How deep is your love - Kai Havertz ff

Kapitel 21

Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht mehr sicher was ich hier mache. Nach dem Spiel gab es diese Aftershow Party in einem Club in Berlin, zu welcher Kai mich eingeladen hatte. Und nun stehe ich hier in der Menschenmasse und habe noch keine mir bekannte Person gesehen. Klar, ein paar Fußballer erkenne ich schon wieder, jedoch hatte ich noch nie wirklich mit ihnen geredet, warum also jetzt?

Langsam schlürfe ich an meinem Aperol Spritz und beobachte, wie die Leute um mich herum kommen und gehen, wie sie immer betrunkener werden und peinlichere Sachen machen. „Hey! Dein Glas ist ja immer noch genauso voll wie vor zwei Minuten , du bist doch schon länger hier als wir!", ruft plötzlich eine Stimme hinter mir und ein Arm legt sich auf meine Schulter. Ich drehe mich überrascht um und erkenne einen grinsenden Julian der ebenfalls ein Getränk in der Hand hält. Dieses stellt er jedoch sofort neben meines auf den Tisch.

„Entschuldige mal, ich Trinke soviel wie ich möchte!", rechtfertige ich mich „Aber woher weißt du wie viel ich trinke? Und seid wann bist du hier" „Also, erstens bin ich seit fünf Minuten hier und als ich reingekommen bin habe ich dich mit dem vollen Glas gesehen. Und zweitens wie lang bist du denn schon hier?" „Keine Ahnung, vielleicht 20 Minuten. Kai sagte, dass es um 21 Uhr losgeht, also war ich da und hab gehofft ihr seid auch schon hier", erkläre ich ihm. Jule guckt mich entschuldigend an, nimmt einen Schluck von seinen Getränk und sagt dann: „Naja, da ist Kai dran Schuld. Er wurde von irgendwelchen Presse-Heinis aufgehalten. Aber da ist er ja auch schon"

Ich drehe mich in die Richtung, in die Julian guckt und sehe tatsächlich Kai welcher grinsend auf uns zu läuft. „Na du, sorry für die Verspätung", schmunzelt er und umarmt mich kurz. Dann stellt auch er sein Getränk auf den Tisch. „Und wie geht's dir so?", fragt Kai mich. „Ganz gut, der Tag war teils ein wenig stressig aber passt schon." Den Teil mit der Reporterin lasse ich erstmal aus. Über dieses Thema möchte ich mir jetzt keine Gedanken machen. „Und wie war dein Tag so? Ich denke mal auch stressig, immerhin hattet ihr ja ein Spiel. Apropos, nochmal herzlichen Glückwunsch an euch, das war super was ihr da gemacht habt" Kai lächelt. „Vielen Dank. Aber du hast recht, so ein Spieltag ist immer voller Stress, stimmt's Jule?" „Oh ja, da hast du recht! Erst das viel zu frühe aufstehen - Ich hab übrigens gehört du hast verschlafen Ally - dann das Training und die ganze Presse..." zählt Jule auf. „Du hast wirklich verschlafen?", fragt Kai mich mit hochgezogener Augenbraue. „Jap, ich weiß auch nicht wie das passieren konnte... Naja wie auch immer ich hol mir nochmal was zu trinken, bin gleich wieder da"

Als ich mich endlich zwischen den Menschen hindurch zum Tresen gequetscht habe, seufze ich auf. So viele Menschen gleichzeitig waren gar nicht mein Ding. Partys ja allgemein nicht. Da noch ein paar Leute vor mir etwas bestellen wollen, überlege ich schonmal was ich nehme. Da ich morgen mal etwas Sport machen will, sollte ich mich vielleicht etwas mit dem Alkohol zurückhalten. Außerdem weiß ich, wie es das letzte Mal verlaufen ist, als ich mich volllaufen lassen hab. Plötzlich werde ich von der Seite angesprochen, „Na, wie geht's Hübsche?" Ich drehe meinen Kopf nach rechts und erkenne einen jungen Mann, vielleicht um die 25. Ich verdrehe innerlich die Augen. Das darf doch nicht wahr sein...

„Hey, mir geht's gut, danke der Nachfrage. Ich möchte nur was bestellen und gehe dann wieder zu meinen Freunden zurück." mache ich dem Blonden mit einer ‚Backstreetboy-Frisur' sofort klar. „Ah ha, deine Freunde also. Du meinst diese Möchtegern Fußballer?", fragt er. „Bist du nicht die, die mit einem davon zusammen ist? Dann kauft er dir ja bestimmt viel, oder? Ich meine, sind nicht alle auf das Geld von denen aus" Ich reiße kurz die Augen auf. Was hatte er gesagt? Glaubt jetzt die ganze Welt wir wären zusammen oder was? Außerdem was fällt ihm ein solche Äußerungen zu machen! Wütend sage ich: „Erstens bin ich nicht mit ihm zusammen und zweitens schönen Abend noch!"

Was darf's sein?", fragt eine Barkeeperin. „Ein Bier bitte" Ich war nach dem Gespräch - nun ja, mehr oder weniger ein Gespräche - aufgestanden und ein paar Meter weiter zu einer freien Stelle der Bar gegangen. Auf mein Getränk wollte ich schließlich trotzdem nicht verzichten.
„Bitte, schönen Abend nich", sagt die Frau hinter dem Tresen noch nachdem sie mir mein Bier zuschiebt. Ich lächele sie freundlich an und mache mich dann wieder ohne Umwege auf den Weg zu unserem Tisch. Ich hatte absolut keine Lust mehr auf solche Gespräche wie vorhin.

„Du tauscht also Aperol gegen Bier aus? Bist du Krank oder kennen wir dich einfach nicht gut genug?", fragt Jule lachend. „Mir gehts gut. Ich wollte einfach nicht so viel trinken und da war so ein komischer Typ weshalb ich schnell weg wollte", erkläre ich ihnen dann in der Hoffnung sie würden nicht weiter nachfragen. „Was für ein komischer Typ denn?" „Ach nicht so wichtig, du weißt schon so Typen die einfach fremde Mädchen an der Bar ansprechen" Ich gucke kurz schmunzelnd Kai an, der die Augenbrauen bei meiner Anspielung zusammenzieht. „Was soll das denn jetzt heißen?", fragt er gespielt empört. „Das weißt du ganz genau", sage ich lachend und gucke zu Jule, welcher nur zwischen uns hin und her guckt.

Als er den Mund öffnet kommt Kai ihm dazwischen und sagt: „Sag nichts, lange Geschichte" Jule nickt langsam, guckt dann hinter mich und fängt an zu grinsen. „Entschuldigt mich mal kurz" Und damit war Jule auch schon verschwunden. Kai und ich werfen uns einen komischen Blick zu, ehe wir wider in ein Gespräch verfallen. „Jetzt mal im Ernst, warum trinkst du Bier? Das Zeug ist widerlich", fragt Kai. „Naja, eigentlich will ich morgen früh Sport machen, weil ich ab Mittwoch wieder Tanz-Training hab und ich da nicht zu unsportlich sein sollte.", erkläre ich ihm. „Na gut, das ist verständlich. Was willst du denn morgen früh für Sport machen?" „Ich hatte vor erst eine kleine Runde zu laufen und dann noch in den Fitnessraum vom Hotel zu gehen. Da habe ich gesehen gibt es einen Raum der wohl für Yoga genutzt wird, da da aber Parkett drinnen ist, kann ich auch ein paar Tanzschritte üben. Meine Schuhe habe ich immer dabei" „Das klingt ja interessant. Wenn es dir nichts ausmacht würde ich morgen mit laufen kommen. Ich hab morgen den ganzen Tag frei aber so eine kleine Runde kann ja nicht schaden." meint Kai. Ich lächele ihm zu und meine, dass das eine gute Idee sei.

Wir sind noch fast eine Stunde auf der Party, eh wir beschließen zum Hotel zurück zu laufen. Dieses ist zum Glück nur 300 meter weiter, weshalb wir auch schon relativ schnell vor meiner Zimmertür stehen. „Wo ist eigentlich Jule?", frage ich aus dem nichts. Kai scheint kurz zu überlegen, eh er antwortet: „Um ehrlich zu sein, keine Ahnung aber er findet schon wieder zurück, keine Sorge" Ich lache kurz auf, „Na dann. Wir sehen uns morgen um 8 Uhr in der Lobby, ja?" „Genau. Ich freu mich." Ich schmunzele leicht, dann zieht mich Kai in eine Umarmung. Ein kalter Schauder läuft mir den Rücken herunter. Doch das ist keinesfalls unangenehm, sondern ich will dass es nie endet. Viel zu schnell verschwindet das Gefühl jedoch wieder, als Kai mich loslässt und sich auch schon auf den Weg zu seinem Hotelzimmer macht.
Was war das denn eben?