Kapitel 15

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. Florian kam lächelnd auf mich zugelaufen. „Hey.", sagte er immer noch lächelnd. „Hey." Als er vor mir stand, war ich mal wieder unfähig etwas zu sagen, da mich seine grünen Augen schon wieder so faszinierten. Ich hatte so ein grün auch irgendwie noch nie gesehen. Ich kannte sowieso nicht viele mit grünen Augen, aber wenn, dann war das grün irgendwie anders. Sein grün war besonders. Oh Gott, jetzt dachte ich schon die verschiedenen Grüntöne bei Augen  nach... Ich stand immer noch vor ihm und starrte ihn an, er sah mich auch einfach nur lächelnd an. Mir war das ganze komplett unangenehm. Um überhaupt etwas zu sagen, sagte ich noch einmal „Hey.", woraufhin Florian lachte. Toll Maddie, jetzt hielt er dich doch für komplett bescheuert! Was sagte ich ihm auch zweimal Hey? Doch Florian schien das gar nicht weiter zu stören. „Wie geht's?" „Äh, gut.", stammelte ich. Oh Gott, das wurde ja immer schlimmer mit mir. Irgendwas musste ich jetzt sagen. „Ich äh... ich wollte mich entschuldigen." Florian sah mich mit großen Augen an. „Wofür?" Ich seufzte. „Dafür, dass ich... dass ich so zickig war. Ist ja deine Sache, ob du's mir erzählst oder nicht, ist ja auch letztendlich nur ein Beruf, ich erzähle ja auch nicht immer jedem gleich meinen Beruf. Ich hab vielleicht ein bisschen überreagiert." Verlegen schaute ich auf den Boden, doch Florian hob mein Kinn wieder an, sodass ich ihm die Augen sehen musste. „Hey, du hast nicht überreagiert, das muss dir nicht leidtun. Es ist im Endeffekt ja nicht nur der Beruf, sondern einfach das Bekanntsein, das hätte ich dir sagen müssen und das tut mir wirklich leid." Er hielt immer noch mein Kinn fest, weshalb ich ihn immer noch angucken musste. Er sah so gut aus. Seine Haare waren heute ein bisschen zerstreut, am liebsten hätte ich ihm da einmal durchgewuschelt. Und dann seine süßen Grübchen, wenn er lachte! Er hatte seine Hand schon wieder von meinem Kinn genommen, doch ich kannte meinen Augen einfach nicht von ihm losreißen. Ich wusste auch überhaupt nicht, was ich jetzt sagen sollte. Sollte ich sagen, dass mir das überhaupt nichts mehr ausmachen würde, und ihm einfach um den Hals fallen? Am liebsten würde ich es tun. Aber stattdessen lächelte ich ihn nur leicht an. „Ist okay." Florian lächelte wieder und seine grünen Augen fingen an zu strahlen. „Das ist schön." Langsam kam er näher und nahm mich in den Arm, und ich konnte schon wieder nichts anderes, als seinen Geruch einzuatmen und mich fallen zu lassen. Ich nahm einfach nichts mehr wahr, sein Geruch benebelte mich total! Aber das war schon immer so gewesen, dass mich der Geruch von Männern total lähmte, aber bei ihm war es besonders extrem. Doch irgendwann löste Florian sich von mir und schaute hoch in den Himmel. „Scheiße!" „Was ist?", fragte ich ihn immer noch leicht benebelt. Er schaute mich irritiert an und zeigte dann nach oben. „Es regnet?" Endlich konnte ich wieder klar denken und registrierte, dass es tatsächlich regnete. Entschuldigend blickte ich ihn an. „Und jetzt?" Jetzt würde er bestimmt wieder nach Hause fahren. Und bis ich zu Hause war, war ich total durchnässt. Super! Florian schien kurz zu überlegen und griff dann nach meiner Hand. „Komm mit, ich weiß was." Und schon zum zweiten Mal zog er mich im Regen durch den Wald, und ich konnte schon wieder an nichts anderes denken, als dass meine Hand in seiner lag.

Wir stiegen in sein Auto und fuhren Richtung München. In München angekommen fuhr Florian einen Berg hoch und setzte sein Auto schließlich auf einem Parkplatz ab. Er grinste mich an. Ich jedoch wusste nicht wirklich, was er jetzt vorhatte. „Äh, Florian, es regnet." Er grinste nur noch mehr. „Ich weiß! Komm, du wirst es nicht bereuen." Ich seufzte und gemeinsam stiegen wir aus seinem Auto. Eigentlich hatte ich keine große Lust jetzt durch den Regen zu laufen, aber ich wollte auch keine Spielverderberin sein. Florian nahm zu meiner Freude wieder meine Hand und wollte gerade weiter laufen, als er stoppte. Er grinste schon wieder. „Moment noch." Er band sich seinen Schal ab und band ihn mir um die Augen. „Äh, was wird das?", fragte ich ihn lachend. „Es ist viel schöner, wenn du den Weg dahin nicht siehst, weil ... das ist jetzt schwer zu erklären, ich erkläre es dir später!", sagte er und umschloss wieder meine kalte Hand mit seiner warmen. Er dirigierte mich über ein paar Stufen weiter den Berg hoch, bis er mir irgendwann seinen Schal wieder abnahm. Wir waren jetzt schon klitschnass, doch was ich sah, raubte mir den Atem. Wir standen auf einer Plattform auf einem Berg und konnten auf die Stadt sehen. Um uns herum waren die tief hängenden Wolken, unter uns waren Wolken, über uns waren Wolken. Es war wunderschön. Diesmal griff ich nach Florians Hand. „Wow." Florian sah mich an und grinste. „Cool, oder? Ich war früher mal mit meinem Vater hier, auch als es geregnet hat. Und gerade fiel es mir wieder ein." „Und wozu sollte ich jetzt den Schal tragen?" Florian lachte. „Weil man auf dem Weg hier hoch ja ganz langsam auf die Wolken zugeht, wenn man die Augen aufmacht und ganz plötzlich mittendrin steht, hat es einfach einen anderen Effekt." Ich lachte. „Achso." Wir standen eine ganze Zeit lang so im Regen und schauten uns die Wolken und die Stadt an, bis Florian sich räusperte. „Ich glaube, es ist besser, wir gehen jetzt. Sonst sind wir morgen beide krank. Der Regen hat schon meinen kompletten Rücken erreicht." Ich lachte. „Meinen schon lange." Florian sah mich gespielt sauer an. „Warum sagst du denn nichts? Nachher bist du morgen wirklich krank! Und ich bin schuld!" Ich lachte wieder. „Ach Quatsch, so schnell werde ich nicht krank, ich bin da nicht so empfindlich. Und selbst wenn, es hat sich doch gelohnt." Florian grinste wieder und gemeinsam gingen wir zurück zu seinem Auto. Als wir wieder saßen, merkte ich erst richtig, wie nass ich wirklich war. Ich war glaube ich nirgendwo mehr trocken. „Danke Florian, das war wirklich toll. Du kannst mich jetzt nach Hause fahren, damit ich schnell duschen kann." Ich lächelte ihn an, doch Florian sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und lachte. „Auf gar keinen Fall, bis wir bei dir angekommen sind, bist du wirklich krank! Du kannst mit zu mir kommen." Augenblicklich wurde ich rot, er sollte sich bloß keine Umstände wegen mir machen. „Ach nein, quatsch, das ist wirklich nicht nötig, ich kann..." Florian unterbrach mich. „Du kommst mit zu mir! Dort kannst du auch duschen." Ich war immer noch etwas verunsichert, doch Florian fuhr einfach grinsend los zu seiner Wohnung. Als wir bei seiner Wohnung ankamen, war mir schon total kalt. Hoffentlich war ich morgen nicht wirklich krank. Ich hatte vorhin natürlich gelogen, ich war immer total schnell krank, aber ich hoffte, dass ich diesmal verschont blieb. Ich ging hinter Florian her in seine Wohnung in den fünften Stock. Oben angekommen nahm er mir als erstes meine nasse Jacke ab. „Ich häng die auf die Heizung, wenn du duschen warst, kannst du mir deine anderen Klamotten auch noch geben." „Und äh... also ich ähm... was soll ich dann anziehen?" Ich merkte, wie ich rot wurde. Florian sah mich erst verständnislos an, fing dann jedoch an zu lachen. „Achso, ich gebe dir gleich was zum Anziehen." Ich wurde noch roter als sowieso schon und ließ mich von Florian ins Gästebadezimmer geleiten. „Handtücher sind da im Schrank, da müsste auch noch Shampoo stehen, ist allerdings Männershampoo." Florian zwinkerte mir zu. „Ich hole dir schnell etwas zum Anziehen." Ich nickte. Während Florian Klamotten für mich holte, holte ich schon mal ein Handtuch heraus und holte Shampoo aus dem Schrank. Als ich den Schrank öffnete, musste ich schmunzeln, dort standen nämlich vier Flaschen Apfelshampoo. Er stand wohl auf Apfelshampoo. Da konnte ich ja froh sein, dass ich das gestern auch benutzt hatte. Irgendwann kam auch Florian mit Klamotten für mich wieder. „Ich hoffe, Jogginghose ist okay?" Ich nickte schnell. „Ja klar, danke!" Er lächelte mich an. „Gern geschehen. Ich bin auch duschen, bis gleich." Er zwinkerte mir noch einmal zu und zog dann die Tür hinter sich zu.

Im Leben von Florian David FitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt