Ich entschied mich dafür in meiner Zelle zu bleiben. Ich setzte mich aufs Bett und zog die Beine ein.
Levi war die ganze Nacht unterwegs gewesen und war sicherlich erschöpft.Ich seufzte laut.
Ich würde also zum Aufklärungstrupp kommen, ob ich wollte oder nicht.
Während ich darüber nachdachte, merkte ich bereits jetzt schon die Nervosität aufsteigen. Ich hatte mein ganzes Leben nur mit einem Mann verbracht und ansonsten keine weiteren Menschen kennen gelernt.
Der viele Kontakt zu Levi war schon wirklich aufregend, auch wenn ich die meiste Zeit Ohnmächtig war.
Ich wurde aus ihm nicht schlau. Er hatte furchtbare Stimmungsschwankungen. Mal war er nett und fürsorglich, dann verprügelte er mich und war genervt.
Wie sollte man da durchblicken?
Ich spürte ein deutliches Grummeln in meiner Magengegend. Der Apfel hatte mich nicht wirklich gesättigt und ich hatte immer noch hunger.
Mir fiel Levis Tasche ein. Ob es da noch mehr zu essen gab? Ich sah mich um, doch hier lag die Tasche nicht. Vorsichtig und leise stand ich auf und schaute erst mal im Vorratskämmerchen, doch auch da war die Tasche nicht zu finden.Ich überlegte und starrte auf die Zelle neben meine.
Es war das Vernünftigste, wenn ich wirklich Abstand zu ihm hielt und ich hatte mir vorgenommen, ihm beim Schlafen nicht zu nahe zu kommen.
Aber ich hatte wirklich hunger.
Wenn er schlafen sollte, würde er es sicherlich nicht merken, wenn ich nach seiner Tasche guckte.
Wenn er wach wäre, würde ich ihn einfach fragen.Auf Zehenspitzen lief ich durch den Flur, an meiner Zelle vorbei und ohne jegliche Geräusche trat ich an Levis Zelle.
Dort lag er auf seinem Bett. Ich konnte gar nicht nachsehen, ob seine Augen offen oder geschlossen waren, denn er hatte sein Hemd geöffnet und ich starrte auf seinen nackten Oberkörper.
Ich hatte durchaus schon mal einen halbnackten Mann gesehen. Egal ob Frank oder einer der Soldaten, die wir bestohlen haben, aber ich konnte meine Blick nicht von ihm nehmen.
Ich zwang mich nach oben zu sehen. Seine Augen waren geschlossen und er atmete regelmäßig. Er schlief also. Und seine Tasche lag neben dem Eingang auf der Erde.
Ich biss mir auf meine Unterlippe und dachte darüber nach, welche Konzequenzen es haben könnte, wenn ich näher käme. Doch mir fiel beim besten Willen nichts ein.
Wenn ich ihn so schlafend betrachtete, wirkte er gar nicht furchteinflößend. Tatsächlich wirkte er friedlich und entspannt.Ich trat leise einen Schritt vor den anderen und als ich an der Tasche angekommen war, ging ich in die Hocke und öffnete sie.
Und tatsächlich, das erste was ich sah, waren Brötchen. Mir sammelte sich die Spucke im Mund und ich holte mir eines hinaus.
"Kann ich dir irgendwie helfen?"
Ich zuckte heftig zusammen, als ich seine Stimme hinter mir vernahm und hätte auch fast aufgeschrien.
Erschrocken drehte ich mich um und ich sah, wie er zwar immer noch auf seinem Bett lag, sich jedoch aufgerafft und auf seinen Ellenbogen gelehnt hatte.
Ich konzentrierte mich darauf ihm in die Augen und nicht auf seinen Oberkörper zu gucken.
"N-nein, ich hab alles!", lachte ich verlegen und hielt das Brötchen nach oben. Sofort sprang ich auf und wollte schon fluchtartig die Zelle verlassen, als ich ihn wieder hörte:
"Warte.."Ich blieb wie angewurzelt stehen, drehte mich aber nicht um. Ich hörte wie das Bett ein wenig ächzte, als er aufstand und er dann zu mir lief.
Ich spürte, wie er direkt hinter mir stand, als er mir grob in die Haare packte und meinen Kopf nach hinten zerrte.
Ich keuchte erschrocken auf und als ich seine Lippen direkt an meinem Ohr vernahm, überfiel mich wieder eine Gänsehaut:
"Wenn du nachschauen willst, ob ich schlafe, macht es keinen Sinn auf meinen nackten Körper zu starren."Ich hörte, wie er sich amüsierte und die Hitze schoss mir in die Wangen. Ich hätte doch lieber verhungern sollen!
"Ich sagte, es gäbe Konsequenzen, wenn du dich meinem Bett näherst.."
Während er sprach strich er über meine Arme, die immer noch von der Gänsehaut gekennzeichnet war.
Und obwohl er immer noch meine Haare hielt und sie nach hinten gezogen hatte, genoss ich seine Berührungen.
Mein Herz raste und ich atmete hektisch.
Was war mit meinem Körper los?
Ich spürte wie sein Gesicht, was immer noch dicht am meinem Ohr war, meinen Hals nach unten wanderte. Sachte berührte er ihn mit seinen Lippen. Ich konnte die Berührung kaum wahrnehmen, doch das war es, was es so aufregend machte.Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf seine Zärtlichkeiten. Seine Hand, die immer noch über meinen Arm gestrichen ist, wanderte weiter nach oben und ich konnte sehen, wie er mit einem Finger meinen Schlüsselbein nachstrich.
Als er mit seinen Lippen meinen Hals wieder hoch wanderte und mich hinter meinem Ohr berührte, keuchte ich auf.
Sofort stoppte Levi seine Bewegungen und ich öffnete überrascht meine Augen."...bestiehl mich nie wieder!", hörte ich ihn in mein Ohr knurren und seine Hand vorne schnappte sich das Brötchen aus der Hand und mit der anderen schubste er mich grob aus der Zelle.
Ich taumelte einen kleinen Moment, konnte aber stehen bleiben. Ich drehte mich zu ihm und ich sah in kalte, graue Augen, die mich wütend anstarrten.
Ohne ein Wort zu sagen ging ich in meine Zelle zurück und legte mich auf Bett. Ich legte meine Hände auf meine Augen und biss die Zähne zusammen.
Ich spürte, wir mir die Tränen in die Augen schossen, doch ich wollte es nicht zulassen.
Auch wenn nicht wirklich etwas passiert war, fühlte ich mich furchtbar benutzt und gedemütigt. Mein Körper hatte so heftig auf ihn reagiert und er hat mich von sich gestoßen, als wäre ich der letzte Abschaum.
Eines war mir klar:
Ich würde so viel Abstand wie möglich zwischen mir und Levi halten!
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Ok. Ich wollte kein Drama, aber irgendwie kann ich auch nicht ohne XD
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Levi x Reader ~Hinter der Mauer~ //BEENDET//
FanfictionDu lebst seit Jahren hinter der Mauer, bestiehlst die Toten des Aufklärungstrupps, um zu Überleben, bis du vom Hauptgefreiten erwischt wirst...