Kaum war ich bei der Braunhaarigen angekommen, schlang sie einen Arm um meine Schultern und zog mich dicht an sich.
"Wir werden ganz viel spaß miteinander haben!", quietschte sie auf und ich merkte, wie mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.Sie führte mich ins Hauptquartier, statt jedoch nach oben zu ihrem Büro zu bringen, zog sie mich in den Keller.
Ich stieß ein kleines Stoßgebet gen Himmel, dass ich die nächsten paar Stunden überleben würde, als wir schon in einem riesigen Raum standen.
Überall in den Regalen waren merkwürdige Flüssigkeiten in Flaschen gefüllt. In manchen Gefäßen schwammen verschiedene Teile darin und ich erschrak ein wenig, als mich ein riesiges Titanenauge anstarrte.
"Ah! Mein ganzer Stolz!", sagte sie und deutete auf das Gefäß. Ich guckte noch mal ein wenig angewidert, als ich weiter ging.
Ich sah ein Regal, in dem mehrere Flaschen mit Fragezeichen darauf zu sehen sind.
"Über die weiß ich leider nichts.", erklärte sie mir und ich nahm mir eine der Flasche, in der eine getrocknete Pflanze drinne war, die mir bekannt vor kam.
"Das Kraut hilft gegen Fieber.", sagte ich. Als Kind war ich oft Krank und Frank hatte sie mir zu einem Tee verarbeitet und ich war oft innerhalb eines Tages wieder gesund.
"Wirklich?", fragte sie aufgeregt und nahm sich die Flasche aus meiner Hand und ich nickte. Ich erklärte ihr, wie ich sie eingenommen habe.
Sie schnappte sich ein Papier und notierte sich alle Informationen, die ich ihr gab.
Danach gingen wir die restlichen Flaschen durch und ich entdeckte noch weitere Dinge, die ich kannte und die ich Hanji erklärte, wofür ich sie nutzte.
Dauernd machte sie Notizen und fragte mich noch das ein oder andere.
Plötzlich schien ihr was einzufallen. Sie ging zum Schreibtisch und zog eine Spritze aus der Schublade. Ich zuckte zusammen und entfernte mich einige Schritte von ihr, doch sie fing an zu lachen.
"Keine Sorge, ich tu dir nichts!"
"Das letzte Mal, als ich das geglaubt habe, war ich einige Minuten später Bewusstlos!", warf ich ihr vor und ich merkte, wie sie kurz darüber nachdachte, ehe ihr einfiel wovon ich sprach.
"Achso. Ja. Aber da hab ich dir nichts gespritzt. Ich habe es davon-", sie hob ein Glas mit ein paar roten Beeren drinnen hoch."...in das Wasser getan, womit ich deine Wunde gereinigt habe."
"DIE SIND GIFTIG!", schrie ich entsetzt.
"Deswegen waren sie ja verdünnt im Wasser.", sagte sie achselzuckend und ich fasste mir an die Stirn. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass ich noch lebte.
"Was willst du jetzt mit der Spritze?"
Ich deutete auf das Teil in ihrer Hand, aber ich blieb immer noch auf Abstand.
"Das ist Titanenblut.", erklärte sie mir und ich sah, wie sie breit grinste.
"Aha..?", fragte ich, denn es war nicht rot und hatte keinerlei ähnlichkeiten zu Blut.
"Naja, eigentlich ist es das, was von einem Titanen übrig bleibt, wenn man ihn getötet hat."
"Was hast du damit vor?", fragte ich weiter.
"Ich habe damit rumexperimentiert. Es ist nur leider nicht mehr viel da und deswegen will ich bald mit dir wieder hinter die Mauer und neues holen. Außerdem kannst du mir vielleicht noch mehr Sachen zeigen, die ich noch nicht kenne."
Sie grinste breit und ich konnte bereits die Vorfreude in ihren Augen erkennen, was mich ebenfalls etwas zum Grinsen brachte.
Doch dann seufzte ich.
"Das würde er doch niemals erlauben.", grummelte ich.
"Wer?", fragte Hanji leicht irritiert.
"Hauptgefreiter Levi."
Hanji brach plötzlich in schallendes Gelächter aus und ich sah sie erstaund an. Ich glaube nun hat sie komplett den Verstand verloren.
"Lass mal Shorty mein Problem sein!"
"Shorty?", fragte ich und ich hatte wirklich Schwierigkeiten mein Grinsen zu unterdrücken. Hanji trat neben mich und stupste mich an.
"Passend der Name, oder?"
Dieses Mal war ich diejenige, die in Gelächter ausbrach und Hanji schien sich darüber zu amüsieren, dass ich ihren Spitznamen genauso witzig fand wie sie.
"Du verstehst dich gut mit ihm, oder?", fragte ich sie nachdem ich mich einwenig beruhigt hatte.
"Ja.", sagte sie schlicht."Hast du vielleicht Tipps, wie ich mit seinen Stimmungsschwankungen klar komme?"
Ich seufzte ein wenig und sofort hatte ich Hanjis volle Aufmerksamkeit.
"Was meinst du?""Nunja. Meistens ist er schlecht drauf und guckt grimmig. Und dann von einem Moment auf den nächsten, wirkt er entspannt und man kann mit ihm lachen. Und dann schlägt es plötzlich wieder zurück-"
Ich sah, wie entgeistert sie mich ansah, deswegen stoppte ich in meiner Erläuterung.
"Sag...sag das noch mal!", forderte sie.
"W-was?", fragte ich skeptisch.
"Die Sache mit dem Lachen!"
Sie kam mir einen Schritt näher und umfasste meine Schultern.
"Hast du ihn Lachen gehört?", sie schüttelte mich leicht, nachdem ich nicht antwortete."Hanji, was ist los mit dir?", fragte ich skeptisch und ich hatte langsam wirklich angst vor ihr.
"Niemand..", sagte sie. "...wirklich Niemand hat Levi je lachen gehört! Ich hab gedacht, er hätte einen seltenen Gendefekt, bei dem er gar nicht lachen kann! Also sag schon: Hast du es wirklich gehört?"
Ich nickte zaghaft.
"DAS IST DER ABSOLUTE WAHNSINN!", schrie sie plötzlich auf und ich hielt mir die Ohren zu.
"DU WIRST SEIN LEBEN VERÄNDERN! UND MEINS! EIN GUTGELAUNTER SHORTY!!"
Sie fing wieder an in schallendes Gelächter auszubrechen und ich ging ein wenig auf Abstand zu ihr.
"Beruhig dich wieder, Hanji..", versuchte ich und sie verstummte sofort, beugte sich allerdings weit zu mir und sah mir tief in die Augen.
"Ihr habt in einem Bett geschlafen!"
Sie wippte mit den Augenbrauen und ich nickte. Zu dem Thema fiel mir noch was ein:
"Apropos! Könnte ich vielleicht ein paar Klamotten zum Anziehen und etwas Seife bekommen?"
Plötzlich quietschte sie auf und mit ihrer Nase schnupperte sie an meinem Arm.
"Ah..ganz eindeutig ist es Levis Seife!"
Sie grinste breit und verschwand dann in ein kleines Zimmerchen. Zurück kam sie mit einem Stapel Kleidung und ein Stück Seife.
Sie hielt mir das Stück unter die Nase, sodass ich es automatisch einatmete.
"Sein Lieblingsduft!", erklärte sie mir und ich merkte, wie ich mir ein wenig die Hitze ins Gesicht schoss.
In dem Moment ging die Tür auf und Levi trat ein. Hanji strahlte ihn an und sein Blick wurde nur genervter.
"Komm. Wir gehen.", sagte er kalt und noch nie, war ich so dankbar ihm hinter her zu laufen...!
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Levi x Reader ~Hinter der Mauer~ //BEENDET//
FanfictionDu lebst seit Jahren hinter der Mauer, bestiehlst die Toten des Aufklärungstrupps, um zu Überleben, bis du vom Hauptgefreiten erwischt wirst...