Kapitel 30

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„George, was machst du denn hier?", frage ich perplex als ich meine Zimmertür öffne und den Briten davor entdecke. „Woher kennst du überhaupt meine Zimmernummer? Solltest du nicht längst schlafen?" „Solltest du nicht eine Hose anhaben", grinst der Fahrer. Ich gucke an mir herunter. Ich trage wirklich keine Hose. Bloß das viel zu große Shirt welches ich mir vor Jahren von Daniel geklaut habe und seitdem zum schlafen benutze. Ich werde sofort rot. „Äh ja, das sollte ich tatsächlich. Warte kurz"

Ich schlage die Tür vor Georges Nase zu, schnappe mir schnell eine Jogginghose, die auf einem Stuhl liegt, und ziehe sie mir schnell an. Dann hechte ich zur Tür und öffne sie wieder. „Sorry", lache ich. George lehnt grinsend im Türrahmen, eine Haarsträhne hängt ihm im Gesicht. „Ah ist die Madame jetzt zu sprechen?" Ich nicke lachend. „Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du Lust hast, heute Abend noch mit weg zu gehen. Also nur wenn du nicht zu müde bist" Ich überlege kurz. Eigentlich wollte gleich schlafen, aber irgendwie bin ich absolut nicht mehr müde. „Ja klar, ich bin gar nicht so müde. Wohin denn?" „Ich hatte gedacht, dass wir vielleicht einfach etwas durch die Stadt gehen könnten. Wenn du magst können wir ja auch noch etwas Essen gehen. Hier in Spa soll es ein paar gute Restaurants geben", schlägt der Williams Fahrer, jetzt auf einmal viel schüchterner. Ich schmunzele. „Klingt gut. Kann ich mich vorher noch kurz umziehen?" „Klar. Ich warte hier"

Wieder schließe ich die Tür und beginne mich so schnell wie möglich umzuziehen. Mein Schlafshirt und die Jogginghose weichen einer schwarzen Jeans, einem weinroten Top und einer schwarz-weiß kartierten Bluse. Dazu ziehe ich meine geliebten Vans an. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel entschließe ich mich außerdem meine Augenringe ein wenig abzudecken und meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden. Dann öffne ich die Tür wieder. Der Briete lehnt genauso wie davor an dem Türrahmen. „Können wir?" ich nicke lächelnd und schließe die Tür hinter mir.

Nur mit meinem Handy und ein wenig Bargeld in den Hosentaschen mache ich mich also mit einem Jungen, den ich ewig nicht gesehen habe, auf den Weg in die Innenstadt von Spa. Einer Stadt, die ich definitiv nicht kenne. Dadurch, dass sie nicht groß ist, finden wir jedoch recht schnell den Weg in eine , trotz der Uhrzeit, recht belebten Straße. Erst schweigen wir eine ganze Weile und gehen einfach nebeneinander her, schauen uns jeder für sich ein wenig in dem kleinen Ort in Belgien um.

„Es ist so schön mal rausgehen zu können, ohne direkt von alles erkannt zu werden", meint George irgendwann. „Ab morgen wird es hier schlimmer wegen dem Rennen, aber heute sind noch fast keine Paparazzi hier. das ist wirklich mal schön" „Das glaube ich dir. ich kenne das mittlerweile ganz gut von Kai. Man muss immer aufpassen was man tut und sagt", stimme ich ihm zu. Wir lächeln uns kurz verlegen an, dann schweigen wir wieder eine Weile. „Darf ich dich etwas fragen?", fragt George irgendwann. „Na klar, alles" „Was ist das zwischen dir und Kai?" „Ich habe dir doch schon gesagt: Wir sind nur Freunde." „Naja, ihr seht so vertraut aus, ich habe schließlich auch eine Weile mit Kai geredet - Ich muss übrigens sagen, dass er wirklich nett ist - und da hat er über dich gesprochen, als kennt ihr euch schon seit Jahren. Und hättest du mir nicht erzählt, dass da nichts läuft, und er nicht, dass er eine Freundin hat, hätte ich sofort gedacht ihr wärt zusammen." „Wir sind wirklich nur sehr gute Freunde" „Achso", entgegnet George und guckt wieder nach vorn.

„Jetzt möchte ich dich etwas fragen", sage ich dann nach kurzen überlegen. „Mh?" „Warum hast du an meiner Tür geklopft? du hast doch bestimmt besseres zu tun als mit mir mitten in der nacht durch ein kleines Städtchen zu spazieren, oder? Außerdem haben wir uns ewig nicht mehr gesehen, und ich bin ehrlich, es kommt mir vor, als würden wir uns gar nicht mehr richtig kennen. Das letzte Mal, dass wir geredet haben, ist über 3 Jahre her. Da war ich 17" „Genau das will ich ändern. Ich fände es schade, wenn wir uns wieder wie Fremde sehen. Naja, ich wollte wirklich wieder Zeit mit dir verbringen, also habe ich Kai nach dir gefragt und er hat mir deine Zimmernummer gegeben. Ich war außerdem nicht wirklich müde und ich hatte gedacht ich komme mal vorbei, hoffe das du noch wach bist, und frage nach einem Date"

„Das ist also ein Date?", grinse ich und ziehe meine Augenbrauen hoch. „Äh ja... also natürlich nur wenn du möchtest", meint George verlegen und kratzt sich am Nacken. dann guckt er auf den Boden. ich fange an zu schmunzeln. „Keine Sorge, ich mag Dates"

Mittlerweile sind wir an einem kleinen Italienischen Restaurant angekommen, vor dem George stehen bleibt.
"Hast du Hunger?", fragt er lächelnd und deutete auf das kleine Restaurant, welches eine hübsche Terrasse mit kleinen Tischen und vielen Lichterketten hat. "Oh ja. Ich hab seit heute Mittag nichts mehr gegessen" "Dann holen wir dir jetzt was, sonst verhungerst du noch" "Sagst grade du. Ihr seid doch auch alle total dürr" George lachte nur: "Jaja, jetzt komm", Er legt seinen Arm um meine Schultern und so laufen wir zu dem kleinen Imbiss, welcher vor dem Restaurant steht. Wir beschließen uns einfach eine Pizza auf die Hand zu bestellen, welche natürlich George bezahlt, obwohl ich mich dagegen wehre, was aber etwa so gut klappt, wie wenn ich es bei Kai versuche.

Während wir essen unterhalten wir uns über alles mögliche. Meist machen wir aber irgendwelche Witze. George ist wirklich lustig. Die wenigen Stunden, die wir zusammen verbringen, bestehen im Nachhinein wahrscheinlich zu 90% aus Lachen. Es ist schon spät als
wir uns entschließen uns auf den Rückweg zum Hotel machten. George hat darauf bestanden mich zurück zum Zimmer zu bringen.

"Du kriegst mich nicht!", ruft er lachend und läuft vor mir weg. Sofort fange ich an zu grinsen und renne ihm hinterher. Als ich ihn endlich bekomme, springe ich auf seinen Rücken, was gar nicht so einfach ist, denn er ist mit seinen 1,85 deutlich größer als ich. "Jetzt musst du mich zum Hotel tragen", grinse ich und klammere mich an dem Briten fest. Dieser steigt in mein Lachen ein und nimmt irgendwie sein Handy aus seiner Hosentasche heraus. Dann startet er eine Instagram-story, winkt kurz in die Kamera, und übergibt mir das Handy, um mich festzuhalten damit ich nicht herunterfalle. Ich winke ebenfalls in die Kamera. „Das ist übrigens Ally!", sagt George und ich drehe die Kamera wieder auf ihn. Wir machen noch ein paar Witze, dann lade ich die Storys auf seinem Instagram Account hoch.

George besteht  darauf mich noch durch das gesamte Hotel zu meinem Zimmer zu tragen und erst dort runter zu lassen. Kichernd lehne ich mich mit dem Rücken an meine noch geschlossen Zimmertür, George steht ebenfalls  grinsend vor mir. Dann haben wir plötzlich Augenkontakt und ich verstumme.

"Danke für den schönen Abend", lächelt der junge Brite. "Ich hab' zu danken. Es war eine kluge Entscheidung von dir herzukommen" "Ähm, gibst du mir vielleicht deine Nummer? Dann muss ich nicht wieder unangekündigt vor deinem Hotelzimmer auftauchen" "Natürlich, ist wahrscheinlich besser so", lache ich und nehme das Handy, das George mir hinstreckt. Ich speichere schnell meine Nummer ein und gebe es ihm zurück.

"Schlaf gut", sagt er nachdem er sein Handy wieder eingesteckt hat und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst hat. Verlegen grinse ich ihn an. "Du auch. Und vergiss nicht mir zu schreiben" "Mach ich nicht" George überbrückt die knapp 20 Zentimeter Größenunterschied, die zwischen ihnen lagen und  küsst mich kurz auf die Wange.Ich schmunzele und schließe meine Zimmertür auf. "Gute Nacht George" Ich warte noch kurz direkt hinter der Tür, bis ich höre dass sich
seine Schritte vom Zimmer entfernten.

How deep is your love - Kai Havertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt