Schmerz

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Ich vebrachte meinen restlichen Tag mit den dreien und auch Erens Zustand besserte sich im laufe des Tages.

Als es Zeit wurde zum Abendessen zu gehen, zögerte ich jedoch. Levi würde vermutlich auch dasein und ich wollte ihm wirklich nicht begegnen.
Ich trottete hinter ihnen her und überlegte mir eine Ausrede, doch etwas passendes fiel mir nicht ein. Vor dem Speisesaal blieb ich dann stehen.
"Ich glaube ich habe keinen Hunger!", sagte ich.
"Ihr könnt ruhig essen gehen, ich geh noch-"

"Red keinen quatsch!", hörte ich Eren sagen und ehe ich was dagegen tun konnte, packte er mich an der Hand und zog mich hinter sich her.
Als wir eintraten suchte ich automatisch nach Levi und ich entdeckte ihn, wie er wieder neben Petra saß und er stoppte kurz in seiner Bewegung, als er seine Teetasse dann doch weiter zu seinen Lippen führte.

Ich sah provokativ weg und folgte Eren, der meine Hand immer noch nicht los gelassen hat. Wir holten uns unsere Tabletts und befüllten sie mit etwas zu essen.
Dann suchten wir uns einen Tisch und ich setzte mich so, dass ich Levi nicht sehen musste.

Wir aßen und unterhielten uns, als plötzlich jemand neben mir Platz nahm. Hanji.

"Irgendetwas ist bei euch doch gewaltig schief gelaufen!", sagte sie direkt und sah mich erwartungsvoll an.

"Lass gut sein.", sagte ich knapp und kümmerte mich weiter um mein Essen.

"Heute morgen saht ihr noch so glücklich aus. Shorty hat gelächelt! Und jetzt kann ich die eisige Kälte zwischen euch im ganzen Raum fühlen! Also: Was ist passiert?"

Ich antwortete nicht, doch Eren sah verwundert zu mir:
"Es geht dir wegen dem Hauptgefreiten so schlecht?"

Ich sah ihn an, doch auch ihm antwortete ich nicht. Hanji seufzte laut und drehte sich noch einmal zu mir.

"Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag Bescheid!", sie wollte gerade aufstehen, als mir etwas einfiel:

"Hanji?"

"Ja?"

"Nimm mich bitte in deiner Einheit auf."
Ich hatte schon vorher überlegt, dass ich gerne mit Hanji arbeiten wollte, da es mir wirklich spaß gemacht hat. Und wenn ich so noch etwas mehr Abstand zu Levi haben könnte, umso besser.

Sie sah mich abschätzend an und sagte:
"Die Entscheidung lässt sich nicht mehr umkehren."

"Die habe ich auch nicht erst heute getroffen."

Sie nickte ehe sie sagte:
"Ich werde mit Erwin darüber sprechen."

"Danke.", sagte ich noch, ehe sie nun entgültig aufstand und ging.

Ich sah die Blicke der Anderen auf mir ruhen, ehe dieses Mal Armin sprach:
"Willst du drüber reden?"

Doch ich schüttelte nur den Kopf und sie nickten verständnisvoll. Also sprachen wir über andere Dinge und ich war wirklich froh, dass ich in ihnen so etwas wie Freunde gefunden hatte.

Plötzlich wurde es still am Tisch und als ich mich umdrehte, sah ich, dass Levi hinter mir stand.
"Komm mit."
Wieder war da diese Eiseskälte in seiner Stimme und ich biss verbittert meine Zähne zusammen, ehe ich aufstand und mit ihm den Saal verließ.

Wortlos liefen wir durch die Gänge, bis wir vor unserem Zimmer standen. Er schloss die Tür auf und hielt sie offen, sodass ich eintreten konnte.

Ich blieb im Büro stehen, drehte mich allerdings verwirrt um, als er immer noch im Flur stand und sich nicht rührte.

"Ich hole dich morgen zum Frühstücken!"
Mit diesen Worten schloss er die Tür und ich hörte das Schloss klicken.
"Levi!"

Ich rannte zur Tür und versuchte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen.
Ich haute dagegen, doch es brachte nichts.
"Levi!!"

Ich donnerte immer wieder dagegen, ehe ich an der Tür runter rutschte und nicht mehr gegen meine Tränen ankämpfen konnte.
Wie konnte mein gottverdammtes Leben innerhalb eines Tages so runiert werden?
Was war mit diesem Mann, dass er mich so quälen musste?

Ich stand auf und ging zum Kleiderschrank und zog mir Levis Cape über, dann ging ich zum Fenster und öffnete es. Ich sah hinunter. Es war das zweite Stock, also zu hoch, um hinunter zu springen.
Doch links daneben sah ich ein Rankgitter, wo das Efeu langwuchs.

Ich stieg hinaus und hielt mich an dem Gitter fest. Es wackelte beachtlich, doch lieber würde ich bei dem Versuch sterben, als dass ich das Levi mit mir machen ließe.

Langsam stieg ich hinunter und trat vorsichtig einen Schritt nach dem nächsten und ich schaffte es tatsächlich ohne Blessuren unten anzukommen.

Ich zog mir meine Kapuze auf den Kopf und versuchte nicht aufzufallen. Ich lief außen am Trainingsgeländer entlang und verließ das Grundstück des Hauptquartiers.
Ich durchquerte den Ort, bis ich schließlich an meinem Ziel, der Mauer ankam.

Oben saßen einige Soldaten, die sich unterhielten, als ich sie auf mich aufmerksam machte.
"Hey!", rief ich und sie drehten sich zu mir runter.

"Kann ich dir helfen, Kleine?", fragte einer von ihnen.

"Ich soll euch heute bei der Arbeit unterstützen!"

"Wer sagt das?"

"Kommandant Erwin!", log ich und ich sah sie kurz tuscheln, ehe einer von ihnen mit ihrem 3DM zu mir runter kamen.
Er überreichte mir auch eines und ich zog es mir an.

"Ich wusste nichts davon, aber du kannst gerne hoch kommen und dir die Arbeit der Mauergarnison mal ansehen!"
Er wirkte wirklich nett und es tat mir schon beinah leid, was ich gleich tun würde.

Er wollte gerade die Mauer wieder nach oben hoch, als ich von hinten ausholte und ihm eine überzog, sodass er zu Boden sackte.

Ich zog mich alleine hoch und entdeckte noch einen weiteren Soldaten, den ich überwältigte ebenfalls und er sackte zu Boden.
Sollte Levi noch einmal zu mir sagen, mein Nahkampf wäre nur durchschnittlich!

Ich stand alleine auf der Mauer und sah nach draußen. Ich zögerte einen kleinen Moment, ehe ich mich auf der anderen Seite wieder abseilte.

Ich rannte los und ich spürte, wie mir wieder die Tränen über die Augen rollten. Ich war frei, so wie ich es immer gewesen war.
Doch der stechende Schmerz in meiner Brust, ließ die Euphorie dafür nicht zu...


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SORRY  LEUTE ICH BRAUCHE EINFACH DIESES DRAMA!
:D

Levi x Reader ~Hinter der Mauer~ //BEENDET//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt