Es regnete immer noch, als wir bei mir ankamen. Ich schloss schnell die Tür auf und gemeinsam gingen wir hoch zu meiner Wohnung. Ich nahm Florian seine Jacke ab und lotste ihn in die Küche. Dort konnte ich hören, dass im Wohnzimmer der Fernseher lief. „Maja?“ Und richtig, im Wohnzimmer lag Maja auf dem Sofa und sah sich wieder irgendeinen Horrorfilm an. Ich hasste Horrorfilme. „Ach, Maddie, schon wieder da? Wo warst du denn? Du warst doch nicht wieder am See, um nach dem Typen zu gucken, oder? Oh…“ Sie bemerkte Florian, der im Türrahmen stand und hielt. „Ist er das?“, flüsterte sie mir grinsend zu, doch ich war mir sicher, dass Florian es auch noch hören konnte. Ich lief rot an nickte. Maja stand auf, um Florian zu begrüßen, doch als sie vor ihm stand, stockte sie. Florian schien auch sichtlich nervös. Was hatte er denn? Maja runzelte die Stirn. „Kennen wir uns irgendwoher?“ Florian zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, glaube nicht.“ Doch Maja starrte ihn weiter an. „Ich bin mir wirklich sicher, dass ich dich schon einmal gesehen habe.“ Sie lachte. „Na ja egal, kann auch sein, dass ich mich täusche. Ich bin Maja.“ Florian lächelte sie an. „Hi Maja, schön dich kennenzulernen.“ Seinen Namen nannte er nicht, doch wahrscheinlich konnte er sich schon denken, dass ich ihr seinen Namen verraten hatte. Ich zog Florian zurück in die Küche. „Du Maja, lass dich nicht stören, ich mach uns nur schnell ‘nen Kaffee und dann gehen wir in mein Zimmer.“ „Okay, viel Spaß.“ Sie zwinkerte mir zu, worauf ich wieder rot anlief. Schnell ging ich in die Küche um uns Kaffee zu machen. „Du trinkst doch Kaffee? Oder lieber Tee?“ „Ne, Kaffee ist schon gut. Schön habt ihr’s hier!“ „Danke.“ Da wir eine Kaffeemaschine hatten, wo man nur auf einen Knopf drücken musste und der Kaffee raus lief, hatte ich ziemlich schnell zwei Tassen mit Kaffee in der Hand und ging vor in mein Zimmer. „So, da wären wir.“ Florian lachte. „Mensch, hier ist es aber ganz schön aufgeräumt im Gegensatz zum Rest der Wohnung.“ Ich lachte ebenfalls. „Ja, Maja ist ziemlich unordentlich und Sophia übertrifft das Ganze noch, von daher ist es in unserer Wohnung nie aufgeräumt.“ Florian blickte sich weiter in meinem Zimmer um und ich überlegte, was ich sagen könnte. „Wenn du dich kurz abduschen willst, das Bad ist neben meinem Zimmer rechts. Also, nicht dass du dich noch erkältest oder so. Und Klamotten kannst du von mir haben, ich hab noch eine Jogginghose und einen weiten Pullover, der dir passen könnte.“ Florian grinste wieder, sodass seine süßen Grübchen zum Vorschein kamen. „Danke, ist vielleicht wirklich besser, wenn ich mich mal umziehe, sonst bin ich morgen wirklich krank.“ „Du kannst auch duschen.“ „Danke.“ Ich zeigte ihm das Badezimmer und gab ihm meine Klamotten. Während Florian unter der Dusche war zog ich mich auch schnell um und ging zu Maja ins Wohnzimmer. „Maddie, gut, dass du kommst, kannst mir gleich noch ‘ne Kopfschmerztablette aus der Küche mitbringen.“ Ich holte ihr schnell eine Tablette und setzte mich zu ihr. „Wo ist Florian?“ „Duschen.“ „Ich könnte wirklich schwören, dass ich den Kerl schon einmal gesehen habe, aber mir fällt beim besten Willen nicht ein, wo das gewesen sein könnte. Erst habe ich gedacht, dass ich schon mal mit ihm in der Kiste war, als ich betrunken war oder so, aber ne, das wüsste ich dann doch noch, ich kenne den irgendwo anders her. Wo wohnt der nochmal?“ „In München. Vielleicht kennst du einfach nur jemanden, der so ähnlich aussieht wie er, kann doch auch sein.“ Maja seufzte. „Ja, das kann auch sein. Fällt mir später bestimmt noch ein.“ Schnell versuchte ich, das Thema zu wechseln. „Schon was von Sophia gehört?“ „Sie hat mir vorhin eine SMS geschrieben, dass sie erst heute Abend wieder kommt, die beiden wollen noch irgendwohin fahren.“ „Achso.“ Ich stand auf. „Ich geh dann auch mal wieder in mein Zimmer.“ Maja nickte und ich ging zurück in mein Zimmer. Keine Sekunde zu früh, denn schon öffnete sich die Badezimmertür und Florian kam heraus. Mit nassen Haaren. Und meinen Klamotten. Ich wäre fast dahingeschmolzen. Meine Güte, sah dieser Mann gut aus! Ich hatte ihn, als er rauskam, erst einmal nur angestarrt, bis Florian sich räusperte. „Musst du auch duschen?“ „Äh…ich?“ Er lachte. „Ja natürlich du!“ „Oh, äh nö.“ „Und, ist Maja wieder eingefallen, woher sie mich anscheinend kennt?“ „Ne.“ Florian schien erleichtert und ich fragte mich, wieso ihn das so interessierte. Wahrscheinlich erinnerte er Maja nur an irgendjemanden. Florian setzte sich auf mein Sofa und nahm den Kaffee, der wahrscheinlich schon längst kalt war. Aber ich kam irgendwie nicht auf die Idee, ihm mal einen neuen anzubieten, sondern setzte mich immer noch wie hypnotisiert neben ihn. „Und, was wollen wir jetzt machen?“ „Mhm, keine Ahnung.“ Meine Güte, jetzt reiß dich doch mal zusammen, Maddie!, dachte ich. Also stand ich auf und nahm seine schon leere Kaffeetasse. „Möchtest du noch einen? Und wir könnten uns vielleicht einen Film ansehen? Viel mehr kann man bei dem Wetter glaube ich nicht machen.“ Ich lächelte schief, Florian grinste zurück. „Ich möchte keinen Kaffee mehr, danke. Und Film gucken klingt super.“ „Okay, ich hab jetzt nicht so viele Filme, aber such dir einfach einen aus.“ Ich reichte ihm einen Stapel DVDs und ließ ihn einen Film aussuchen. Er entschied sich für 21 Dump Street. Ich liebte den Film. Ich schob die DVD in meinen DVD Player und setzte mich wieder zu Florian aufs Sofa. Während des Films merkte ich, wie er mich ein paar Mal anguckte, doch ich traute mich nur manchmal zurückzugucken. Dann lächelte er mich total süß an, sodass wieder alles in meinem Körper kribbelte. Wir saßen ziemlich nah aneinander, und ich hoffte, dass er irgendwann seinen Arm um mich legen würde, doch sein Arm blieb, wo er war. Plötzlich blitzte es und kurz danach ertönte ein ziemlich lauter Donner, sodass ich total zusammen zuckte. Kurz danach gingen alle Lichter aus. Stromausfall. Und es blitzte und donnerte schon wieder. Ich hasste Gewitter, besonders den Donner, denn ich zuckte immer bei jedem Donner zusammen. War ja klar, dass es ausgerechnet jetzt gewittern musste, wo Florian dabei war. Jetzt dachte er bestimmt, ich wäre voll der Angsthase. Doch Florian rückte nur noch näher an mich heran. „Hast du Angst?“ Ich schüttelte mit dem Kopf, und bemerkte erst danach, dass er das ja nicht sehen konnte, weil es ja dunkel wurde. Also sagte ich noch einmal „Nein.“. Ich konnte Florian leise lachen hören, wahrscheinlich glaubte er mir nicht. Okay, es war ja auch gelogen. Plötzlich legte sich sein Arm um mich. Die Angst war augenblicklich verschwunden, stattdessen fühlte es sich so an, als ob Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen würden. „Du brauchst keine Angst zu haben.“, flüsterte er mir zu und wickelte sich einer meiner Haarsträhnen um seinen Finger. Ich legte vorsichtig meinen Kopf an seine Schulter und so saßen wir eine ganze Zeit lang da und guckten aus meinem Fenster hinaus auf das Unwetter. Und die ganze Zeit streichelte Florian meinen Arm, sodass ich am ganzen Körper eine Gänsehaut hatte. Was tat dieser Mann nur mit mir? Es war so schön, einfach nur mit ihm dazuliegen. Ich konnte allerdings nicht verhindern, dass ich trotzdem bei jedem Donner zusammenzuckte. Aber das war vielleicht auch gar nicht so schlecht, denn jedes Mal nahm Florian mich daraufhin nur noch fester in den Arm. Es fühlte sich so gut an, einfach nur in seinen Armen zu liegen und seinen Geruch einzuatmen. Er riecht so gut! Ich hätte diesen Moment am liebsten für immer festgehalten, doch irgendwann bin ich schließlich in seinen Armen eingeschlafen, was bei dem Schlaf, den ich heute Nacht gehabt hatte, ja auch nicht wirklich verwunderlich war.
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Im Leben von Florian David Fitz
FanfictionDie 25-jährige Maddie ahnt noch nicht, auf wen sie sich da einlässt, wenn sie sich mit Florian trifft. Bis sie eines Tages herausfindet, wer er wirklich ist und eine Beziehung mit ihm eingeht.