Kapitel 60

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Layla Smith:

Seitdem Kate zurück gekehrt war, passierte nicht viel. Ich war am Boden zerstört und hatte mich die restlichen Tage in meinem Zimmer verschanzt. Hin und wieder kamen Kate und Betty vorbei und versuchte mich zu trösten und mich auf zu muntern doch wirklich klappte es nicht.

Das einzige das mich jetzt noch aufheitern könnte wären Danny und Rafe die Heil wieder zurückkehren würden.

Die Tage vergingen und langsam fand ich mich damit ab, mein Baby verloren zu haben, durch eine Nachricht die vielleicht mein Leben verändert hat.

„Hey Süße, das Flugzeug soll heute Nachmittag ankommen mit den überlebenden aber auch toten Männern. Denkst du, du schaffst das? Danny und Rafe würden sich bestimmt freuen wenn du dort auftauchst" fragte die zierliche Stimme von Betty während sich durch den Tür Spalt luckte.

„Wenn sie überhaupt noch leben" flüsterte ich betrübt vor mich hin. Die Blonde kam nun näher auf mich zu uns setzte sich neben mich aufs Bett ehe sie mich in eine liebevolle Umarmung zog. In den letzten Tagen hatte ich immer weniger Hoffnung das beide noch lebend zurück kehren.

„Hey, sag doch sowas nicht!"

Nach längerem überreden von Betty und Kate haben sie mich schlussendlich mit zur Landebahn geschleppt. Ich versuchte mir ein künstliches Lächeln aufzusetzen doch ich schätze weder Betty oder Kate glauben mir das. Bestimmt nicht einmal die anderen Leute um uns herum, da sie mich nämlich alle bemitleident ansahen.

Als dann endlich die Türen aufgingen wurden meine Augen größer und ich sah mich nach Danny um. Nichts. Doch plötzlich ging die Ladefläche auf und die Särge wurden heraus geschoben. Mit dabei war Danny. Im Rollstuhl. Er lächelte mich etwas traurig an, ich lief zu ihm und umarmte ihn stürmisch „Ich bin so froh das du wieder da bist" flüsterte ich ihm während der Umarmung ins Ohr.

Doch dann der Schock, ein Sarg mit Rafe's Jacke drauf wurde vor uns platziert. Geschockt starrten ich und Kate auf diesen.
"Nein, nein das kann nicht sein.. er..Rafe kann nicht." ein lautes Schluchzen entwich mir wie es schon zu oft in den letzten Tagen passiert war. Ich hatte Recht, von Anfang an war meine Angst begründet. Rafe war Tot. Diesmal wirklich. Er wird nicht mehr zurückkehren, niemals. Ich hatte meinen Bruder verloren, derjenige der immer auf meiner Seite war.

Mein Freund zog mich in eine beschützerische Umarmung und strich mir behutsam über den Rücken. Ich weinte in seine Halsbeuge und ließ die letzten Tage Revue passieren. Es starben einfach zu viele Menschen. Ich wurde mit jedem Verlust in ein noch tieferes Loch gezogen, zugleich aber auch stärker. Die Trauer die ich im Moment verspürte war nichts im Gegensatz zum ersten Mal als es hieß Rafe sei Tot.

Aus dem Augenwinkel bekam ich mich das Cameron wie wild gegen den Sarg von seinem Daddy hämmerte und bitterlich anfing zu weinen. Diese Szene ließ mein Herz erneut krampfen und es zersplitterte endgültig in 1000 Teile. Als Kind seinen Vater zu verlieren ist das schlimmste was einem passieren kann.

Ich sackte neben dem Rollstuhl zusammen und faltete meine Hände und legte mein Gesicht rein. „Nein, nein, nein bitte nicht" schluchzte ich unter Tränen und zitterte am ganzen Körper. Ich hörte noch wie Kate laut anfing zu schreien und zu weinen und wie Betty sich neben mich in die Hocke setzte und einen Arm über meine Schultern legte und ihren Kopf auf meinen.

Die Tage bis zu Rafes Beerdigung zogen sich in die Länge. Ich hatte keine Motivation aus meinem Bett auf zu stehen noch sonst irgendwas. Immernoch trauerte ich meinem verstorbenen Bruder hinterher. Das einzig gute war, das Danny wieder auf den Beinen war und keinen Rollstuhl mehr benötigt. Er war wieder fast der alte, worüber ich echt froh war.

Als ich ihm von unserem Sternenkind erzählt hatte reagierte er zwar traurig und mitgenommen jedoch versuchte er mir zu erklären das es in keinster Weise meine Schuld war und wir einfach weiter machen sollten. Irgendwann wird schon der Richtige Zeitpunkt für ein Kind kommen. Wir dürften uns nur nicht Stressen.

Für Kate war das alles auch nicht einfach. Sie hat den Vater ihres Sohnes verloren, den Mann den sie liebt. Wenn es mir schon beschissen geht weiß ich gar nicht wie es ihr damit geht. Zudem teilte sie uns mit das sie nach der Bestattung nach Long Island geht um den Posten ihres Dads zu übernehmen. Erneut ein Schicksalsschlag für mich.

Doch hätte ich gewusst was ein Arzt bald bei Rafe herausfinden würde, wäre ich ganz anderst an diese Sache ran gegangen. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer, nicht wahr?!

Forbidden Love - Pearl HarborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt