Drunk

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Ich nippte noch zwei weitere Male dran und nachdem man sich nach den ersten Schluck daran gewöhnt hatte, war das Zeug echt lecker.

Ich schlenderte gemütlich durch den Raum und gings zu einem riesigen Essensbuffet, da ich unbedingt etwas Essen wollte.

Ich wusste nicht woher Hanji das alles hatte, aber es gab eine riesige Auswahl an frischen Brötchen, Wurst und Käse und unmengen an Obst. Ich lud mir etwas auf meinen Teller und kurz überlegte ich, ob ich Levi etwas mit bringen sollte. Entschied mich jedoch dagegen. Heute war ein Tag, an dem ich mich nicht an ihn Ketten musste und ich konnte mich mit Armin und Eren unterhalten, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte.

Ich sah die zwei Tatsächlich an einem Tisch sitzen und Armin winkte fröhlich, als er mich sah und ich lächelte ihn an. Kurz wanderte mein Blick zu Levi und ich sah, wie angepisst er war.
Ich seufzte ein kleinwenig und setzte mich zu meinen Freunden.

Ich hatte gerade die Hälfte meines Frühstücks runter, als es plötzlich still am Tisch wurde und ich aufsah und bemerkte, dass Levi neben mir stand.
"Komm."
Seine Stimme klang abgrundtief genervt und ich merkte schon, dass es ihn anpisste mich überhaupt holen zu müssen.

"Ich hab noch nicht mal aufgegessen!", sagte ich etwas gereizt und ich funkelte ihn genauso böse an.

"Ist nicht mein Problem!"
Er streckte seine Hand nach mit aus, als Hanji plötzlich wieder hinter ihm auftauchte.

"Shorty! Was gibt es denn für ein Problem?"

"Nichts."

"Dann kannst du ja [Y/N] noch hier lassen und ich bringe sie dir später."
Sein Blick wanderte langsam und extrem skeptisch zu ihr, als sie das vorschlug.

"Du?", fragte er und wieder sah ich dieses Verdächtige Zucken in seinem Auge.

"Ja. Ich. Abteilungsführerin einer eigenen Einheit. Ich kann Verantwortung tragen!", sagte sie selbstsicher.
Man merkte Levi an, dass es ihm überhaupt nicht in den Kram passte, doch vermutlich dachte er an seinen heißgeliebten Tee, als er schließlich umdrehte und wortlos den Saal verließ.

Ich quietschte vor Freude auf und ich war sogar so euphorisch, dass ich aufsprang und Hanji um den Hals sprang. Die nahm mich lachend in den Arm, ehe sie sagte:
"Komm. Darauf trinken wir einen!"

Und wir tranken einen. Und noch einen. Und noch viele weitere mehr.

Ich saß Eren gegenüber und auch er sah mich an und ich wusste nicht, ob mein Kopf so verdächtig wackelte oder ob es seiner ist.
"Weißu...sie is imma direkt da un will misch beschütze, aba isch bi scho groß! sie versteht es ned.."

"Meinsu Hanji?"

"Ne, Mikasa."

"Levi versteht au nischts... sindse verwand?"

"Nee....oda...? DOCH!", schrie er plötzlich auf, was uns beide zum Kichern brachte. Wir sahen, wie einige der Soldaten schon auf den Tischen eingeschlafen waren und wir versuchten uns zusammen zu reißen, doch je mehr wir es versuchten, desto schlimmer wurde unser Lachanfall.

"Wolln wa auch schlafn?", fragte ich irgendwann, als mich die Müdigkeit überkam.

"Zusammn?", fragte Eren überrascht und ich begann wieder zu Kichern.

"Neeee. Levi würde disch killn!", lachte ich wieder und auch Eren stimmte in das Lachen ein.

"okaii..nakomm!", er erhob sich und hielt sich dabei am Tisch fest, als er zu wanken begann.

Auch ich stand auf und hatte schwierigkeiten mich auf den Beinen zu halten. Eren stand neben mir und streckte einen Arm nach mir aus.

"Isch bring disch ins Bedd!", lallte er und ich kicherte wieder, lehnte mich gegen ihn und er legte seinen Arm um meine Schulter.

Sofort wankten wir ein wenig, was uns beide wieder zum Lachen brachte.
Wir verließen den Saal, liefen erst nach draußen, bis wir feststellten, dass wir da gar nicht hin wollten, ehe wir wieder umdrehten.

Wir liefen einige Treppen hoch, wobei wir ständig entweder gefährlich nah am Geländer oder an der Wand liefen, doch nie mittig, als Eren mich plötzlich los ließ und sich auf eine Stufe setzte.

"Was massu da?", fragte ich ihn verwirrt.

"Isso anstrengnd!", nuschelte er und ich packte ihn noch einmal am Arm und versuchte ihn hoch zu zerren.
"Komm scho. Isch bin müde.", quengelte ich.

"Lass hier schlafe!", schlug er vor und wollte sich hinlegen.

"Nee.", sagte ich und zerrte wieder an ihm. Er seufzte laut, eher er doch noch schwankend aufstand, wieder einen Arm um mich legte und weiter lief.

Wir erreichten den Flur, indem Levis und mein Zimmer lag und wir liefen da entlang. Eren hatte mittlerweile sein gesamtes Gewicht gegen mich gelagert und ich stützte mich an der Wand, um nicht abzustürzen.

Wir kicherten wieder wegen irgendwas belangloses, als mir was einfiel:
"Wir müssn leise sei!" Ich drückte ihm meinen Zeigefinger auf den Mund und er sah mich überrascht an, als ich erklärte:
"Levi wird saua, wenn wir ihn nervn!"

"Levi is imma saua!", sagte darauf Eren, was uns beide in schallendes Gelächter ausbrechen ließen.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Levi stand im Türrahmen und sah zu uns. Eren versuchte sofort ernst zu bleiben und salutierte vor Levi. Jedoch schaffte er es nicht gerade stehen zu bleiben, weswegen er sich an der Wand lehnen musste, was mich wieder zum kichern brachte.

"Jäger. Geh schlafen!",hörte ich Levi genervt sagen.

"Jawoll!", antwortete er und drehte sich um.

"Nacht, Ereh!", winkte ich ihm noch hinterher, als ich am Arm gepackt und ins Zimmer gezerrt wurde.

Da ich allerdings schwierigkeiten hatte mich auch ohne schnellen Bewegungen gerade auf den Beinen zu halten, landete ich direkt gegen Levis Brust und sein Gesicht war ganz dicht vor meines.

"Du has wundaschöne Augen..", nuschelte ich und sah sie mir genauer an. Dann hob ich einen Finger und drückte sie zwischen seine Augenbrauen. Ich schob sie ein wenig nach oben und lächelte Stolz. 
"So siehstu viel freundlicha aus!", kicherte ich und ich hörte wie Levi genervt stöhnte.

"Warum bissu imma so?", grummelte ich.
"So schlech gelaunt und grummelig. Und dann machsu irgenwas komisches und mein Herz schlägt wie verrückt."

Ich schüttelte verständnislos den Kopf, wollte mich von Levi wegdrücken, doch er hielt mich fest.
Ich wollte gerade los meckern, als ich wieder zu ihm sah und seine Augen mich wieder in einen Bann zogen.
"So schön...", nuschelte ich. Ich lehnte mich nun wieder etwas mehr gegen Levi und sah ihm tief in die Augen. Er hatte so faszinierende Augen und ich konnte mich nicht losreißen.

Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und ich hörte  ihn genervt aufstöhnen, was ich allerdings ignorierte.
Vollkommen bewusst drückte ich meinen Oberkörper gegen seinen und ich war überrascht, wie gut es sich anfühlte.
Im Grunde wusste ich, dass er sich gut anfühlte, schließlich lag ich beinah jede Nacht auf ihn.

Ich betrachtete ihn noch einen Moment, ehe ich, ohne drüber nachzudenken, mich nach vorne beugte und ihm meine Lippen aus seine legten.
Sie fühlten sich auch so verdammt weich an und ich hörte, wie er leise knurrte, ehe er seine Arme um mich schlang und mich näher an ihn heran drückte.

Wir küssten uns eine ganze Weile und ich keuchte bereits unkontrolliert in den Kuss, als Levi mich an meinem Oberschenkel packte und mich hochhob. Ich schlang meine Beine um seine Hüften und ich spürte, wie er mich ins Schlafzimmer trug, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Dort angekommen trug er mich zum Bett und legte mich auf meine Seite, als er sich von mir löste. Ich zog einen Schmollmund, als er nun auch meine Hände von seinem Nacken nahm.

"Schlaf jetzt.", hörte ich ihn sagen und mich überkam wieder meine Müdigkeit.

"Levii?", fragte ich noch, doch ich konnte meine Augen nicht mehr öffnen.
"Können wa das morgn nochma machen?"

Es war, als würde ich als Antwort ein leises lachen erhalten, aber vielleicht hatte ich mir das auch nur eingebildet...

Levi x Reader ~Hinter der Mauer~ //BEENDET//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt