IV. 2. Luftschlösser

14 5 0
                                    


Episode 4 - "Luftschlösser"

Kapitel 2


Das kann es doch nicht geben! Tom hätte Abraxas' Geld verwetten mögen, dass Dumbledore hier eingebogen ist, aber er findet sich in einer Sackgasse wieder, die äußerst reizend mit der Statue eines übergroßen Schuhs und ein paar Schrumpfköpfen dekoriert ist.

Mit den Schrumpfköpfen hat Tom kein Problem, jene kann man in Hogwarts in jeder Ecke finden, wenn man nach ihnen sucht, aber dieser Schuh? Der ist wirklich geschmacklos, einfach ein Stiefel mit scheinbar durchgelatschter Sohle.

„Haben Sie noch nie Siebenmeilenstiefel gesehen oder warum stieren Sie so durch die Gegend?" McGonagall steht hinter ihm und mustert ihn abschätzig, in ihrer Hand befindet sich der Tagesprophet.

„In der Tat habe ich bisher das Vergnügen noch nicht gehabt, solches Schuhwerk zu bewundern. Ich habe sie mir immer... kleiner vorgestellt?" Eine Schande, dass seine Stimme bei diesem Satz nach oben gegangen ist. Lord Voldemort stellt seine Vermutungen, wenn schon, klar in den Raum und fängt nicht damit an, sie in den Raum zu stellen, nur um sie dann zurücknehmen zu wollen. Das ist ja würdelos.

„Wie denken Sie, dass Siebenmeilenstiefel sieben Meilen pro Schritt schaffen? Indem sie weit springen?" McGonagall schüttelt den Kopf. „Die müssen selbstverständlich groß sein, dass sich das in einem Schritt ausgeht. Da fragt man sich ja direkt, wie inkompetent Ihr Jahrgang gewesen sein muss, dass man Ihnen eine solch hehre Zukunft vorausgesagt hat, wie Sie im Tagespropheten behaupten."

„Mein Jahrgang ist ein äußerst kompetenter und hat ausnahmslos fähige Zauberer hervorgebracht!"

„Ach, sagen Sie?"

„Kein Jahr schlägt das Baujahr 1926!"

Stille.

Stille.

Verdammte Muggelredensart.

„Wie dem auch sei", räuspert sich Tom. „Mein Abschluss ist vorzüglich und meine Jahrgangskollegen und -kolleginnen sind einige der fähigsten Zauberer und Hexen, die Hogwarts hervorgebracht hat. Man denke an Abraxas Malfoy!" Mit dem er noch ein ordentliches Hühnchen zu rupfen hat und der dieses Lob daher nicht verdient. „An Dionysos Mulciber! An..." Ihm fällt keiner mehr ein. Fuck.

„Ein wahrhaft begabter Jahrgang, fürwahr." McGonagall tritt näher an Tom heran. "Sagen Sie mir, worin sind Sie so begabt, dass Dumbledore Sie mir für Ihren neuen Posten vorgezogen hat?" Sie ist direkt, das imponiert ihm – vielleicht soll er versuchen sie zu rekrutieren.

„Ich habe zahlreiche Begabungen und noch mehr versteckte Talente."

„Haben Sie ihm einen Ihrer Schlagerhits vorgetrommelt? Ihm ein Handtuch aus Ihrer Sammlung geschenkt? Sind Sie auf Knien gekrochen, damit Sie endlich mal etwas in Ihren Lebenslauf schreiben können, das nicht erbärmlich klingt?"

„Wie oft denn noch, ich bin nicht dieser Tonio Rebell!" Er fasst sich an die Stirn. „Und Lord- ahm, Tom Riddle kriecht vor niemanden, nur um das klarzustellen."

„Dann sind Sie vor ihm auf die Knie gegangen?" Sie hebt eine dünne Braue, ihre Stimme ist lauernd. „Und was haben Sie dann getan?"

„Gar nichts habe ich getan, nicht auf den Knien und sonst auch nicht."

„Sieht man an Ihrer Laufbahn." McGonagall wirft ihm einen letzten Blick zu, bevor sie auf dem Absatz kehrt macht.

Sie sieht aus, als habe sie einen Verdacht, aber darum braucht Tom sich jetzt wirklich nicht zu kümmern. Dumbledore wegen dieses Interviews zur Schnecke zu machen, ist definitiv seine Priorität, was interessiert ihn schon der Klatsch und Tratsch um seine Person!

Professor Riddles ScheiterhaufenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt