Episode 15
Krisenmanagement
Wie war noch gleich Ihr Name?
von lasdalias
Kapitel 1
Krisen zu managen ist offenbar seine neueste Spezialität. Ein Talent, das Tom mit seinen schwachsinnigen Todessern bereits zur Genüge üben und schließlich in Hogwarts bis zum Erbrechen intensivieren konnte. Es kann ihm eines Tages nur zugute kommen - nämlich wenn er endlich die Weltherrschaft an sich reißt und über Lehrerbesprechungen wie diese, dilettantisch wie eh und je, lediglich noch erhaben lachen kann.
Vielleicht zerrt man ihn seit seiner Ankunft in den Highlands Schottlands ja gar so erbarmungslos und wie selbstverständlich in jedes noch so ausweglose Schul-Drama, weil es ohne ihn einfach nicht mehr geht. Sie stünden doch längst alle an der Schwelle zur Höllenglut ohne seine ausgefeilten Deeskalationstechniken. Wo man ihn sein ganzes Leben lang mit Argwohn aus der alteingesessenen, magischen Gesellschaft ausschließen wollte, hat man ihn jetzt lieber dabei. Kraft Können, nicht kraft Geburt. Seine strahlende Brillanz lässt sich keinen Tag länger leugnen, selbst ein Cremant-Armand muss sich das allmählich zähneknirschend eingestehen. Toms messerscharfer Verstand spricht für sich, diese ungewöhnlich rasche Auffassungsgabe -
„Professor!"
Er macht beinahe einen erschrockenen Satz von seinem verhassten Hocker, gerade noch so kann er Haltung bewahren. Diese elende Piepstimme in seinem Ohr ist aber auch jedes Mal wieder gewaltig unverschämt -
„Professor Riddle!"
„Ja bitte was denn, Pingley?", ruft Tom ungeduldig.
„Fingley!", empört sich sein kleines Gegenüber. „Also langsam reicht es mir! Ein für alle Mal, mein Name ist -"
„Fingerley, kommen Sie doch gefälligst einfach zum Punkt -"
„Ich? Sie sollten zum Punkt kommen! Wir alle lauschen Ihnen mit geneigten Ohren, was also sagen Sie dazu?"
Tom blinzelt. Zweimal, dreimal. Vielleicht auch öfter.
Wozu soll er was sagen?
„Unterrichtet er so, wie er selbst zuhört, wird die Durchfallquote in diesem Abschlussjahr exorbitant hoch", hört er McGonagall hinter vorgehaltener Hand bewusst so laut flüstern, dass er es ganz wunderbar vernehmen kann.
Er hält ihren süffisanten, direkten Blickkontakt und erwidert nur: „Mit Durchfall kennen Sie sich ja zur Genüge aus, nicht wahr, werte Kollegin?"
Könnten Blicke töten, läge er wieder einmal mausetot zu Minerva CatGonagalls Füßen. Aber sie muss die Krallen einfahren, zumal hier vom Töten ja ohnehin keiner außer ihm etwas versteht ...
„Nun denn, Tom", ergreift Dumbledore mit seinem ätzend gütigen Blick das Wort, „da Sie sicherlich bereits übereifrig im Geiste Ihre nächste Unterrichtsstunde durchgingen, erlaube ich mir, die Ausgangssituation nochmals für Sie darzulegen. Unsere liebe Professor Mokes hier ..." Er deutet überflüssigerweise demonstrativ auf die breit lächelnde Dampfnudel, „... hatte von mir den Auftrag erhalten, einen Spendenaufruf im Tagespropheten zu inserieren."
Tom lehnt sich skeptisch zurück, bis er fast umzukippen droht, da sein blöder Hocker nur das ist. Ein Hocker. Um sein Schwanken zu kaschieren, fragt er etwas. Denn wer fragt, der führt. „Sie haben ihr den Auftrag gegeben, etwas in der Zeitung -" Er hält inne, bevor er zu Ende fragen kann. Ungläubig schüttelt er den Kopf. „Moment. Also bitte! Was tun Sie eigentlich noch selbst? Wo sind wir denn? Das Kollegium wird doch nicht dafür bezahlt, Ihr Wasserträger zu sein! Kein Wunder, dass die Finanzen hier im Schloss derart den Bach runtergehen! Soll ich Ihnen vielleicht noch einen Kürbissaft einschenken, sitzen Sie auch bequem?"
DU LIEST GERADE
Professor Riddles Scheiterhaufen
Fiksi PenggemarOktober 1975 - Den diesjährigen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste hat es bereits dahingerafft, was an und für sich ja nicht so tragisch wäre, hätte Hogwarts nicht auch noch ein gewaltiges Imageproblem. Dumbledore beschließt, das Probl...