*Weird World*

16 3 6
                                    

Ich starrte die drei Männer im Büro des Rektors immer noch an. Irgendwie konnte ich meinen Ohren nicht wirklich glauben. Aber es war wohl so. „Miss Mayer, es stehen nun diese Vorwürfe im Raum und deswegen sehe ich mich gezwungen, Sie vorerst von der University zu suspendieren. Ich muss dies an die Aufsichtsbehörde melden und diese wird über alles weitere entscheiden. Ich bin sehr enttäuscht über Ihr Verhalten, und dies ist inakzeptabel, wenn einer unserer Lehrkräfte ein intimeres Verhältnis zu unseren Studenten eingeht!", der Rektor sah mich kopfschüttelnd an. Ich schluckte schwer und bemerkte nun Brians abwertenden Blick, dies versetzte mir einen ziemlichen Stich im Herzen. „Brian, du glaubst das Ganze doch nicht etwa? Du kennst mich!", hauchte ich heiser und sah ihn an. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Das dachte ich, dich zu kennen. Aber ich habe mich wohl getäuscht. Du bist mir nur nähergekommen, um an meinen Sohn zu kommen!", sagte er und stand nun auf. Mir klappte der Mund auf, ich konnte diese Aussage nicht wirklich fassen und starrte Brian förmlich an. „Ich möchte dich nicht wiedersehen!", damit verließ Brian einfach das Büro. Baylee stand ebenfalls auf und sah mich an. „Ich hatte Sie gewarnt, wenn Sie das mit meinem Vater nicht beenden!", flüsterte er mir kaum hörbar ins Ohr und ging dann ebenfalls. Schwer atmend blickte ich den Rektor an, der nur zur Tür deutete, ich drehte mich um und verließ sein Büro. Langsam ging ich über den Flur zurück zu meinem Büro und holte meine Sachen, dann wollte und musste ich hier einfach weg. Auf dem Weg zu meinem Auto bemerkte ich die ungläubigen Blicke der Leute, es hatte sich also bereits herum gesprochen. Seufzend stieg ich in den Wagen und ließ den Kopf aufs Lenkrad sinken, dabei musste ich mit den Tränen kämpfen. Immer noch leicht fassungslos startete ich den Motor und fuhr dann vom Gelände. Auf der Hauptstraße bog ich dann rechts ab und fuhr direkt zu Brian nach Hause. Ich konnte die Sache so nicht im Raum stehen lassen und musste mit ihm und Baylee reden. Nachdem ich angekommen war und geparkt hatte, ging ich direkt zur Tür und klingelte, Brian musste auf jeden Fall zuhause sein, denn sein Wagen stand in der Auffahrt. Als er mir die Tür öffnete, sah er mich durchdringend an. „Ich hatte doch gesagt, dass du nicht mehr herkommen sollst!", er wollte die Tür wieder schließen, aber ich stellte meinen Fuß dazwischen und sah ihn an. „Hör mir bitte zu. An der ganzen Sache ist nichts dran. Ich habe und hatte nie etwas mit Baylee, da war nichts. Er ist mein Student, das allein schließt schon alles aus. Und ich liebe dich, das sollte dir doch klar sein!", mein Herz klopfte schwer, als ich so mit Brian sprach, aber sein Blick versetzte mir erneut einen Stich. „Ich dachte, das sei mir alles klar, ja. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Wie so oft in meinem Leben. Du bist leider auch nicht anders als all die anderen Frauen!", Enttäuschung war in seinen Worten zu hören. Ich hielt mir die Hand vor die Brust und atmete tief durch. „Ja, Baylee ist dein Sohn und ich kann verstehen und nachvollziehen, dass du für ihn alles tun würdest und ihm alles glaubst; aber, dass du mir nicht einmal die Chance gibst, alles klarzustellen... nein, eigentlich gibt es da nichts klarzustellen, weil nichts war oder ist...", ich schluckte schwer und hielt meine Tränen zurück, „...aber du hast dir dein Urteil bereits gebildet. Gut, dann gehe ich und du wirst mich nie wiedersehen. Meinen Job bin ich eh los!", sagte ich nur und drehte mich dann wieder um, ich lief zu meinem Auto und fuhr davon. Das war zu viel. Eindeutig.

Song meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt