Kapitel 14

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Kurz darauf erschienen Maja und Sophia in meinem Zimmer. „Na, wie war's?" Ich ließ mich langsam wieder auf mein Bett fallen und seufzte. „Ich weiß es nicht." Sophia und Maja legten sich neben mich. „Wie, du weißt es nicht?", fragte Sophia mich. „Ich weiß es einfach nicht. Jetzt tut er wieder so, als ob ich ihm wirklich wichtig wäre, ich habe einfach nur Angst, ihm wieder zu verfallen." Maja fing an zu lachen. „Maddie, der tut nicht nur so, als ob du ihm wichtig bist, du bist ihm wichtig!" Sophia stimmte ihr bei. „Ja echt, das sieht doch ein blinder mit Krückstock!" Maja und Sophia lachten wieder, doch mir war noch gar nicht zum Lachen zumute. „Ach ja? Und warum hat er mir dann die ganze Zeit etwas vorgespielt?" Maja stöhnte. „Maddie! Er ist doch nicht gezwungen, jeden, den er neu kennen lernt, zu sagen, dass er berühmt ist, dann wäre er schon ziemlich selbstverliebt." „Aber es gehört nun mal zu seinem Leben, sowas kann man doch nicht einfach verschweigen!" „Was hätte er denn sagen sollen? ‚Bevor wir uns kennenlernen, wollte ich noch eben einmal sagen, dass ich berühmt bin.' ?", sagte Sophia spöttisch. Ich schnaubte nur. „Ich finde das echt nicht witzig! Ihr tut jetzt so, als ob es selbstverständlich wäre, dass er mir nichts gesagt hat! Maja, du fandst das doch am Anfang auch scheiße von ihm!" Maja seufzte. „Ja Maddie, ich kannte ihn doch gar nicht richtig. Ich hatte Angst, dass er nur mit dir spielt. Jetzt kenne ich ihn auch nicht richtig, aber so wie er dich ansieht, oder so oft wie er versucht hat, dich zu kontaktieren, kann es einfach nicht sein, dass er nur mit dir spielt. Vielleicht wollte er es dir sagen, hat sich aber nicht getraut. Er wird den ganzen Tag nur angehimmelt, da ist es doch auch mal schön, wenn es Menschen gibt, die einen auch so mögen, ohne dass sie wissen, dass man berühmt ist. Ich denke mal, er wollte die Freundschaft oder was auch immer da zwischen euch ist, nicht kaputt machen. Was hättest du denn gesagt, wenn er plötzlich gesagt hätte, dass er Schauspieler ist, und das nicht ganz unbekannt." Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, er hat es aber ja auch nicht gesagt." „Aber ich finde daran sieht man doch erst recht, wie wichtig du ihm bist. Dass er das mit dir nicht aufs Spiel setzen wollte, indem er es dir erzählt.", sagte Sophia nun wieder. Maja nickte zustimmend. „Und ganz ehrlich, er ist auch nur ein Mensch, Schauspieler hin oder her. Ist das denn wirklich so wichtig? Du hast ihn doch als normalen Menschen kennen gelernt, was sollte denn anders sein, wenn du es weißt? Es hätte doch nichts geändert, du hättest ihn höchstens gegoogelt und hättest Respekt vor ihm gehabt. Und genau das wollte er doch nun mal nicht." Sophia nickte zustimmend. „Genau. Gib ihm noch eine Chance, Maddie. Und wer kann schon von sich behaupten, dass man Florian David Fitz wichtig ist?" Ich stöhnte und drückte mir ein Kissen ins Gesicht. Maja lachte und nahm mir das Kissen weg. „Was hältst du von der Idee, wenn wir uns einen Film mit dem guten Herrn angucken? Sophia hat doch da bestimmt einige in petto, oder?" Grinsend sah sie Sophia an. Sophia nickte begeistert. „Klar hab ich, kommt, ich such den besten raus!" Ich wurde schon gar nicht mehr nach meiner Meinung gefragt sondern wurde einfach mit ins Wohnzimmer gezerrt, wo wir drei uns dann aufs Sofa setzten und uns einen Film mit Florian David Fitz ansahen. Der Mann, dem ich anscheinend wichtig war.

Ich konnte die ganze Nacht über nicht schlafen, ich musste die ganze Zeit an Florian denken. Okay, das war vielleicht nichts neues, aber diesmal war ich ernsthaft am überlegen, ob ich nicht vielleicht doch überreagiert hatte. Maja hatte ja Recht, er ist nicht verpflichtet jedem, den er neu kennen lernt, zu sagen, dass er berühmt ist. Das wäre in der Tat etwas selbstverliebt rüber gekommen. Ich kam mir langsam einfach nur noch albern vor. Warum stellte ich mich überhaupt so an? Das war wirklich kindisch. Leise stand ich auf und schlich zu meinem Sofa, wo mein Handy drauf lag. Eine neue Nachricht von Florian. Innerlich machte mein Herz schon wieder Luftsprünge. „Gute Nacht!", hatte er mir geschrieben. Sollte ich ihn fragen, ob wir uns wiedersehen? Sollte ich ihm sagen, dass ich ihm noch eine Chance geben würde? Nein, das war in einer SMS dann doch etwas unpersönlich. Deshalb schickte ich ihm einfach eine Nachricht mit „Morgen zwölf Uhr am See?" und hoffte, dass er da sein würde. Als ich mich wieder ins Bett legte, schlief ich irgendwann auch glücklich und zufrieden ein.

Doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich gar nicht mehr so glücklich und zufrieden wie noch am Vorabend. Was sollte ich ihm denn sagen, was der Grund für das Treffen wäre? Oder worüber sollte ich sonst mit ihm reden? Als ich in die Küche kam, saß Sophia schon am Tisch und las Zeitung. „Guten Morgen!", nuschelte ich. Sophia blickte auf und lächelte mich an. „Ach, hey, guten Morgen!" „Schläft Maja noch?" „Ja, die schläft noch. Du Maddie, du weißt, dass die im Kindergarten ab morgen wieder mit dir rechnen? Ich hab dich nur für eine Woche abgemeldet." „Ja, ich weiß. Danke nochmal." Sophia lächelte wieder. „Kein Problem. Und, was hast du heute so schönes vor? Es ist wirklich super Wetter draußen, für einen Sonntag im Herbst!" Ich schaute nach draußen und Sophia hatte Recht, draußen war wunderschönes Wetter. Nur ganz hinten sah mein ein paar Wolken. Aber die würden wohl um zwölf noch da sein. Hoffte ich. Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich zu Sophia an den Tisch, die mich immer noch abwartend ansah. „Was ist?" Sie lachte. „Ich hab dich was gefragt. Was du heute noch machst!" „Oh, sorry, bin wohl noch ein bisschen müde." Sophia lachte wieder. „Merkt man gar nicht. Also? Wenn du nämlich nichts vorhast, könnten wir doch mal wieder irgendwohin fahren, oder irgendwie was machen, mit Maja." Ich seufzte. „Ähm, also ich würde ja wirklich gerne, aber ich hab schon was vor..." Ich versuchte Sophias Blick auszuweichen und starrte in meinen Kaffee. Aber Sophias Grinsen bemerkte ich trotzdem. „Ach ne, doch wohl nicht mit einem gewissen Schauspieler?" Ich verschluckte mich an dem Schluck Kaffee, den ich gerade im Mund hatte. Sophia lachte wieder. „War doch nur eine Frage, kein Grund gleich zu ersticken. Also?" Ich seufzte. „Ja, ich treffe mich mit Florian." Sophia lachte wieder. „Oh man, ich glaub's ja immer noch nicht, dass du mit Florian David Fitz anbändelst! Von dem ich schon seit ich 19 bin träume." „Ich bändele gar nicht mit ihm an!" Sophia grinste wieder. „Ne, gar nicht." „Außerdem hast du doch einen Freund, ich dachte du liebst ihn!" Ich sah Sophia herausfordernd an, doch die lachte nur wieder. „Maddie, es ist ein Unterschied ob ich meinen Freund liebe oder einen Schauspieler! Natürlich liebe ich Gerrit, aber Florian eben auch, wenn auch auf eine andere Weise." Ich schüttelte nur den Kopf, trank meinen Kaffee aus und stand auf. „Ich geh mich duschen." Sophia nickte, immer noch grinsend. „Mach das. Gut, dass du gestern noch geduscht hast, ich glaube nämlich, hätte Florian dich mit deinen fettigen Haaren gesehen, wäre er nicht so verträumt lächelnd aus der Wohnung gegangen." „Was? Er ist verträumt lächelnd aus der Wohnung gegangen?" Sophia lachte. „Und wie!" Ich tat so, als wäre mir das total egal, doch innerlich kribbelte schon wieder alles. Er ist verträumt lächelnd aus der Wohnung gegangen.

Als ich mich um halb zwölf zu Fuß auf den Weg zum See machte, war ich schon wieder total nervös. Worüber sollte ich nur mit ihm reden? Sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Ne, das ging dann doch zu weit. Würde er denn überhaupt kommen? Er hatte gar nicht zugesagt. Als ich beim See ankam, war der Himmel schon mit dunklen Wolken bedeckt. Mist, hoffentlich fing es nicht an zu regnen. Der See war total verlassen, Florian war auch noch nicht da. Alles war total friedlich und es sah wunderschön aus. Im Herbst fand ich es am schönsten hier, da lagen überall Blätter auf dem Boden und die Bäume wurden langsam kahl. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir und ich drehte mich um.

Im Leben von Florian David FitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt