Episode 2
Willkommensgrüße
Kapitel 2
Nachdem er frisch geduscht und wie neugeboren aus der Dusche tritt, sich kurz vor seinem eigenen Spiegelbild erschreckt, ist Tom bereit, den Carrows einen Besuch abzustatten.
Denn die Carrows haben, so wie viele der anderen Nichtsnutze, schon seit Ewigkeiten nicht auf seine Briefe geantwortet. Doch ihnen soll heute die Ehre zuteil werden, dass sich Lord Voldemort höchstpersönlich um die sehnlichst erwartete Antwort auf seine Briefe kümmert.
Er schleicht sich aus seinem Gemach auf Zehenspitzen heraus, in der Hoffnung, dass er niemandem der restlichen Belegschaft über den Weg läuft. Es sind drei Korridore, die er überwinden muss, um zum nächsten Kamin zu kommen. Warum seine eigenen Gemächer ohne Kamin ausgestattet sind, weiß er nicht, aber jetzt, wo er genauer darüber nachdenkt, empfindet er es als einen Skandal! Er würde schon zusehen, zeitnah endlich in den Kerker zu ziehen, dort, wo es Kamine übrigens auch im Überfluss gibt.
Tiptap, tiptap, es sieht gut aus. Die leeren Korridore sind wohl noch der Uhrzeit geschuldet, denn noch immer befindet sich der Tag in seinen frühen Morgenstunden. Als er den Kamin erreicht, rückt er seine Garderobe zurecht und räuspert sich.
„Amycus und Alecto Carrow..." Seine Stimme klingt rauchig, aber noch nicht rauchig genug. Er muss den richtigen Ton treffen. Düster, furchteinflößend und ein wenig heiser muss er klingen. Er wiederholt die Namen, bis seine Stimme einem abgenutzten BBQ-Grill gleicht, dann nickt er zufrieden und tritt in das Feuer ein.
Die Carrows müssen sich auf was gefasst machen.
Es dauert keine fünf Sekunden, bis Tom in einem ihm durchaus bekannten Salon eintritt. Mit einer nebensächlichen Handbewegung streicht er sich ein wenig Ruß von den Schultern. Der Salon ist leer, einzig ein paar schlafende Portraits hängen schnarchend an der Wand. Doch es dauert keine Minute, da kommt schon Alecto Carrow hereingeplatzt. Ihre Augen sind weit aufgerissen, denn offensichtlich hat sie keinen Besuch erwartet.
„Alecto Carrow...", beginnt Tom überspitzt heiser und streckt seine dürren Arme fast väterlich aus. „Wie sehr ich dich vermisst habe."
Alecto bleibt abrupt stehen und schaut kurz verlegen zur Seite. Sie muss überrascht sein, Tom zu sehen und es entzückt ihn. Ist das Ehrfurcht auf ihrem Gesicht? Oder gar Lust? Ist es absolute Vergötterung, die sie wieder in Toms Gesicht blicken lässt wie eine zahme Katze? Oh Alecto, er hatte es doch schon immer gewusst, dass sie eine seiner treuesten Untergebenen war.
„Lord Voldemort...ich...ich..."
Seine Zähne blitzen in einem wohlwollenden Lächeln auf, seine Arme strecken sich weiter gen Alecto.
„Ja, meine treue Dienerin?", haucht er.
„Ich bin Amycus."
Tom bleibt für einen Moment in seiner Position erstarrt, um das Gesagte zu realisieren, während Amycus verlegen auf der Stelle tritt.
„Amycus Carrow...", beginnt Tom nach einer unangenehmen Minute erneut und fasst sich wieder. „Mein treuer Diener. Hast du denn nicht meine Briefe bekommen?"
Amycus kratzt sich am Hinterkopf und legt sein Gesicht in Falten. „Mein Herr...Briefe sind hier keine eingetroffen. Wobei ich es für möglich halte, dass sie vielleicht – wenn überhaupt welche eingetroffen sind – von unserem Hauselfen verschlampt wurden. Er ist in letzter Zeit sehr nachlässig geworden."
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Professor Riddles Scheiterhaufen
FanfictionOktober 1975 - Den diesjährigen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste hat es bereits dahingerafft, was an und für sich ja nicht so tragisch wäre, hätte Hogwarts nicht auch noch ein gewaltiges Imageproblem. Dumbledore beschließt, das Probl...