Kapitel 9

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Mittlerweile ist Freitag spät Nachmittag und ich und Kai sitzen im Auto auf dem Weg zu seiner Familie.
,,Was Denkst du sagen sie dazu das ich ein Kind von dir erwarte?" frage ich ihn leicht nervös.
,,Sie werden vielleicht etwas überrascht sein. Aber sie werden sich freuen." beruhigt er mich.

,,Ich hoffe es." murmele ich und gucke aus dem Fenster. Da Kai's Familie 2 Stunden von uns entfernt wohnt haben wir beschlossen das wir dort eine Nacht überbrachten.

,,So da wären wir." meint Kai und hält das Auto vor einem süßen Familienhaus. Wir steigen aus und gehen auf die Haustür zu. Kai klingelt und kurz darauf hört man einen Hund kleffen.

,,Das ist Paul." meint Kai grinsend.
,,Kai." öffnet ein junges Mädchen uns die Tür ehe sie ihm in die Arme springt. ,,Hey Sophia." meint Kai grinsend.
,,Ich habe dich vermisst Brüderchen." grinst sie. Dann wendet sie ihren Blick mit zu. ,,Und du musst Elena sein." grinst sie nun mich an.

,,Kommt rein. Mama hat Kuchen gemacht." lacht sie und verschwindet in ein Zimmer.
,,Mama. Sie sind da." schreit sie.
,,Komm." meint Kai und führt mich in das Zimmer in das seine Schwester gelaufen ist.
,,Hallo." meint sie und umarmt erst Kai ehe sie sich vor mich stellt. ,,Und du musst Elena sein. Ich bin Anette." lächelt sie freundlich.
,,Hallo." ,,Also setzt euch hin. Kaffee ist auch gleich fertig." meint sie.

,,Ich habe mich gefreut als Kai gesagt hat er eine Frau mit bringt." fängt seine Mutter an. ,,Mom." zischt Kai weswegen ich grinsen muss.
,,Du musst nur wissen das Kai nicht oft irgendwelche Leute mit bringt." flüstert mir Sophia zu.

,,Sophia." zischt Kai weswegen wir beide lachen müssen. ,,Aber sag mal Kai. In welcher Beziehung steht ihr?" fragt seine Mutter. Schluckend sieht Kai zu mir, ich nicke nur.

,,Naja. Es war eine Nacht, wir waren beide betrunken. Dadurch führte ein zum anderen. Wir haben nach der Nacht angefangen und zu treffen und wurden richtig gute Freunde. Und vor ungefähr zwei Wochen fand sie heraus das sie schwanger ist. Jetzt müsstest du ungefähr im zweiten Monat sein?" fragt Kai und sieht mich an.
Ich nicke.

,,Omg ich werde Tante." schreit Sophia und springt ihrem Bruder in die Arme. ,,Ich denke ich muss euch nicht sagen was für eine große Verantwortung das ist." beginnt seine Mutter. ,,Ja das wissen wir, Mom."
,,Aber ich will das ihr wisst das ihr, wenn ihr Probleme habt gerne zu mir kommen könnt. Immerhin habe zwei so Dinger groß gezogen." lacht sie. ,,Mom." beschweren sich Kai und Sophia.
Lachend sehe ich zu ihnen. Ich bin erleichtert das seine Mutter so viel besser reagiert wie meine.

,,Das bedeutet uns sehr viel." sagt Kai. ,,Aber das ist doch selbstverständlich immerhin bist du mein Sohn Kai." lächelt sie.
,,Und jetzt geht raus oder so. Ich räume auf und koche dann das Abendessen für später." mit den Worten scheucht sie uns raus.
,,Und was machen wir jetzt?" frage ich. ,,Wie wäre es wenn wir zum See laufen?" schlägt Sophia vor.
,,Warum eigentlich nicht?" also machen wir und gemeinsam auf den Weg.

,,Hier sieht es schön aus." sage ich und setze mich auf einen der Steine. ,,Ja. Ich und Sophia haben das früher gefunden und sind jeden Tag hier her gefahren." erzählt Kai mir.
,,Ihr habt ein ziemliches enges Band, oder?" frage ich.
,,Ja. Und ich bin froh darüber. Ich meine ich stelle es mir schrecklich vor wenn man sich mit seinen Geschwistern nicht versteht." sagt er. Schluckend sehe ich auf den Boden.
,,Was ist los?" fragt er besorgt.

,,Ich habe einen kleinen Bruder." beginne ich. ,,Wir haben kein besonders gutes Verhältnis zu einander. Was auch zum Teil an meiner Mutter liegt. Du hast ja schon mitbekommen das meine Mutter verdammt versessen darauf ist das wir gute Noten haben. Und studieren und alles drum und dran. Und das war auch schon immer so. Nur habe ich mich früher dagegen gewehrt. Ich habe mein eigenes Ding durch gezogen. Das hat meiner Mutter nicht gepasst. Und mein Bruder stand auf ihrer Seite. Und mittlerweile wohnt er irgendwo in England. Und dort studiert er Jura. Und ich habe von ihm seit dem nichts mehr gehört und das ist jetzt über zwei Jahre her." beende ich meine Geschichte und merke das einzelne Tränen über meine Wangen laufen.

,,Warum hast du das nie erzählt?" fragt er mich. ,,Ich rede nicht gerne darüber. Ich habe damit eigentlich abgeschlossen. Und ich wollte dir damit nicht auch noch zur Last fallen."
,,Du wärst mir damit nicht zur Last gefallen." murmelt er.

,,Kommt ihr mit rein?" ruft Sophia aus dem Wasser. ,,Ich nicht aber Kai kommt." rufe ich zurück. ,,Aber....."
,,Hey. Deine Schwester will bestimmt nicht alleine schwimmen." sage ich und versuche zu lächeln.
,,Wenn was ist ruf mich." meint er und zieht sich sein T-Shirt über den Kopf welches er mir in die Hand drückt.
Dann springt er zu seiner Schwester ins Wasser.

Lächelnd beobachte ich die beiden beim rum toben. Sie wirken glücklich.
Nach kurzem überlegen hole ich mein Handy aus der und suche nach der Nummer von meinem Bruder. Kurze Zeit schwebt mein Finger über dem Anruf Knopf ehe ich den Kopf schüttle und mein Handy wieder aus mache.
Ich meine er wäre eh nicht dran gegangen. Und vermutlich hat er mich eh entweder blockiert oder meine Nummer gelöscht.

Außer Atmen setzt sich Kai wieder neben mich auf den Stein.
Grinsend sehe ich zu ihm. ,,Du bist Fußballer und rennt anderthalb Stunden über ein Feld. Aber wenn du zwanzig Minuten mit deiner Schwester tobst bist  du außer Atem." mache ich mich über ihn lustig.
,,Ich wette du wärst auch außer Atem."

,,Weder schimpfe ich mich Fußballer  noch behaupte ich das ich es  könnte. Und momentan schon mal gar nicht." gebe ich von mir.

,,Ich schimpfe mich nicht Fußballer, Ich bin Fußballer. Und das kleine Kind als Ausrede zu benutzen zählt nicht." grinst er und stupst meine Bauch an.
,,Jaja." Lache ich.
,,Wir sollten uns aber mal auf den Weg zurück machen." gebe ich nach einem kurzen Blick in den Himmel von mir. Denn es sieht ziemlich danach aus als würde es gleich stürmen und Gewittern. Und dann hier draußen zu sein. Also darauf kann ich verzichten.

Plötzlich  (Kai Havertz ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt