Kapitel 18

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(Vorweg wollte ich mich entschuldigen, dass ich so selten etwas poste. Ich hab die Geschichte schon fertig geschrieben, komme aber irgendwie nie dazu, was davon hier zu posten... Aber ich versuche, das jetzt zu ändern! :) Viel Spaß beim Kapitel!)


Als wir uns nach einer Zeit wieder lösten, lehnte Florian sich auf dem Sofa zurück und ich legte mich in seinen Arm. Es war mittlerweile schon fast sechs Uhr. „Wollen wir was zusammen kochen?" Ich lachte. „Meine Kochfähigkeiten beschränken sich leider auf Nudeln und Pizza." Florian lachte und gab mir einen Kuss auf meinen Kopf. „Was hältst du von Pizza selbst belegen?" Ich nickte. „Hast du denn alles da?" „Nein, ich denke nicht. Aber wir können gleich schnell in den Supermarkt fahren und was holen gehen, wenn du magst. Deine Klamotten müssten wieder trocken sein." „Okay." Ich stand vom Sofa auf und ging zu meinen Klamotten, die wirklich schon wieder trocken waren. Ich zog mir meine Hose an, ließ den Pullover von Florian jedoch an. Als ich fertig angezogen wieder in die Küche kam, lehnte Florian ebenfalls fertig angezogen am Tisch und sah mich belustigt an. „Du hast vergessen deinen eigenen Pullover wieder anzuziehen." Ich merkte, wie ich rot wurde, versuchte meine Verlegenheit jedoch zu überspielen. „Können wir? Ich bin fertig." Florian schmunzelte, beließ es aber auch dabei und folgte mir nach draußen, wo es mittlerweile echt kühl geworden war. Der Regen hatte zum Glück aufgehört, doch auf den Straßen waren überall Pfützen. Wir fuhren zusammen zum nächsten Supermarkt, doch bevor wir ausstiegen, fasste Florian nochmal nach meiner Hand und lächelte mich an. Ich lächelte zurück und gemeinsam stiegen wir aus dem Wagen.

Wieder bei Florian zu Hause zog ich schon mal meine Jacke aus, während Florian den Backofen anstellte und mir zuzwinkerte. „Dann kann er schon mal vorheizen. Ich hänge schnell noch meine Jacke auf, dann komm ich. Du kannst ja schon mal den Pizzateig ausrollen." Ich nickte und breitete als erstes Backpapier auf dem Backblech aus. Ich hatte früher mit meinen Eltern auch immer Pizza gemacht. Manchmal, wenn ich mittags aus der Schule kam, erwartete mich mein Vater schon strahlend an der Tür und überraschte mich damit. Ich fand das Belegen der Pizza auch immer besser, als das Essen. Wir haben aus dem Belag immer Gesichter gemacht. Jeder hatte ein Gesicht. Bei dem Gedanken daran wurde mir schon wieder ganz kalt und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Warum nur musste ich immer in den unpassendsten Momenten an meine Eltern denken? Warum konnte ich nicht endlich damit leben, dass ich sie nie wieder sehen würde? Das hätte ich nicht denken dürfen, denn sofort liefen Tränen meine Wangen herunter. Auch das noch! Endlich war ich einmal glücklich, da holte mich die Vergangenheit schon wieder ein. Plötzlich schlangen sich erneut zwei starke Arme von hinten um meinen Körper und ich spürte Florians Atem auf meiner Haut. Er durfte bloß nicht sehen, dass ich geweint hatte! „Meine Klamotten stehen dir äußerst gut!", flüsterte er in mein Ohr und bedeckte meinen Hals kurz darauf mit kleinen Küssen. Ich wischte mir mit einer Handbewegung schnell die Tränen von meinem Gesicht und drehte mich grinsend zu ihm um. „Mir gefallen deine Klamotten auch ziemlich gut!" Florian sah mich komisch an, lachte dann jedoch und gab mir einen liebevollen Kuss. Aber leider löste er sich auch ziemlich schnell schon wieder von mir. „Na komm, lass uns die Pizza belegen." Ich nickte und gemeinsam belegten wir die Pizza. Ich widerstand dem Drang, aus dem Belag Gesichter zu machen.

Als wir nach dem Essen eingekuschelt unter einer Decke zusammen auf dem Sofa lagen, kraulte Florian zärtlich meinen Arm. Es war so schön, einfach nur hier mit ihm zu liegen und einfach nichts zu tun. Zwischendurch gab Florian mir immer wieder einen Kuss auf den Kopf, woraufhin ich wieder überall Gänsehaut bekam. „Maddie? Darf ich dich was fragen?" Ich drehte mich lächelnd zu ihm um. „Klar." Florian sah mich wieder total lieb an und streichelte meine Wange. „Warum hast du vorhin geweint? Hab ich was falsch gemacht? Oder hab ich was Falsches gesagt?" Ich drehte mich wieder weg und schwieg. Er hatte es also doch gesehen. Hätte ich mir ja denken können, als er mich so komisch angesehen hatte. Florian streichelte weiter meinen Arm. Leise seufzte ich. „Nein, es hatte nichts mit dir zu tun, du hast nichts falsch gemacht. Tut mir leid." „Willst du's mir dann erzählen?" Bei dem Gedanken an meine Eltern stiegen mir wieder Tränen in die Augen, doch ich versuchte sie krampfhaft zurückzuhalten. Ich würde nicht vor Florian weinen! „Ich weiß auch nicht... als ich den Pizzateig so vor mir liegen sah, da musste ich irgendwie ... da musste ich irgendwie an meine Eltern denken. Ich habe früher oft mit ihnen Pizza gemacht. Ach keine Ahnung, das hört sich jetzt vielleicht echt doof an, vor allem weil das ja auch schon so lange her ist, aber irgendwie bin ich im Moment ziemlich empfindlich. Dass mich sogar schon der Anblick einer Pizza an sie erinnert." Ich starrte krampfhaft auf einen Punkt auf der Wand, damit ich bloß nicht weinen musste. Florian griff vorsichtig nach meiner Hand. „Das hört sich doch nicht doof an, Maddie. Wie lange ist das nochmal her? Neun Monate?" Ich nickte, mehr brachte ich einfach nicht zustande. „Maddie, neun Monate! Das ist noch überhaupt nicht lange her! Du hast einer der wichtigsten Menschen in deinem Leben verloren, da ist es doch verständlich, wenn du traurig bist." Er gab mir wieder einen Kuss auf meinen Kopf und ich konnte die Tränen nun nicht länger zurückhalten. Mit zitternden Händen wischte ich die Tränen weg. „Tut mir leid." Florian drehte mich so zu ihm hin, dass ich ihm jetzt genau in die Augen gucken musste. Sanft strich er mir eine Träne von der Wange. „Dir muss gar nichts leidtun! Du kannst immer mit mir darüber reden, ich werde immer für dich da sein, okay?" Bei diesen Worten flossen noch mehr Tränen meine Wangen herunter. Ich nickte vorsichtig. Womit hatte ich ihn nur verdient? Und warum heulte ich ihn hier jetzt so voll? Wir hätten noch einen schönen Abend verbringen können, aber nein, ich musste ja mal wieder rumheulen. Meine Eltern hätten das bestimmt nicht gewollt. Ich vermisste sie so sehr, es tat so weh an sie zu denken. Ich hatte es die restlichen Monate versucht, so gut es geht zu ignorieren, aber in der letzten Zeit, seit das mit Florian war, musste ich ständig an sie denken und vermisste sie einfach noch mehr. Ich zitterte mittlerweile am ganzen Körper. Florian nahm mich in den Arm und drückte mich. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge und weinte einfach nur. Der Schmerz, den ich in den letzten Monaten einfach so überspielt hatte, saß in Wirklichkeit noch so tief. Meine Eltern waren tot, ich würde sie nie wieder sehen. Je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr musste ich weinen. Florian nahm mich nur noch fester in den Arm und streichelte über meinen Kopf. Als ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder beruhigt hatte, war Florians Pullover an der Schulter schon total durchnässt. Was machte ich nur immer? Schüchtern sah ich ihn an. „Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, warum ich im Moment so empfindlich bin. Ich vermisse sie nur einfach so doll." Florian wischte mir die Tränen von der Wange und lächelte mich total lieb an. „Das darfst du auch. Redest du denn oft darüber? Mit Maja oder Sophia?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will ihnen einfach nicht auf die Nerven gehen mit meinem Gejammer. Dir übrigens auch nicht, wie gesagt, ich habe wirklich versucht mich zusammenzureißen, es tut mir leid, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte." Betreten sah ich auf den Boden. Florian legte wieder einen Arm um mich. „Du kannst das nicht immer unterdrücken, Maddie. Dir ist was Furchtbares passiert, du musst doch auch darüber reden können, um damit klarzukommen. Je mehr du die Trauer unterdrückst, umso schlimmer wird es doch. Und ich glaube, du würdest den beiden nicht auf die Nerven gehen. Und mir erst recht nicht." Vorsichtig gab er mir einen Kuss auf die Wange. Er war so lieb! „Möchtest du mit mir darüber reden?", fragte er vorsichtig. Ich lächelte. „Was soll ich denn sagen? Da gibt es nicht viel zu reden." Florian streichelte meinen Arm, was bei mir irgendwie eine totale Sicherheit und Geborgenheit auslöste. Es war so schön, hier in seinem Arm zu sitzen. „Wie ist der Autounfall denn passiert? Und wo warst du währenddessen?" Ich seufzte. „Meine Eltern wollten zu Bekannten nach Hamburg fahren, es war Winter, draußen lag Schnee und es war total glatt. Sie sind ins Schleudern gekommen und frontal gegen einen Baum geknallt. Sie waren beide sofort tot. Ich war währenddessen zu Hause, als der Anruf kam, dass sie bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, konnte ich es zuerst nicht glauben, ich dachte, es wäre ein Traum, aus dem ich irgendwann wieder erwachen würde. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich sie nie wieder sehen werde. Ich habe damit gerechnet, dass sie jeden Moment zur Tür reinkommen, doch sie kamen nicht. Sie kommen nie wieder. Und von da an ging alles schief. Alles hat sich geändert. Ich hab mich von meinem damaligen Freund getrennt, das Verhältnis von meinem Bruder und mir ist nicht mehr dasselbe, ich konnte die ersten Wochen nachts nicht mehr schlafen, mir wurde Urlaub aufgezwungen, damit ich wieder klar im Kopf werde. Mich hat einfach alles an sie erinnert, alle um mich herum haben ihr Leben weitergelebt und ich wusste einfach nicht, was ich noch tun sollte. Alle waren glücklich, alle hatten ihr perfektes Leben oder haben sich ihr Leben wegen dummer Kleinigkeiten als katastrophal vorgestellt. Am Anfang bekam ich ziemlich viel Mitleid von allen Leuten, deshalb habe ich irgendwann einfach so getan, als wäre ich drüber hinweg. Ich hab seit acht Monaten nicht mehr darüber geredet. Aber es tut immer noch so weh." Langsam liefen wieder Tränen meine Wange herunter. Florian drückte mich an sich und küsste meinen Kopf. „Maddie..." „Ich fing an, mir selbst Gitarre beizubringen. Erst spielte ich nur zu Hause, doch irgendwann hielt es zu Hause nicht mehr und bin immer zum Gitarre spielen an den See gefahren. Nach einer Zeit habe ich meine Gitarre zu Hause gelassen und bin nur so an den See gekommen, es war immer so friedlich und ruhig dort, ich bin einfach für eine Stunde oder so dorthin gegangen, um meinen Kopf wieder freizukriegen. Das hat auch eigentlich wohl ganz gut geklappt, mir ging es immer besser. Irgendwann bist du mir aufgefallen, du saßest immer einfach nur da und hast auf den See geschaut. Mich hat das total fasziniert, ich hab gedacht, ich wüsste, wie du dich fühlst, weil du bestimmt auch einen Schicksalsschlag hinnehmen musstest. Ich glaube ich habe dich zwei Wochen einfach nur beobachtet. Irgendwann hab ich dich ja angesprochen, und erst da ging es mir wieder richtig gut, ich konnte einfach mal abschalten, ich hab mich schon lange nicht mehr so geborgen gefühlt wie bei dir." Zaghaft lächelte ich ihn an. Florian erwiderte mein Lächeln und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Das ist schön." Ich kuschelte mich noch enger an Florian und atmete seinen Geruch ein. Florian streichelte derweil zärtlich über meine Haare. „Schon irgendwie gruselig, dass du mich zwei Wochen nur beobachtet hast während ich nichtsahnend am Seeufer saß.", sagte Florian irgendwann. Ich drehte mich grinsend zu ihm um. „Ach komm, als ob du sonst nicht beobachtet wirst! Wie ist das eigentlich hier? Kannst du hier einfach so durch die Straßen gehen, ohne dass dich Fans belagern?" Florian schmunzelte. „Hier kennt mich ja jeder, da ist es nichts Unnormales wenn ich mal in den Supermarkt gehe, da guckt keiner auf meine Klamotten oder meine Begleitung." Er zwinkerte mir zu. Wir lagen noch eine ganze Weile nur so auf dem Sofa, bis ich irgendwann verstohlen auf meine Uhr schaute. Mist, schon zehn Uhr! „Florian?" „Mhm?", murmelte er und gab mir wieder einen Kuss auf meine Haare. „Ich muss langsam wirklich los, ich muss morgen früh arbeiten." Florian drückte mich wieder enger an sich. „Du kannst auch bei mir schlafen, ich habe im Moment sowieso frei.", murmelte er in meine Haare hinein. Ich sollte bei ihm schlafen? Sofort löste sich wieder das bekannte Bauchkribbeln in mir aus. Doch ich konnte nicht bei ihm schlafen, ich müsste dann morgen schon total früh aufstehen und erstmal von hier zum Kindergarten kommen. Ich seufzte. „Das ist total lieb, Florian, aber ..." Ich stockte. Ich wollte doch jetzt nicht wirklich nach Hause fahren! Bis ich erstmal zu Hause wäre, wäre es fast elf und dann würde ich bestimmt noch nicht mal einschlafen können. Florian merkte meine Zweifel, denn er grinste. „Ja?" Ich schaute ihn verlegen an. „Äh, also wenn ich nicht störe..." Zärtlich legte Florian seine Lippen auf meine. „Du störst doch nicht.", murmelte er in den Kuss hinein. Vorsichtig drückte ich ihn von mir weg. „Okay, aber dann ruf ich jetzt erst bei Maja und Sophia an, nach meinem Aussetzer vorhin macht Sophia sich bestimmt immer noch Sorgen." Florian lachte und drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen. „Mach das. Du kannst mein Telefon benutzen, das liegt in der Küche." Ich nickte ihm dankbar zu und ging in die Küche zu dem Telefon. Bei mir zu Hause meldete sich dann auch sofort Maja. „Hallo Maja, ich bin's." „Ach Maddie, schön, dass du dich auch nochmal meldest. Sag mal, was war denn vorhin los? Sophia hat sich voll die Sorgen gemacht, dass Florian dich irgendetwas verführen könnte, was du nicht willst." Maja lachte. „Maja?" „Ja?" Ich holte tief Luft. „Ich ähm... ich schlafe heute Nacht bei Florian, okay?" Gespannt wartete ich ihre Reaktion ab. „Du schläfst bei ihm?" „Ja, weil wenn ich jetzt noch nach Hause fahren müsste, dann wäre ich erst gegen elf zu Hause und dann muss ich ja auch erst noch einschlafen und das ist mir ehrlich gesagt zu spät, weil ich ja morgen früh aufstehen muss zum Arbeiten. Und aus rein praktischen Gründen schlafe ich deshalb heute mal bei ihm." Maja lachte wieder. „Soso, aus rein praktischen Gründen also?" „Maja...", kicherte ich gequält. Maja lachte nur. „Ich freu mich für dich, Maddie. Aber du musst doch morgen gar nicht arbeiten, oder? Darum hatte Sophia doch angerufen." „Was? Also ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wieso Sophia angerufen hat, ich hab nicht so ganz zugehört." „Wieso eigentlich nicht? Was war denn los?" Ich überlegte kurz, ob ich es ihr sagen sollte, entschied mich dann doch dafür, es erstmal für mich zu behalten. „Erzähl ich dir ein andermal, nichts Schlimmes. Was ist denn jetzt mit dem Kindergarten?" „Warte, ich gebe dir Sophia. Tschüs Maddie, und schlaf gut." Maja lachte wieder und gab den Hörer dann an Sophia weiter. „Hallo? Maddie?" „Ja, hallo, ich wollte nochmal fragen, was jetzt vorhin der Grund deines Anrufes war." Mein Gott war mir das peinlich, warum hatte ich bloß nicht zugehört? Ach ja, weil Florian David Fitz mir gesagt hatte, dass er sich in mich verliebt hat. Ich vergaß. „Ich wollte dir sagen, dass der Kindergarten im Moment unter Wasser steht, du sollst dich morgen bei Frau Düber melden. Dann wird besprochen, wann du wieder arbeiten musst, weil die Kinder in ein paar Tagen hoffentlich woanders untergebracht werden und dann wird geguckt, ob die noch eine Erzieherin benötigen. Ich zum Beispiel habe die nächsten Wochen frei, ich denke mal du auch, aber du sollst dich morgen trotzdem bei Frau Düber melden." „Okay, danke." „Gerne. Was war denn vorhin mit dir los, Maddie?" „Ach, nichts schlimmes, erzähle ich dir ein andermal." „Okay, wann kommst du denn? Es ist schon halb elf!" „Äh..." Sophia würde mich mit Fragen bombardieren, ich sah es schon kommen. „Ich schlafe heute Nacht bei Florian, Maja weiß auch schon Bescheid, danke nochmal für den Hinweis mit dem Kindergarten, bis morgen Sophia!", sprudelte ich deshalb ganz schnell hervor. „Was?! Du schläfst bei Florian?! Du schläfst bei Florian David Fitz?! Maddie, das ist nicht dein Ernst, oh mein Gott!" „Ja, tschüs Sophia, bis morgen!" Und bevor Sophia noch weiter Fragen stellen konnte, legte ich schnell auf und ging zurück ins Wohnzimmer, wo Florian immer noch auf dem Sofa lag. Beim Näherkommen bemerkte ich, dass er schlief. Wie süß! Leise legte ich mich zu ihm und wollte gerade seinen Arm um mich legen, als mich eine Niesattacke überfiel. Gerade jetzt! Florian wachte davon natürlich auf und sah mich mit müden Augen besorgt an. „Du wirst doch wohl nicht wirklich krank?" Ich winkte ab. „Quatsch, man niest doch auch wohl mal so zwischendurch. Und außerdem habe ich doch gleich nach dem Regen heiß geduscht." Florian sah mich weiter besorgt an, nahm dann jedoch meine Hand und stand auf. „Lass uns ins Bett gehen." Als ich in Florians Klamotten in Florians Bett lag, wurde ich auf einmal so müde, dass ich meine Augen fast nicht mehr aufhalten konnte. Heute war so viel passiert. Gestern erst hatte Florian mich besucht und ich hatte ihm verziehen. Und jetzt waren wir schon zusammen? Waren wir überhaupt zusammen? Na ja, war ja auch egal, Tatsache war immerhin, dass sich in mich verliebt hatte. Und ich mich natürlich in ihn. Es war bestimmt auch nicht so einfach, wenn man in der Öffentlichkeit stand, plötzlich eine Freundin zu haben. Als ich schon fast eingeschlafen war, kroch Florian endlich zu mir ins Bett und lächelte mich an. „Schläfst du schon?" „Nein." Florian beugte sich zu mir herunter und küsste mich zärtlich. „Ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben." „Ich auch!", sagte ich und zog seinen Kopf noch mehr zu mir heran. Nach einer Weile löste Florian sich von mir und legte seinen Arm so hin, dass ich mich rein legen konnte. Leider hatten wir jeder unsere eigene Decke, es wäre bestimmt noch viel kuscheliger gewesen, wenn wir unter einer geschlafen hätten, doch ich traute mich auch nicht zu fragen, immerhin durfte ich schon bei ihm im Bett schlafen. Es dauerte auch gar nicht lange, da war ich eingeschlafen. Ich träumte jedoch ziemlich schlecht und schreckte immer wieder hoch. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr einschlafen. Bei einem Blick auf die Uhr bemerkte ich, dass es vier Uhr morgens war. Ich schlang die Decke enger um mich herum. Mir war total kalt. Und ich hatte totale Halsschmerzen. Mist, hoffentlich wurde ich nicht wirklich krank. Mir war so kalt, ich wusste gar nicht, wie ich liegen sollte. Ich versuchte, mich noch enger an Florian zu pressen, doch die zwei Decken störten dabei ziemlich. Nach kurzer Überlegung schmiss ich meine Decke beiseite und kroch mit unter Florians Decke, der daraufhin lächelte. „Maddie", murmelte er leise und zog mich enger an sich ran, sodass wir eng umschlungen unter seiner Bettdecke waren. Da konnte ich auch endlich wieder einschlafen, schlief jedoch trotzdem noch total unruhig.

Im Leben von Florian David FitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt