*Everyone*

22 3 2
                                    


Die nächsten Wochen standen ganz in der Umsetzung des Musicals. Ich steckte mein volles Herzblut dort hinein und spürte die Begeisterung auch bei den Mädels und Jungs. Somit hatte ich also den richtigen Nerv bei den jungen Amerikanern getroffen, was mich sehr freute. Ich saß an meinem Schreibtisch und machte mir weiter Gedanken über die nächsten Songs und Texte. Dabei hing ich meinen Gedanken nach und summte vor mich hin. „Miss?", wurde ich nach einer Weile aus meiner Trance geweckt und blickte auf. Dabei sah ich in die strahlenden Augen von Baylee. Er lächelte mich an. Ich setzte mich etwas auf. „Oh hallo Baylee, was kann ich für dich tun?", wollte ich von ihm wissen und legte meinen Stift beiseite. Er kam etwas näher und kratzte sich am Kopf. „Ich wollte Sie fragen, wie Sie die Arrangements der Songs finden!", sagte er und hielt dabei seinen USB-Stick in der Hand. „Na dann zeig mal her!", gab ich ihm zur Antwort, nahm ihm diesen ab und ließ die Playlist über den Computer laufen. Gespannt hörte ich zu und bemerkte dabei Baylee's Blicke. „Baylee, die Songs sind von dir? Also ich meine, du hast die Arrangements gemacht? Die sind wirklich klasse, du hast ein richtiges Händchen dafür!", sagte ich zu ihm und lächelte. Der Junge errötete etwas und nickte. „Ja, ich hab alles selber geschrieben und verarbeitet!", sprach Baylee und sah mich an. Ich war wirklich begeistert von seinen Songs, sie waren super und passten perfekt für unser Musical. Eine Weile sprach ich noch mit Baylee und ich sagte ihm, dass wir die Songs verwenden würden. Am nächsten Tag sollten die anderen Studenten die Songs hören und ihre Meinung dazu geben. „Vielen Dank Baylee, ich danke dir wirklich herzlich. Dann wünsche ich dir nun noch einen schönen Tag und wir sehen uns morgen im Seminar!", entgegnete ich und stand lächelnd vom Schreibtisch auf. „Ja okay, ich...!", sagte Baylee und blickte mich weiter an, „bis morgen dann Miss Mayer!" Daraufhin verließ er mein Büro und schloss die Tür hinter sich. Lächelnd setzte ich mich zurück an meinen Schreibtisch und sah auf den PC. Der Junge hat echt Talent, dachte ich mir. Ich spielte seine Songs noch einmal ab. Perfekt, wirklich perfekt. Eine Weile schrieb ich noch an meinen Vorbereitungen und überarbeitete das Musical für den nächsten Tag. Der Blick auf die Uhr erinnerte mich dann aber an meinen Feierabend. Ich packte meine Sachen zusammen und verließ das Büro, draußen traf ich noch auf meine Kollegin Judith. Wir sprachen noch einen Moment und anschließend verließ ich die Uni. Auf dem Nachhauseweg dachte ich über meine Studenten nach. Ich konnte sehr froh sein, solche Studenten zu haben. Und ich bereute bisher auf keinen Fall die Entscheidung, nach Amerika gegangen zu sein.

Song meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt