Kapitel 19

1.2K 22 0
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich immer noch eng umschlungen mit Florian unter seiner Decke. Und zu der Kälte und den Halsschmerzen sind noch Kopfschmerzen dazu gekommen. Mist! Als ich mich vorsichtig bewegte, wachte auch Florian auf. „Guten Morgen!", murmelte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen!", krächzte ich. Florian schlug die Augen auf, sah mich besorgt an und fühlte mit seiner Hand meine Stirn und meine Wange. „Geht's dir gut?" Ich tat so, als ginge es mir blendend und strahlte ihn an. „Klar geht's mir gut!" Meine Stimme hörte sich leider gar nicht so gut an, was natürlich auch Florian bemerkte. „Maddie, sei ehrlich!" Ich lächelte ihn an und streichelte seine Wange. „Es geht schon, meine Stimme ist vielleicht ein bisschen weg, aber ansonsten ist alles okay." Florian sah mich skeptisch an und stand auf. „Du bleibst liegen! Ich komm gleich wieder." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihm hinterher. Als er aus dem Zimmer war, ließ ich mich erschöpft zurück in die Kissen sinken. Es war ganz schön anstrengend so zu tun, also wäre alles okay. Und mich hatte es richtig erwischt. Mist! Als Florian wieder ins Zimmer kam, hatte er eine dampfende Tasse und ein Fieberthermometer in der Hand und setzte sich zu mir auf die Bettkante. Liebevoll streichelte er mir über die Wange. „Hier, der Tee sollte etwas gegen die Halsschmerzen helfen. Mach mal deinen Mund auf, dann kann ich dir Fieber messen." Widerwillig machte ich meinen Mund auf. Als das Fieberthermometer schließlich piepte, zog Florian es wieder aus meinem Mund und betrachte besorgt die Anzeige. „39,1. Scheiße, es tut mir so leid Maddie, das war 'ne doofe Idee im Regen da rauszufahren." „Ach Quatsch, das war eine tolle Idee! Du kannst ja auch nichts dafür, dass ich jetzt krank bin. Ich rufe Maja gleich an, ob sie mich abholen kann." Florian schüttelte energisch den Kopf. „Du bleibst hier!" „Nein Florian, nachher steckst du dich noch an!" Er grinste und kroch wieder zu mir unter die Bettdecke. „Das Risiko gehe ich gerne ein." Ich schüttelte nur den Kopf und nahm einen Schluck von dem Tee. „Ich muss aber gleich noch schnell zu meiner Chefin Frau Düber fahren, der Kindergarten steht unter Wasser und ich soll mich noch bei ihr melden." Florian gab mir einen Kuss auf die Wange. „Das kannst du auch morgen noch. Oder du rufst sie an. Du bist ganz heiß." Immer noch besorgt fühlte er erneut meine Wange. Ich lächelte tapfer. „Ach quatsch, das geht schon." Ich schälte mich aus dem Bett und wollte mich anziehen, doch als ich stand, wurde mir auf einmal total schwindelig und schwarz vor Augen. Ich versuchte mich irgendwo festzuhalten, um Halt zu bekommen, doch ich griff ins Leere. Mir war total schwindelig, als ob ich mich tausendmal um mich selbst gedreht hätte. Ich wollte kurz stehenbleiben und warten, bis es besser wird, als Florians starke Arme mich stützten. „Alles okay?" „Mhm, alles gut." Doch es war leider überhaupt nicht alles gut. Mir war total schwindelig, ich hatte höllische Kopf- und Hallschmerzen und zudem war mir noch schweinekalt. Sofort fing ich wieder an zu zittern. Florian nahm vorsichtig in den Arm. „Tu doch nicht so.", murmelte er in mein Haar. „Du bist eine Frau, du darfst Schwäche zeigen." Ich lachte. „Ja, okay, ist vielleicht doch nicht alles gut." Florian grinste besorgt und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du bist mir eine... Komm, leg dich wieder ins Bett." Langsam legte ich mich wieder ins Bett, und endlich wurde das Schwindelgefühl etwas besser. Florian setzte sich wieder zu mir auf die Bettkante. „Schlaf noch ein bisschen, ich kümmere mich um deine Arbeit." Ich nickte und schloss meine Augen. Und noch bevor ich bei zehn Schäfchen angekommen war, schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte, stand ein riesengroßer Blumenstrauß mit roten Rosen auf dem Nachttisch neben mir. Ich grinste. Er war so lieb! Vorsichtig stand ich auf und ging ins Wohnzimmer, doch Florian war nicht da. Doch von irgendwoher konnte ich Musik vernehmen. Immer der Musik nach stand ich schließlich vor einer Tür, deren Raum ich noch nicht betreten hatte. Als ich die Tür öffnete, konnte ich Florian sehen, der am Klavier saß und Klavier spielte. Und wie er spielte! Wie im Traum! Vorsichtig zog ich die Tür hinter mir zu und stellte mich hinter ihn. Seine Finger glitten nur so über die Tasten, ich bekam richtig Gänsehaut bei seinem Spiel. Um mich bemerkbar zu machen, legte ich vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Florian zuckte ziemlich zusammen und sah mich geweiteten Augen an. Doch dann lachte er. „Spinnst du, mich so zu erschrecken?" Ich lachte. „Tut mir leid. Du spielst wunderschön, Florian!" Er lächelte und zog mich auf seinen Schoß. „Danke. Wie geht's dir?", fragte er besorgt und fühlte wieder meine Wange. „Besser, danke. Ist der Blumenstrauß neben dem Bett von dir?" Florian runzelte die Stirn. „Welcher Blumenstrauß?" Ich war sichtlich verwirrt. „Äh, neben deinem Bett steht ... ein Blumenstrauß mit ... Rosen." Florian lachte und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Natürlich sind die von mir!" Ich lachte und nahm ihn in den Arm. „Danke!", flüsterte ich in sein Ohr. Florian wollte mich küssen, doch ich schob sein Gesicht von mir weg. „Nicht, du steckst dich an." Florian setzte seinen Hundeblick auf. Ich lachte. „Damit kriegst du mich nicht! Die Chance, dass du dich ansteckst ist sowieso schon viel zu hoch, da musst du mich nicht auch noch küssen." „Wie? Soll ich etwa warten, bis du wieder gesund bist, oder was?" Ich lachte. „Ja." Florian zog einen Schmollmund, doch ich blieb hart. „Ich habe bei Sophia angerufen, sie will sich darum kümmern, also wegen dem Kindergarten, und ruft nachher nochmal an. Und ..." Florian schaute grinsend, aber doch irgendwie verlegen auf den Boden. Ich knuffte ihn. „Was?" „Ich äh... hab ihr gesagt, dass du wahrscheinlich die nächsten Nächte bei mir bleibst, bis du wieder gesund bist." Ich sah ihn mit großen Augen an. Er wollte, dass ich für die nächsten Tage bei ihm bleibe? Florian strich mir wieder zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht. „Also du musst nicht, wenn du nicht willst, aber..." Ich lachte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Florian drehte seinen Kopf, damit sich unsere Lippen berührten, doch ich war schneller und zog meinen Kopf schnell wieder weg. „Och Maddie!" „Nichts da!", sagte ich und hustete. Florian sah mich wieder besorgt an und hob mich hoch. Mit mir auf dem Arm ging er zurück Richtung Schlafzimmer. „Du, Florian, ich kann auch alleine laufen." Florian lachte. „Da wär' ich mir nicht so sicher. Außerdem bist du total blass, nachher kippst du mir um!" Ich seufzte und ließ mich von ihm zurück ins Bett tragen. Das ganze Schlafzimmer roch wunderbar nach den Rosen, die Florian mir geschenkt hatte. Florian streichelte mir über den Kopf. „Ich hoffe, du magst Rosen?" „Ich liebe Rosen!" Florian lachte zufrieden und deckte mich zu. „Ich komme gleich wieder, ich hol nur schnell was zu essen für uns beide. Und was hältst du von einem Film?" Ich nickte und Florian ging aus dem Zimmer. Erschöpft ließ ich mich zurück in die Kissen sinken. Es ging mir zwar schon deutlich besser als heute Morgen, aber ich war immer noch total schlapp. Ich schloss meine Augen und genoss es einfach nur, im Bett von Florian zu liegen, in der Bettwäsche, die total nach ihm roch. Plötzlich merkte ich, wie jemand seine Hände neben meinem Kopf auf der Matratze abstützte. Ich riss meine Augen auf und sah genau in Florians grinsendes Gesicht, das mir jetzt total nahe war. „Diesmal entkommst du mir nicht!", sagte er grinsend und im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen. Ich wollte ihn erst von mir wegschieben, doch Florian grinste nur und presste seine Lippen noch fester auf meine. Im Rausch der Gefühle erwiderte ich den Kuss also. Es kribbelte schon wieder überall und für einen Moment vergaß ich meine Kälte, Kopfschmerzen und Halsschmerzen. In diesem Moment gab es nur uns beide. Bis er sich von mir löste und sich neben mich auf die Matratze fallen ließ. Grinsend sah er mich an. „Florian, wenn du morgen krank bist, dann bin nicht ich schuld!" „Natürlich bist du das! Schließlich hast du mich ja dann angesteckt." „Florian!" Florian lachte nur und stand auf, um das Essen zu holen, was im Schlafzimmer auf einem Tisch stand. „Welcher Film darf's denn sein?" Ich grinste. „Einer mit dir?" Florian schüttelte energisch den Kopf. „Nene, ich sehe mich jeden Tag im Spiegel, dann muss ich mir Abends nicht auch noch Filme von mir angucken!" Ich lachte und suchte einfach irgendeinen Film aus.

Im Leben von Florian David FitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt