Als er abräumen wollte, fragte ich ihn, ob ich ihm helfen sollte, aber er sagte, ich sollte stattdessen schon mal ins Wohnzimmer gehen. Das Wohnzimmer war gleich neben der Küche und schön geräumig und aufgeräumt. Es war ziemlich schlicht gehalten, und es standen auch nicht viele Fotos herum. Aber trotzdem war es ziemlich gemütlich. Bei uns im Wohnzimmer stand alles voller Fotos. Das hatten wir aber auch ein bisschen mir zu verdanken, ich liebte es, in einem Raum zu sein und überall Erinnerungen an schöne Zeiten hängen zu sehen. Auch in meinem Zimmer war alles voller Fotos, als ich nicht mehr wusste, wo ich meine Bilderrahmen noch hinstellen sollte, hab ich einfach meine Wand mit Fotos vollgeklebt. Vielleicht würde ich es ja irgendwann schaffen, dass die ganze Wand voller Fotos mit Erinnerungen hing. Aber hier in Florians Wohnzimmer standen nicht viele Fotos. Nur ein Foto in einem silbernen Bilderrahmen mit einem Hund. Ob das seiner war? Plötzlich kam Florian lächelnd ins Wohnzimmer. „Bei mir hängen nicht so viele Bilder wie bei dir.“, sagte er grinsend, als ob er meine Gedanken hätte lesen können. Ich lachte. „Das stimmt, aber bei mir hängen auch wirklich viele. Aber ich finde das schön, wenn ich auf meine Wand gucke und überall Erinnerungen sehe.“ Ich lächelte ihn zaghaft an, hoffentlich fand er das jetzt nicht spießig. Doch er lächelte freundlich zurück. „Ich find die Vorstellung echt schön. Aber nun setz dich doch erstmal, oder wollen wir den Abend im Stehen verbringen? Wo ich doch schon mal ein Sofa habe.“ Er zwinkerte mir zu und ich setzte mich lachend auf das große Sofa. Florian stellte zwei Weingläser auf den Tisch vor mir und setzte sich neben mich. „Auf einen schönen Abend!“ Er hielt lächelnd sein Weinglas hoch. Ich tat es ihm nach und stieß mit ihm an. Der Wein schmeckte ziemlich gut. Wir hatten meistens nur so billigen Wein. Aber Florian schien sowieso das Gegenteil von arm zu sein, alles in seiner Wohnung deutete darauf hin, dass er ziemlich viel Geld hatte. Die schönen Möbel, das Geschirr und überhaupt die ganze Wohnung. Ich räusperte mich. „Was bist du eigentlich von Beruf?“ Florian fuhr sich wieder mit der Zunge über seine Lippen. Schon allein bei dieser Geste von ihm schmolz ich dahin. „Ich arbeite im Bereich Medien.“ Im Bereich Medien? Dann konnte er ja alles sein! Aber zum weiter nachfragen kam ich nicht, denn Florian stellte schon die nächste Frage. „Und du?“ „Ich arbeite in einem Kindergarten.“ Florian lächelte. „Das kann ich mir bei dir richtig gut vorstellen.“ Ich stutzte. „Wieso?“ Florian lachte. „Keine Ahnung, passt irgendwie total zu dir. Gefällt dir dein Job?“ „Ja, doch ich liebe meinen Job.“ „Das ist doch schön.“ Er sah mich wieder an, sodass eine wohlige Gänsehaut meinen Rücken streifte. Wie machte er das bloß immer? Ich verlor mich regelrecht in seinem Blick. Florian grinste wieder. Er machte mich noch komplett verrückt. „Was ist?“ Er lachte. „Nichts.“ Ich lächelte ihm zaghaft zurück, woraufhin er mir eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Wissen Männer eigentlich, wie verrückt sie Frauen damit machen? „Du siehst heute übrigens wunderschön aus, habe ich dir das schon gesagt?“ Ich merkte, wie ich rot wurde und schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein.“ Er lächelte mich leicht an und starrte immer noch in meine Augen. „Dann sag ich’s dir jetzt. Du siehst heute echt wunderschön aus!“ „Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“ Florian lachte. „Na dann, wo wir heute doch schon mal beide so gut aussehen, sollten wir doch auch gleich ein Foto zusammen machen, oder? Das kannst du dir dann an deine Fotowand hängen.“ Ich lachte und zückte mein Handy aus meiner Tasche. „Okay, aber mach lieber du das Foto, sonst ist einer von uns wieder nur halb drauf, ich kenn mich ja.“ Florian lachte und nahm mein Handy, um ein Foto von uns zu machen. Nach ein paar Schnappschüssen gab er mir mein Handy wieder. „Aber du musst es auch entwickeln lassen und an deine Wand hängen.“ „Versprochen!“ Wir lachten wieder und plötzlich lag Florians Hand auf meiner und schon wieder streifte eine Gänsehaut meinen Körper. „Maddie?“ „Mhm?“ Oh Gott, was kam jetzt? „Heißt du eigentlich wirklich Maddie, oder ist das nur eine Abkürzung?“ „Das ist eine Abkürzung von Madeline. Aber Madeline find ich nicht so schön, deshalb nennen mich eigentlich alle nur Maddie.“ „Madeline“, flüsterte er und sah mir dabei wieder tief in die Augen. Ich konnte gar nicht wegsehen, es war, als ob er mich in seinen Augen gefangen hielt. Alles kribbelte in mir, ich hatte so etwas noch nie erlebt. Florians Hand lag immer noch auf meiner und ich hätte diesen Moment am liebsten für immer festgehalten. Irgendwann lächelte Florian wieder und streichelte mit seiner anderen Hand meine Wange. Ich starrte von seinen Augen runter auf seine schönen Lippen. Wie sie sich wohl anfühlten? Ob sie wohl weich waren? Plötzlich verzogen sich die Lippen wieder zu einem Grinsen und die Hand, die vor einer Sekunde noch meine Wange gestreichelt hatte, zog mein Gesicht jetzt zu Florians Gesicht. Als unsere Lippen sich berührten, explodierte in mir ein Feuerwerk. Es gab nur noch Florian und mich, ich nahm überhaupt nichts mehr wahr. Der Kuss war so intensiv und stark, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Langsam strich Florian durch meine Haare meinen Hals herunter. Seine Lippen waren so unbeschreiblich weich und ich konnte seinen Geruch voll und ganz aufnehmen. Als wir uns voneinander lösten, lächelten wir beide. „Du bist etwas ganz Besonders, Maddie.“ Ich lächelte leicht und Florian drückte erneut seine Lippen auf meine, jedoch nur kurz, dann legte er einen Arm um mich und ich lehnte mich an ihn. Ich wäre am liebsten für immer so sitzen geblieben, in Florians Arm, während er vorsichtig meinen Arm streichelt, doch irgendwann sah ich auf die Uhr und stellte fest, dass es schon ziemlich spät war. Langsam erhob ich mich und sah wieder in seine schönen grünen Augen. „Ich glaube ich geh langsam mal nach Hause.“ Florian sah enttäuscht aus, doch er nickte. „Ich fahr dich.“ Schnell schüttelte ich den Kopf. Er sollte sich bloß keine Umstände wegen mir machen. „Nein, das ist nicht nötig, ich nehme mir ein Taxi. Wirklich, das ist kein Problem.“ Florian lachte. „Ich fahr dich, keine Widerrede!“ Vorsichtig lächelte ich ihn an. „Okay, danke.“
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Im Leben von Florian David Fitz
FanfictionDie 25-jährige Maddie ahnt noch nicht, auf wen sie sich da einlässt, wenn sie sich mit Florian trifft. Bis sie eines Tages herausfindet, wer er wirklich ist und eine Beziehung mit ihm eingeht.