Bis wir beide verrecken

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Melanie nackt gegenüber zu sitzen, stellt sich als eine sehr große Herausforderung heraus. Meine Hände kribbeln wie verrückt und ich würde sie am liebsten anfassen, aber das geht nicht. Ich will ihr beweisen, dass ich mehr von ihr will als ihren Körper. Sie soll wissen, dass ich mich schon längst emotional an sie gebunden habe und bereit bin, sie an meinen Gedanken teilhaben zu lassen und ich in Zukunft mehr darauf achten werde, was ich laut ausspreche. Sie lächelt mich an und schüttelt den Kopf.
,,Wie soll ich in Ruhe essen, wenn du nicht aufhören kannst mir auf die Brüste zu starren?", sagt sie amüsiert. Grinsend wandern meine Augen zu ihren und das freche Grinsen in meinen Mund wird durch ein glückliches Lächeln ersetzt. Sie legt den Kopf schief.
,,Alles gut?", fragt mich meine Freundin.
,,Deine Augen", flüstere ich. Wenn ich in das endlose nichts in ihren Augen sehe, habe ich das Gefühl in eine neue Welt einzutauchen. Eine Welt voller Möglichkeiten und Glückseligkeit.
,,Was ist mit meinen Augen?", fragt sie verwirrt.
,,Die sehen wieder schwarz aus, ich liebe es, wenn sie so aussehen", ich seufze zufrieden.
,,Einige sagen, dass sie in meine Augen den Tod sehen", sagt sie mit einem Hauch Traurigkeit. Ich greife nach ihrer Hand auf den Tisch.
,,Dann sind sie Narren! Dieses schwarz in deinen Augen gibt mir das Gefühl von endloser Möglichkeit. Als wären deine dunklen Augen eine Leinwand, welche ich so gestalten kann wie ich möchte", sage ich und kann den Blick nicht von ihren Augen wenden. Sie sieht mich eine kurze Zeit schweigend an und lächelt anschließend glücklich. Ihre Augen fangen an zu leuchten.
,,Manchmal kann ich nicht glauben, dass solche Wörter aus deinem Mund kommen", sagt sie und wischt sich mit der anderen Hand über die Wange.
,,Warum nicht?", frage ich und lächle sie ebenfalls glücklich an. Es gibt keinen anderen Ort, an dem ich jetzt lieber wäre.
,,Weil du manchmal den Mund aufmachst und das totale Arschloch bist", sagt sie ernst. Ich nicke langsam.
,,Ich weiß Gata, ich gebe mein Bestes. Ich werde auf meine Worte achten. Das Letzte, was ich möchte ist, dich durch meine Aussagen zu verletzen. Es tut mir leid, was ich dir alles vorgeworfen habe", sage ich. Seufzend nickt sie und sieht mich unschlüssig an.
,,Frag mich Gata, ich weiß, dass du Fragen hast", sie seufzt.
,,Ja, ich habe eine Frage", ich sehe sie amüsiert an. Sie sagt zwar, dass sie eine Frage hat, aber im Endeffekt wird sie mich mit Fragen bombardieren.
,,Ich höre", sage ich. Sie legt ihre freie Hand in das Wasser und greift nach dem Rosenblatt, welches vorbei schwimmt.
,,Hat dir der Sex mit ihr etwas bedeutet?", fragt sie leise.
,,Nein, es war nur Sex. Mehr nicht", sage ich seufzend, da ich weiß, dass diese Antwort sie nicht glücklich stimmen wird. Einigen würden nicht verstehen, warum sie sich über meine Vergangenheit aufregt, da ich bereits ein Leben vor ihr hatte. Aber für mich ist es ok, denn mich regt es ebenso auf zu wissen, dass ein and-. Ich unterbreche diesen Gedankengang, um nicht wütend zu werden.
,,Bist du in ihr gekommen?", fragt sie.
,,Ich hatte immer ein Kondom benutzt", erwidere ich seufzend.
,,Gata bitte lass uns den Tag genießen ohne, dass wi-"
,,Ist sie dein Typ?", unterbricht sie mich.
,,Nein"
,,Du findest sie aber hübsch", ich seufze.
,,Sie ist nichts zu dir", sage ich.
,,Das beantwortet meine Frage nicht", ich fahre mir durch die Haare und versuche nicht wütend loszusprechen.
,,Gata, ich werde dich nicht anlügen indem ich sage, dass sie hässlich ist. Aber sie ist nicht du. Sie hat nicht die Lippen, die mich um den Verstand bringen, nicht die Augen, die mir Hoffnung geben und im Gegensatz zu dir, hat sie nicht geschafft, dass ich mich in sie verl-", ich verstumme.
,,Was habe ich geschafft?", fragt sie hoffnungsvoll.
,,Wir sollten essen Gata", sage ich lächelnd. Ihr breites Lächeln zeigt mir, dass sie weiß, was ich sagen wollte. Dennoch bin ich froh, dass sie nicht darauf herumreitet.
,,Was gibts?", grinsend öffne ich den ersten Thermoteller und meine Freundin klatscht die Hände.
,,Mac and cheese", ruft sie erfreut. Ich lache.
,,Mit extra viel Käse", schnell hält sie mir ihren Teller hin und ich tue das Essen drauf. Sofort beginnt sie zu essen und wackelt fröhlich mit dem Kopf hin und her. Ich sitze einfach nur da und beobachte sie dabei, wie sie isst und sich noch mehr freut, als ich den Sushi Teller aufdecke. Sie wackelt noch mehr mit dem Kopf.
,, Ich hoffe, dass ich dich genauso glücklich machen kann", sie grinst mich an.
,,Du kannst es versuchen", sagt sie und isst weiter.
,,Dann versuche ich es mal ", sage ich und greife unter den Tisch. Sie sieht mich neugierig an, als ich eine kleine Schatulle heraushole.
,,Ich weiß nicht, was du mit mir machst, aber ich verliere den Verstand", sage ich und kann nicht glauben, dass ich sowas Kitschiges mache, aber ich weiß genau, dass meine Freundin solche Geste liebt. Ich öffne die Schatulle und hole zwei Ketten heraus.
,,Das ist für dich", sage ich und halte ihr eine dünne goldene Kette hin, welche den Buchstabe J als Anhänger hat. Sie greift danach und lächelt glücklich.
,,Die ist wunderschön", sagt sie.
,,Freut mich das sie dir gefällt", sie greift nach der anderen Kette, welche für Männer gedacht ist und lächelt als sie den Buchstabe M entdeckt.
,,Du gehörst mir", sagt sie glücklich.
,,Und du mir", erwidere ich genauso glücklich.

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