde, was Levi mit seinem typischen 'Tch' kommentierte.
Mit meinem Tablett wollte ich Armin und Mikasa hinterhergehen, doch Levi packte mich kurz am Arm und zog mich ein Stück hinter ihn her.
Zu schade!Ich setzte mich ihm gegenüber und auch Erwin saß bereits am Tisch und trank von seinem Tee.
"Heute startet wieder das Training, nicht wahr?", fragte er an Levi gerichtet und er nickte.
"Dann werde ich dazu kommen und mir [Y/N]s Fähigkeiten ansehen."Nervös kaute ich auf meinem Frühstück rum. Mir war nicht klar, dass bereits heute das Training startete und schon gar nicht, dass mir dabei zugesehen werden sollte.
Ich wusste, dass ich nicht schlecht war, indem was ich tat, aber ich musste mich noch nie unter Beweis stellen.
Ich hofffte wirklich, dass mir alles gelingen würde und mich nicht zu doof anstellte...
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Levi x Reader ~Hinter der Mauer~ //BEENDET//
FanfictionDu lebst seit Jahren hinter der Mauer, bestiehlst die Toten des Aufklärungstrupps, um zu Überleben, bis du vom Hauptgefreiten erwischt wirst...