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Ich schließe die Tür hinter mir und sehe zu meiner Freundin, die schweigend ihre Kleidung wieder anzieht. Seufzend ziehe ich sie in meine Arme, doch sie entfernt sich sofort von mir.
,,Tu das nicht Melanie. Du weißt, dass es mir überhaupt nicht gefällt, wenn du mich anschweigst. Mir ist es lieber, du würdest mich anschreien", sie sieht mich kurz an und die Teilnahmslosigkeit in ihre Augen versetzt mein Herz einen Stich.
,,Distanziere dich nicht von mir Mel", sage ich leicht verzweifelt. Sie ist die einzige Frau, bei der ich mich elend fühle, wenn sie sich von mir entfernt. Warum denn auch nicht? Seit ich sie kennengelernt habe, hat sie mich von sich abhängig gemacht und nun weiß ich nicht, wie es jemals ohne sie weiter gehen sollte.
,,Was erwartest du von mir Jayden? Sage es mir", sagt sie und sieht mich mit ihren großen Augen an, die eine gewisse Kälte ausstrahlen.
,,Mel, ic-"
,,Hör auf damit!", unterbricht sie mich. Obwohl sie mich immer noch kalt ansieht, klingt ihre Stimme verletzt.
,,Du nennst mich doch nur Mel, wenn du dich schlecht fühlst, also sag schon. Was hast du gemacht, wer ist Megan?", ich fahre mir verzweifelt durch die Haare.
,,Das ist die Frau, welche ich heute beliefert habe", sie sieht mich einfach nur an, also rede ich weiter.
,, Ich hatte mal etwas mit ihr", wie automatisch schließen sich ihre Augen.
,,Wann Jayden? Wann hattest d-"
,,Monate bevor ich dich kennengelernt habe", unterbreche ich sie sofort, bevor sie sich etwas anderes einbildet.
,,Wie viele Monate?", ich seufze.
,,Ich weiß nicht. 5, 7. Was spielt das für eine Rolle Melanie?", zische ich und versuche gleichzeitig mich unter Kontrolle zu kriegen. Am liebsten würde ich Megan dafür umbringen, dass sie mich in diese Lage gebracht hat. Dafür, dass meine Freundin mir diese dämlichen Fragen stellt und mir das Gefühl gibt, als würde sie an mir zweifeln.
,,Es spielt eine wichtige Rolle Jayden. Diese Frau hat dich Babe genannt, als würdest du ihr gehören", ihre Stimme gleicht einem Flüstern. Sofort ziehe ich sie wieder zu mir.
,,Tu ich aber nicht, Gata ich bin mit dir zusammen, mit niemanden sonst. Ich bin vollkommen deins", flüstere ich und schlinge meine Arme um ihre Hüfte. Sie schließt kurz die Augen und scheint mit sich selbst zu ringen.
,,Ist vor Kurzem etwas zwischen euch vorgefallen?", ich schließe ebenfalls meine Augen und seufze. Als ich nicht antworte, entfernt sie sich von mir.
,,Jayden", ich fahre mir durch die Haare und sehe sie wieder an.
,,Ich habe nichts gemacht", sie schüttelt den Kopf.
,,Erzähl mir, was passiert ist", ihre Stimme ist wie ein Messerstich. Ich will sie einfach nur festhalten und nie wieder loslassen.
,,Jayden", flüstert sie.
,,Sie hat mich geküsst", langsam nickt sie und greift nach ihrer Tasche.
,,Wann ist es passiert?", will sie wissen.
,,Gata tu das nicht", sage ich und mache einen Schritt auf sie zu.
,,Wann?", fragt sie, hebt den Finger und signalisiert mir, ihr nicht zu nah zu kommen.
,,Heute", kurz starrt sie mich an, beginnt aber mit einem freudelosen Lachen den Kopf zu schütteln.
,,Wenn ich es richtig verstehe, diese Frau hat dich heute geküsst und du kommst und legst deine Lippen auf meine? Gleich nachdem du ihre auf deinen hattest? Nicht nur das, du wolltest mit mir Sex haben", sagt sie ruhig, viel zu ruhig. Mein Blick wandert zu ihren Augen und ich kann nicht deuten, was sie gerade empfindet. Sie schließt mich aus. Sie will nicht, dass ich an ihre Gefühle teilhabe und das ist eine der schlimmsten Sachen der Welt für mich.
,,Fühlst du dich nicht schlecht?", fragt sie.
,,Ich habe sie nicht geküsst! Melanie, ich habe sie von mir gestoßen. Das Einzige, was mich schlecht fühlen lässt, ist, dass ich weiß, wie verletzt du gerade bist. Aber Gata, ich habe nichts Falsches gemacht", erneut schüttelt sie lachend den Kopf.
,,Nichts gemacht? Warum hast du mir nichts davon erzählt?", will sie laut wissen.
,,Verdammt Melanie! Es tut mir leid ok? Ich habe es nicht für mich behalten, weil ich es dir verschweigen wollte oder sowas Ähnliches. Ich...verfickt nochmal ich hatte noch nie so eine Art Beziehung. Ich bin nicht daran gewöhnt jemandem eine Rechenschaft schuldig zu sein! Und dann kommst du, stellst mein Leben auf den Kopf und auf einmal muss ich mich für fast alles rechtfertigen. Verdammt, ich gebe mein Bestes. Ich habe nichts mit ihr oder eine anderen Frau gemacht, seit du in meinem Leben aufgetreten bist. Und ich wollte es nicht erwähnen, weil ich wusste, dass wir genau an diesen Punkt ankommen würden, indem wir über etwas so dämliches diskutieren", schreie ich außer mir vor Wut. Sie sieht mich einfach nur an und nickt langsam. Melanie öffnet ihre Tasche und holt ihr Handy heraus.
,,Sag etwas", sie tippt auf ihr Handy herum.
,,Was soll ich sagen? Es wurde schon bereits alles gesagt", ich stöhne frustriert auf.
,,Was kann ich tun, damit wir uns wieder lie-mögen und aufhören zu streiten?", sie schüttelt mit dem Kopf.
,,Nichts, mein Uber ist da", sagt sie und geht an mir vorbei.

Freue mich über konstruktive Kritik 💃🏾

Bis wir beide verrecken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt