Hier ein neues Kapitel. Irgendwelche Wünsche?
„Lumos!", sagte ich laut und deutlich und führte die einfache Bewegung des Zauberspruches aus. Ich hielt den Atem an und starrte wie hypnotisiert auf dem Zauberstab. Minerva neben mir starrte mich genauso an, und langsam verlor ich die Nerven. Mit flehenden Augen sah ich zu Minerva hoch und hoffte, sie wusste etwas. Doch sie schüttelte nur mit dem Kopf und ließ den letzten Rest Hoffnung schwinden. Es war beinahe, als würde jemand ein Messer in mein Herz rammen.
Meine angehaltene Luft entwich meiner Kehle. „Aber wie ist das möglich? Sie haben doch das Kribbeln gespürt, oder?", fragte der alte Mann und ich nickte nur als Antwort. Es war mir etwas peinlich, dass ich es nicht geschafft hatte, was so viele andere vor mir geschafft hatten. „Du darfst keine Zweifel daran haben, dass du es nicht kannst. Dieser Stab ist stur! Der Zauberstab sucht sich seinen Besitzer aus und nicht die Hexe. Wenn der Stab dich nicht für würdig hält, klappt das nicht. Also habe keine Zweifel an der Magie, die in dir ist und die in dem Stab steckt," sagte Ollivanders.
Das ergab Sinn. Wenn ich keine Hoffnung hatte, würde es wohl nie klappen! Wieder nahm ich einen tiefen Atemzug und schloss die Augen. Ich musste mir und dem Stab vertrauen. Auf die Magie, die in uns steckte. Vertrauen...
Ich öffnete die Augen und sagte laut und kräftig: „Lumos!" Einige Augenblicke starrte ich auf den Zauberstab und spürte bereits ein Kribbeln in meinen Fingerspitzen. Keine Sekunde später glühte ein kleines Licht auf, und beinahe hätte ich aufgeschrien. Eine Welle an Emotionen erreichte mich und drohte mich mitzureißen. Meine Augen begannen zu jucken, und kurz schloss ich sie. Einatmen und ausatmen. Ich wollte auf keinen Fall hier vor allem losheulen! Ich trage Magie in mir! Ich kann zaubern!
Es war überwältigend... dieses Gefühl. Ich hatte jetzt wirklich das Gefühl, hierherzugehören! Ich hatte das Gefühl, dass ich nun ein voller Teil dieser Welt war! Ich fühlte mich endlich zu Hause. Ich weiß, dass wo auch immer ich im vorherigen Leben war, ich dort nie hingepasst habe... dass ich wie ein falsches Puzzleteil dort war... verirrt und verloren gegangen, aber jetzt-
Ein breites Grinsen schmückte mein Gesicht, und noch einmal zog ich die Luft tief in mich, bevor ich wieder aufblickte und in die Augen von Ollivander sah. „Danke," hauchte ich, auch wenn ich wusste, dass es sein Job war. „Dank dem Stab, der dich ausgesucht hat." erwiderte er mit dem gleichen Lächeln.
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Als alles besorgt und bezahlt war, suchten wir uns einen Kamin und reisten mithilfe von diesem wieder zurück nach Hogwarts. Meine Sachen legte ich ordentlich auf meinem Schreibtisch und bereitete mich auf meinen ersten Schultag in meiner Traumschule vor. Mein Magen kribbelte heftig. Ich hatte beinahe das Gefühl, mich übergeben zu müssen vor lauter Aufregung. Kann ein Mensch überhaupt so viel Glück aushalten, ohne dass er platzt? Ich hatte das starke Gefühl, dass ich es bald tun würde. Meine Gedanken schweiften immer weiter ab, bis ich wieder an die Begegnung mit Snape dachte. An seinen tiefen Blick voller Leid und Schmerz.
Snape wurde immer als kaltherzig und emotionslos beschrieben, aber so wie sein Blick aussah - so voller Bedauern und Reue -, konnte ich es nicht glauben. Ich wusste, was er durchmachte, aber ich würde es niemals verstehen... ich würde niemals den Schmerz, den er trug, verstehen oder nachempfinden können.
Seine schwarzen Augen flehten förmlich nach Erlösung. Nach dem Tod. Warum sah das keiner? Warum half ihm keiner? Warum musste er weiter ertrinken? Es schmerzte mich, eine Person so zu sehen, ohne ihr helfen zu können. Was sollte ich tun? Er würde sich kaum mit einer 16-jährigen anfreunden und mit ihr über seine Probleme reden.
Ich musste über diesen Gedanken müde schmunzeln. Mir Snape vorzustellen, wie er bei einer Pyjama-Party alles über seine Gefühlswelt erzählte, war lächerlich.
Es war absurd zu denken oder zu hoffen, dass ich ihm näherkommen würde. Er war eine zu komplexe Person. Er hatte viele Schichten... egal welche Rolle er spielen musste, egal welche Maske er tragen musste, er tat es mit Perfektion und Eleganz. Egal, was man von ihm erwarten würde, er würde es mit einer Genauigkeit und Perfektion tun, dass man nichts dagegen sagen könnte.
Er spielte den treuen Todesser, wenn es von ihm verlangt wurde.
Er spielte einen Spion, wenn es wichtig war.
Und er behielt immer seine Maske aus Gleichgültigkeit und Kälte an.
Er wirkte herzlos, weil sein Herz mit Lily gestorben war.
Ich versank immer weiter in meinen Gedanken und merkte gar nicht wie meine Augen anfingen immer schwerer zu werdena. Ich gähnte einmal laut und blinzelte mehrmals bis ich meine Augen ganz schloss und in einen tiefen und festen Schlaf glitt
-_-
Ich wachte am nächsten Tag ausnahmsweise mal pünktlich auf und hatte genug Zeit um mich fertig zu machen. Heute würde ich mit Hunderten Schülern zusammen eingeteilt werden und zusammen jeden Tag zum Unterricht gehen.
Ich stieg aus meinem breiten Himmelbett und meine nackte Füße berührten den Boden. Ich bekam eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper und flitzte schnell in mein eigenes Bad. Zügig schlüpfe ich aus meinem Pyjama, den ich gestern in der Winkelgasse besorgt hatte (so wie andere Kleidungsstücke) und schmiss ihn achtlos in eine Ecke. Mit Vorfreude auf die Dusche drehte ich den Hahn auf und stieg in sie hinein.
Ich würde schätzen das ich doch tatsächlich eine halbe Stunde unter der Dusche verbracht hatte. Hogwarts hatte echte Luxus duschen! Oder war das ein besonderes Badezimmer, das nur Vertrauensschüler besaßen? Ich zuckte mit den Schultern. Das einzige, was mich interessierte war das dass die beste Dusche war die ich vermutlich je hatte. Ich verpackte meine Haare ordentlich in einem Handtuch damit sie Inruhe trocknen konnten und wickelte ein weiteres Handtuch um meinem Körper.
Fertig eingecremt und angezogen verließ ich dann nach weiteren 15 Minuten das Bad. Es war noch hell. Mein Magen knurrte einmal laut so das ich erstaunt nach unten sah. Ich hatte Merlin Weiß wie lange nichts mehr gegessen. Ob es in der großen Halle schon Essen gabt? Wenn nicht, muss ich wohl den Hufelpuff Gemeinschaftsraum aussuchen ... ich hatte mal gehört (beziehungsweise gesehen/ geträumt) das direkt daneben die Küche mit den Hauselfen sich befand... Diese Idee verfolgte ich auch und suchte mir etwas zu essen auf.
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Severus x Reader~Realität oder Traum?
FanfictionSeverus x Reader Sofort wurde mein Zimmer in eine völlig andere und neue Aura eingehüllt. Meine Augen waren geweitet und ich vergaß für einen Moment völlig wie man atmete. Seine schwarzen Augen starrten an mir herunter und nie hätte ich mir vorstell...