Kapitel 15

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Ich hake mich bei ihm unter und lasse erst wieder los, als wir im Restaurant sind. „Ich habe Reserviert, Brand", erklärt Julian der Frau an dem Pult vorne. Diese lächelt uns freundlich zu, und tippt dann etwas in das Tablet vor ihr ein. „Ja das stimmt, einen Tisch für zwei, richtig? Bitte folgen sie mir", meint die Frau und führt uns dann in eine Ecke des Restaurants. Von dort aus hat man einen guten Blick nach draußen, wird von außen aber nicht gut gesehen, denn vor dem Fester sind viele Blumen angebracht. Über dem Tisch baumelt eine kleine Lampe, die über alles einen schönen Orangen Ton wirft. Die Frau zündet noch eine Kerze an, dann setzen wir uns gegenüber an den Tisch. Natürlich nicht, ohne dass Julian mir den Stuhl zurückgezogen hat.

Nachdem wir unser Trinken sowie unser Essen, bestehend aus Pasta mit Pesto und eine Cola für mich und einen Cesar-Salat und Apfelschorle für Julian, bestellt haben, fangen wir an ein wenig zu reden. „Also, erzähl mal etwas über dich", fordert Julian mich irgendwann auf. Ich lächele. „Also, ich bin 20 Jahre alt und bin hier in Aachen geboren, bin aber halb Australierin. Sprich mein Vater ist Australier, wo er heute auch noch lebt. Wie du vielleicht denken kannst sind meine Eltern getrennt, wir haben aber alle noch guten Kontakt zueinander. Außerdem habe ich zwei Halbgeschwister. Wie du weißt arbeite ich seit.. naja heute, für die Fotoagentur bei euch. Das ist auch ne en Tanzen mein größtes Hobby", beende ich meine kurze Vorstellung. „Aber jetzt genug von mir, erzähl mal etwas über dich was nicht ‚Ich bin Fußballer' ist", lache ich und lenke somit das Gespräch von mir weg. Ich möchte ihm noch nicht alles erzählen. Vielleicht irgendwann. Mein Gegenüber grinst. „Das klingt super Interessant! Naja, ich bin 23 Jahre alt, kurz gesagt Steinalt. Naja außer Fußball zu spielen mache ich in meiner Freizeit wenig, dafür bleibt wenig Zeit. Obwohl ich jede freie Minute zusammen mit meinen Brüdern Jannis und Jascha verbringe. Die spielen auch Fußball. Wie du also siehst eine sehr Fußball verrückte Familie. Naja und sonst... Ich bin in Bremen geboren, und in meiner Familie sind alles Deutsche, also nur halb so spannend wie bei dir", lacht Julian und beendet seine kleine Vorstellung.

So geht das auch noch das komplette Essen weiter und ich erfahre viele Geschichten aus seinem Leben, meist lustige. Aber auch ich erzähle viel, und so kommt es, dass wir den halben Abend mit lachen verbringen. Um halb Neun Abends verlassen wir dann das Restaurant nachdem Julian, trotz meiner Widerworte, für uns beide gezahlt hat. Wir beschließen wieder zu mir zu fahren, weil ich ja noch mit Cam raus muss. „Möchtest du einfach mitkommen?", frage ich ihn als wir kurz vor meinem Haus sind. Julian dreht sich grinsend zu mir um. „Aber gerne doch!" Wir gehen also gemeinsam in meine Wohnung, wo Cam uns schon freudig erwartet. Nun ja, eher mich, denn Julian ignoriert sie komplett, was ich einfach mit „Sie hat nen schlechten Tag", kommentiere. Julian lacht einfach darüber, was ich gar nicht so schlecht finde, denn man he Leute waren auch schon beleidigt gewesen.

Ich will Cam gerade ihr Geschirr anlegen, als sie wieder auf das Sofa zu rennt und sich gemütlich darauf fallen lässt. Das ist für mich das Zeichen, dass sie absolut keine Lust hat rauszugehen. „Gut dann halt nicht!", lache ich. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht wirklich Lust gehabt jetzt noch in die Kälte zu gehen. Auch wenn ich so mehr Zeit mit Julian gehabt hätte.

„Naja, dann", meint Julian nach ein paar Versuchen von mir Cam doch noch zum Aufstehen zu bewegen. „Ich glaube das soll nicht. Und ehrlich gesagt ist mir mein Bett auch langsam lieber als draußen herumzulaufen.", lacht Julian. „Ja mir auch", stimme ich ihm zu. „Falls du jetzt denkst ich wäre irgendwie enttäuscht oder so, das bin ich nicht. Das war ein wundervoller Abend mit dir.", sagt Julian irgendwann. „Das kann ich nur zurückgeben, aber das ich ehrlich sein?", frage ich ihn. Julian scheint jedoch zu wissen was ich sagen will, denn er spricht genau das aus was ich denke. „Ich weiß. Der Abend war toll, aber kein Date. Das geht mir genauso, aber wenn es dich glücklich macht wäre ich trotzdem gern mit dir befreundet", schmunzelt Julian. „Kannst du Gedanken lesen, oder so?", lache ich. „Genau das wollte ich sagen. Aber ja, da hätte ich absolut nichts gegen. Du bist einfach unglaublich lustig und sympathisch, dich kann man nur als Freund haben wollen!" Als Julian mit den Augenbrauen wackelt, füge ich noch schnell hinzu, „Julian! Du weißt wie ich das meine!". Wir verfallen beide in Lachen, und so sitzen wir noch gut 10 Minuten im Esstisch, bis sich Julian von mir mit einer kurzen Umarmung verabschiedet.

„Wir sehen uns morgen!", grinse ich bevor Julian endgültig verschwindet. Was ein Abend...

How deep is your love - Kai Havertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt