Kapitel 3
Übermorgen ist schneller gekommen, als es Tom wahrhaben will. Die Zeit verfliegt und doch scheint nichts voranzugehen. Es ist wie mit der Arbeit. Man ist zu alt dafür, aber eben noch zu jung für die Rente. Eine Schande.
Sein Blick fällt auf die Uhr. Es ist eine Minute vor Fünf und Remus soll-aha, da ist er ja schon!
„Mister Lupin, wie schön, dass Sie es sich einrichten konnten!"
Tom empfängt ihn mit offenen Armen und deutete zugleich wohlwollend auf die neusten Bastelmaterialien: alte Besen, die ausgestopfte Miss Coco (die Vorgängerin des neuen Kittens von Filch), Butterbierkronkorken, leere Phiolen, Schokofroschpapierchen und, da ist er ganz besonders stolz drauf, ein Exoskelett einer Baby-Acromantula.
Als Lupin jene entdeckt, macht er einen Satz nach hinten und stößt prompt rücklings gegen Igor Karkaroff, den Tom ebenfalls zum Nachsitzen verdonnert hat. Die Beiden scheint etwas zu verbinden und Tom will unbedingt herausfinden, was. Und obgleich er Igor ungerechterweise zur Bastelstunde befohlen hat, so wird der Nutzen die Unfairness ausgleichen.
„Ai verbibsch, was isn des für e hässlischi Schpinn?", jault Karkaroff auf, der mittlerweile Lupin wie eine Braut auf den Armen trägt.
„Igor, was machst du denn hier?", fragt Lupin erstaunt, dem erst jetzt auffällt, dass er vor Schreck an dem anderen Jungen aufgesprungen ist.
„Isch soll dir beim Baschtele helfe, hat de Professor gesaht."
Auf dem Gesicht des Wolfsjungen huscht so etwas wie ein verliebtes Grinsen auf und für einen unerträglichen Moment schauen sich die beiden Jungs tief in die Augen.
Tom räuspert sich. „Meine Herren, bitte."
„Natürlich."
„Ajo."
Herrisch bäumt er sich vor ihnen auf und erklärt erneut die Lage. „Dies ist ein Krieg, den wir gewinnen werden," schließt er nach einer langen, theatralischen Rede über die Notwendigkeit erstklassiger Halloween-Dekoration ab. Seine Faust ist patriotisch zum Herzen gelandet, wo sie innig verweilt.
„Ihr seid meine Fegefeuersoldaten."
Lupin und Karkaroff starren ihn blinzelnd an.
Eigentlich hat er aufgeregte Zustimmung erwartet, doch es bleibt still.
„Also gut," seufzt Tom und gibt die Hoffnung auf. Diese Generation ist wahrlich verloren. „Wie Sie sehen, habe ich neues Material herangeschafft. Ich bitte darum, dass Sie es klug und innovativ nutzen und dann-"
Die Tür fliegt krachend auf und ein Schwall 4711 Echt Kölnisch Wasser haut ihn fast um. Es ist die alte Schrapnelle Mcgonagall, die hereingebraust ist, wie ein außer Kontrolle geratener Besen. Puh, die Alte muss sich wirklich mal ein anderes Eau de Toilette zulegen, das ist nicht auszuhalten.
Mit gespitzten Lippen, so als hätte sie ein Zitronenabo abgeschlossen, und grimmigen Augen schaut sie Tom an. „Hier haben Sie Ihre Rabauken, Professor!"
Wie die Henne der Eier, entledigt sie sich einem Schwarm Schüler, der unter ihren meterlangen Roben herauspurzeln.
Die Rumtreiber.
„Wie bitte?!"
Er starrt die Schüler an, die ihn mit maliziösen Mienen anfunkeln. Der Schalk, der ihnen im Nacken sitzt, kichert schadensfreudig.
„Können Sie mir bitte erklären, was hier vor sich geht?!"
McGonagall stößt einen hohen Ton aus, bevor sie zur Erklärung ansetzt. „Ich habe beobachtet, wie die Herren Black, Potter und Pettigrew versucht haben, in das Mausoleum Vindictus Veridians einzudringen, um seine Gebeine für die Halloween-Dekoration zu klauen. Ungeheuerlich, finden Sie nicht etwa auch?"
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Professor Riddles Scheiterhaufen
FanficOktober 1975 - Den diesjährigen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste hat es bereits dahingerafft, was an und für sich ja nicht so tragisch wäre, hätte Hogwarts nicht auch noch ein gewaltiges Imageproblem. Dumbledore beschließt, das Probl...