Kapitel 58

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Kate Doolittle:

Ich hatte mich mit Cameron bei Earl untergebracht, er freute sich wenn er den Kleinen sah und ich konnte ihm helfen, mich somit ablenken, damit ich nicht durchdrehte.

Wenn ich nicht gerade bei Earl war, dann verbrachte ich meine Zeit mit Betty und Layla. Es war für beide schlimm gewesen als ich ihnen mitteilte was passiert war, und ich aber sonst nichts wusste, was für mich selbst schon schlimm war. Doch für Layla war es noch schlimmer, nicht zu wissen was mit dem Mann ist, den sie liebt und mit ihrem Bruder. Das setzte sie so unter Stress, das sie einen Zusammenbruch hatte, aber nicht nur dass, dadurch verlor sie auch ihr Kind. Das Kind das sie mit Danny gehabt hätte, und er wusste es nicht einmal. Das ganze war zwei Tage her, die ganze Situation hatte mich damals an meine Schwangerschaft erinnert, ich wusste wie schlecht es Layla nun ging und versuchte sie so gut ich konnte aufzumuntern. Doch ich konnte sie eigentlich nur mit einer Nachricht wieder glücklich machen, und das war die, das Danny und Rafe lebten und zurück kamen.

Ich saß bei einer P40 und sah zu Earl, wie er daran rumschraubte, hielt Cameron aber immer wieder davon ab Earl das Werkzeug zu stellen. Seit der Kleine laufen konnte, war er überall dabei und versuchte nur Blödsinn zu machen. Und da musste man oft hinten nach sein.

Plötzlich kam ein Pilot in den Hangar gelaufen.

"Kate, wir haben gerade einen Funkspruch erhalten von einen verlassenen Außenposten in China. Und dein Vater höchstpersönlich hat den Funkspruch abgesetzt."

Vernahm ich Billys Stimme aufgebracht und außer Atem, ich sah ihn stand, nein ich sprang schon mehr auf.

"Wie bitte?! Was sagt er?"

"Er wie weitere Piloten haben überlebt, es gab aber auch Verluste und sie brauchen ein Flugzeug damit sie Nachhause können, die Koordinaten habe ich."

"Na worauf wartest du dann Billy, gib die Koordinaten weiter und die sollen das Flugzeug dorthin schicken."

Sagte ich etwas schärfer als eigentlich gewollt, Billy sah mich leicht tattelnd an.

"Das hab ich gerade, du musst es absegnen Kate, du bist die Leitende hier."

Ich blinzelte ein paar Mal, bei dem was Billy sagte und schüttelte den Kopf.

"Was...ja sicher. Gib mal her."

Billy gab mir die Papiere die er in der Hand hatte und ich unterschrieb sie das sie ein Flugzeug zu den Koordinaten schicken sollen. Billy lächelte auch er hatte Hoffnung seine Freunde wieder zu sehen. Dann rannte er zurück zum Hangar und den Offizieren der Navy und die machten ein Transportflugzeug Startklar das in zwei Stunden abheben würde.

Ich verstand immer noch nicht, warum die Leute hier meine Unterschriften für Sowas brauchten, ich war doch nur im Rang eines Captains, es gab bei weitem höhere Ränge in der Navy. Ich sah zu Earl der mich anlächelte, "los geh schon, so eine Nachricht ist etwas was die beiden nun brauchen." Sagte er, und ich nahm mir Cameron und fuhr dann mit dem Auto zum Lazarett, wo Betty und Layla arbeiteten.

Als ich das Lazarett betrat, hörte ich ein aufgebrachtes Babyschreien und ging in die Richtung. In einem Büro sah ich Connor Reese, wie er Hilflos mit seinem Sohn durch das Büro ging.

Ich wusste von Betty und Layla, das er sich am Anfang nicht so um seinen Sohn gekümmert hat. Aber als der Kleine nur noch bei seinem Vater sein wollte, wurde es schwierig für den Arzt, aber er kümmerte sich dann um Alex. Doch im jetzigen Moment sah man ihm an das er nicht wusste was los ist. Und sein Sohn wandte sich in seinen Armen und krampfte sich zusammen vor Schmerzen.

"Legen sie Alex mit dem Bauch auf ihren Unterarm, machen sie den Fliegergriff."

Sagte ich ruhig, Connor sah erschrocken zu mir.

"Miss Doolittle?, was machen sie hier, und wie meinen sie das mit diesem Fliegergriff?"

Fragte mich der Arzt, er war mehr als nur fertig, ich ging mit Cameron in das Büro und setzte den Kleinen auf den Boden, schaute aber vorher ob er mir eh nichts anstellen kann. Dann wandte ich mich an Connor, ich nahm ihn Alex ab, der Kleine wandte sich auch bei mir.

"Wann hatte Alex den zuletzt Stuhlgang? Winkeln sie den Arm etwas an."

Fragte ich den Mann vor mir, und gab ihm Anweisung, er sah mich verwirrt an, tat aber was ich wollte.

"Ich denke vorgestern, ich weiß es aber nicht. Ich hab Alex bei einer anderen Krankenschwester diesmal gelassen, da ich Dienst hatte, Betty war ja bei ihnen und Layla."

Erklärte mir Connor, ich nickte leicht und legte Alex dann auf den Unterarm des Arztes, der Kopf des kleinen Jungen lag nun in der Ellbogenbeuge des Armes seines Vaters, während Connors Hand automatisch den Hintern seines Sohnes festhielt. Der Junge blieb nun ruhig liegen, Connor drückte den Arm näher zu seinem Bauch, das Alex auch da schön anlehnte. Der kleine Junge schloss die Augen, er wurde ruhiger.

"Gehen sie so mit ihm hin und her, massieren sie auch beim Windeln wechseln seinen Bauch und machen sie kleine Fahrrad fahren Bewegungen mit ihm beim anziehen. So wie es aussieht hat er Blähungen, sie sollten mal schauen ob er eine Milchunverträglichkeit hat. Oder ob er zu wenig Bäuerchen macht, nach dem Flascherl trinken. Aber mit diesem Griff wird es eine Weile entspannter für sie und ihm."

Sagte ich und wandte mich wieder meinem Sohn zu, der schon wieder stiften gehen wollte.

"Warum tun sie das?, wieso helfen sie mir, obwohl ich sie und ihren Sohn so mies behandelt habe. Ich mein ich habe ihren Sohn, die Schuld an..."

Ich sah zu Connor "Ich weiß wie sie meinen Sohn genannt haben und das sie ihm die Schuld an Evelyns tot gegeben haben. Rafe hat es mir erzählt, aber ich verzeihe ihnen diese Worte, den tief in sich drinnen, wussten sie das Cameron dafür gar nichts konnte. An dem ganzen waren die Japaner Schuld, und sie wurden an diesem Tag, wie jeder Arzt, jede Krankenschwester, an diesen Tag an ihre Grenzen getrieben worden, nein darüber hinaus. Das man da einmal die Fassung verliert ist doch klar, auch wenn es an der falschen Person war. Aber Rafe hat ihnen das ganze eh klar gemacht, ich weiß auch das sie daraus gelernt haben. Und ich helfe ihnen deswegen Connor, da ich weiß wir schwierig es ist sich um ein Baby zu kümmern wenn man alleine ist. Cameron hatte mich damals, Alex hat seine Mutter nicht mehr, diese Rolle müssen sie nun übernehmen und das ganze ist noch schwieriger, aber ich bin davon überzeugt das sie das auch schaffen. Nur ein guter Rat, nehmen sie sich auch mal Zeit für sich und Alex, lassen sie die Arbeit mal Arbeit sein, nehmen sie Hilfe an. Und genießen sie die Zeit mit ihrem Sohn, man weiß nie ob man am nächsten Tag noch die Gelegenheit dazu hat. Wir haben ja selbst alle miterlebt was passieren kann."

Sagte ich und nahm Cameron dann hoch, und ging zur Tür.

"Ich danke ihnen, und ich bin ihnen noch etwas schuldig, das werde ich eines Tages begleichen. Und falls sie Betty und Layla suchen die sind in der Unterkunft, die haben heute frei."

"Sind sie Alex einfach ein guter Vater, das reicht mir."

Gab ich als Antwort und bedankte mich noch, ehe ich das Lazarett wieder verließ und zur Krankenschwester Unterkunft fuhr, wo ich Betty und Layla berichtete, das mein Vater wie weitere Piloten überlebt haben, und ein Transportflugzeug auf dem Weg war um sie Nachhause zu bringen.

Das Connor Reese, seine Schuld, wie er es nannte, an dem Tag einlöste, als mein Vater, mit Danny und den anderen zurückkam, davon hatte ich keine Ahnung, auch nicht wie dieser Tag für mich zum Alptraum wurde.

Forbidden Love - Pearl HarborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt