Kapitel 20

923 15 0
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lagen wir immer noch so eng aneinander gekuschelt da, wie wir am Abend zuvor eingeschlafen waren. Florian schlief noch, weshalb ich ganz ruhig liegen blieb, um ihn ja nicht zu wecken, denn ich wollte am liebsten für immer hier so liegen bleiben. Florian sah selbst beim Schlafen noch total gut aus. Ich musste mir wirklich mal ein paar mehr Filme mit ihm kaufen, dann konnte ich ihn selbst zu Hause anschmachten. Ich lag eine ganze Weile nur so da und beguckte Florian, als seine Augen plötzlich zuckten und er langsam die Augen aufschlug. Schnell machte ich meine wieder zu, damit er dachte, ich schliefe noch. Florian strich mir zärtlich mit seinem Finger über die Wange und flüsterte meinen Namen. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen, doch ich tat einfach so, als würde ich noch weiter schlafen und versuchte dabei, möglichst hübsch auszusehen, wobei ich mir nicht sicher war, ob mir das auch wirklich gelang. Allerdings schien Florian auch keine große Lust darauf zu haben aufzustehen, denn er machte gar keine Anstalten mich aufzuwecken. Oder hatte er gesehen, dass ich schon wach war? Vielleicht war er ja auch einfach wieder eingeschlafen. Vorsichtig machte ich meine Augen nur einen ganz klitzekleinen Spalt wieder auf, um zu gucken ob er noch wach war, und blickte genau in seine wunderschönen grünen Augen, die mich freudig angrinsten. Vor Schreck riss ich meine Augen erst auf, kniff sie dann aber wieder zu und zog mir die Bettdecke über die Nase. „Ich schlafe noch!", jammerte ich. Florian lachte und zog mir die Bettdecke von meinem Gesicht. „Das sieht aber so gar nicht nach schlafen aus." „Optische Täuschung!", jammerte ich weiter und vergrub mein Gesicht stattdessen an Florians Brust. Florian lachte nur wieder und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Wir lagen eine ganze Zeit lang so und ich dachte irgendwann schon, dass er wieder eingeschlafen wäre, als er plötzlich anfing zu reden. „Maddie? Darf ich dich mal was fragen?" „Mhm.", grummelte ich nur, woraufhin Florian wieder lachte. „Wie war dein Exfreund eigentlich so?" Prompt richtete ich mich auf und sah ihn belustigt an. Das hatte er doch jetzt nicht wirklich gefragt oder? Florian zupfte beschämt an der Bettdecke herum. „Ich frag ja nur..." Ich lachte. „Mein Ex hieß Levi und war eigentlich ziemlich normal. Erst war er immer total nett und charmant, doch nach ungefähr einem halben Jahr hat er lieber was mit seinen Kumpels gemacht als mit mir. Er hatte überhaupt keine Zeit mehr für mich. Und als meine Eltern dann gestorben sind, dann hat er es wohl als seine Verpflichtung gesehen mich zu trösten. Aber er hat die ganze Zeit auf sein Handy geguckt, um ja nichts zu verpassen, und war einfach immer irgendwo anders, nur nicht bei mir. Wir hatten uns einfach auseinander gelebt, dann hab ich Schluss gemacht." „Wie sah er denn aus?", fragte Florian mich. Ich sah ihn wieder amüsiert an. Warum interessierte ihn das denn so? Ich grinste. „Er sah ziemlich gut aus, hatte dunkle Haare, sportliche Figur und auch einen ziemlich sportlichen Klamottenstyle. Alles in einem sah er wirklich gut aus." Florian nickte nur, woraufhin ich lachte und meine Arme um ihn schlang. „Aber gegen dich hat er keine Chance. Gegen dich hat niemand eine Chance!", sagte ich und drückte ihm meine Lippen auf seine.

Als ich gegen halb zwei wieder in der WG ankam, war noch keiner zu Hause. Ich ging in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. In den letzten Tagen war so viel passiert, ich konnte das alles noch gar nicht glauben. Ich war mit einem deutschlandbekannten Schauspieler zusammen! Und ich hatte erst einen Film mit ihm gesehen! Empört sprang ich auf und ging in Sophias Zimmer, in der Hoffnung eine DVD mit ihm zu finden. Sophia würde das bestimmt nicht schlimm finden. Obwohl sie es ja auch mitbekommen musste. Das war mir dann doch etwas peinlich. Doch leider ging genau in diesem Moment die Tür auf und Maja kam reinspaziert. „Hallo? Schon jemand zu Hause?" Leise schlich ich mich aus Sophias Zimmer, doch Maja entdeckte mich natürlich und grinste. Ertappt blieb ich stehen. „Ach ne, darf ich raten, was du gesucht hast?", fragte sie mich grinsend. „Ach Maja, hallo, schön, dass du wieder da bist. Und ich war in ihrem Zimmer, weil ... ich wollte nur gucken, ob sie die Tasche, die ich ihr zum Geburtstag schenke, auch wirklich noch nicht hat." Maja lachte. „Genau, weil du ja auch nicht genau weißt, dass Sophia noch keine Michael Kors Tasche besitzt!" Ich rollte nur mit den Augen und ging an ihr vorbei in die Küche. Maja folgte mir. „Wie war's denn bei Tom?" Ich drehte mich grinsend zu Maja um, die sofort rot wurde. „Äh, gut?" „Meinst du, es ist was Ernstes mit euch beiden?" Maja seufzte. „Ich weiß es nicht. Eigentlich würde ich sofort sagen: Klar, ich liebe ihn, ich will mein restliches Leben mit ihm verbringen! Aber andererseits weiß ich auch, dass das überhaupt nicht zu mir passt. Ich wollte nie so eine Beziehung, wie Sophia oder du sie geführt haben. Ich wollte höchstens mal was Lockeres. Aber mit Tom... ach ich weiß ja auch nicht, irgendwie ist alles anders mit ihm." „Du hast dich verliebt, stimmt's?" „Ja hab ich. Aber ich wollte das nie. Ich wollte mich nicht mehr verlieben. Als ich das letzte Mal verliebt war, hatte ich danach ein halbes Jahr Liebeskummer, das mache ich nicht noch einmal mit!" „Ach Maja, nicht jeder Kerl ist scheiße. Du musst dich auch mal auf was Neues einlassen, diese kurzen Affären sind doch eh nicht für immer. Lass dich doch einfach auf ihn ein." Maja seufzte wieder. „Wir werden sehen. Und wie war's bei dir? Du wohnst ja mittlerweile schon fast bei ihm." Augenblicklich wurde ich rot. Maja grinste.

„Wer hätte gedacht, dass du dir nochmal den Fitz angelst!" „Maja hör auf! Ich habe ihn mir nicht geangelt!" „Achso, ich dachte du hättest ihn angesprochen.", sagte sie und zwinkerte mir provozierend zu. „Och Maja du bist doof! Ich hab ihn mir trotzdem nicht geangelt!" Maja lachte nur. „Wie war's denn?" „Schön...", sagte ich träumerisch. Maja lachte wieder und prompt ging die Haustür wieder auf. „Hallöchen! Schon jemand da?" Ich hatte Sophia als erste erreicht und umarmte sie stürmisch. „Hallo Geburtstagskind! Schön, dass du da bist!" Sophia lachte und umarmte dann Maja, die sie ebenfalls so stürmisch begrüßte. Nachdem Sophia ihre Sachen abgestellt hatte, übergaben wir ihr unsere Geschenke. Sophia kreischte vor Freude. Sophia hörte gar nicht mehr auf zu strahlen. „Ich freue mich schon so auf heute Abend, wir gehen in ein ganz cooles Restaurant, das ist das zwar sehr teuer, aber soll richtig gut sein! Und Florian David Fitz kommt ebenfalls um meinen Geburtstag zu feiern, ich kann's echt kaum glauben! Du musst unbedingt Fotos machen, Maddie!" „Was? Ich mach doch keine Fotos!" „Doch Maddie, du machst immer und überall Fotos, dann musst du auch Fotos machen, wenn ich das erste Mal mit Florian David Fitz essen gehe!" Maja und ich fingen an zu lachen. „Ist ja nicht so, als ob er mit Maddie da wäre und nebenbei noch dein Freund und ich da wären!", lachte Maja. Sophia kicherte nur.

Um punkt acht Uhr standen Maja, Sophia und ich frisch gebügelt und gestriegelt vor dem Restaurant und warteten auf unsere Männer, die natürlich noch nicht da waren, typisch! Also beschlossen wir, noch kurz vor dem Restaurant zu warten. Sophia klatschte begeistert in die Hände. „Ich freu mich so! Und wir sehen alle so hübsch aus!" Da hatte sie Recht, wir sahen wirklich hübsch aus. Plötzlich weiteten sich Sophias Augen wieder und ich konnte mir schon denken, wer da hinter mir auf uns zugelaufen kam. Maja anscheinend auch, denn sie grinste mich nur an, bevor sie sich umdrehte um zu gucken. Als ich mich ebenfalls umdrehte, stand Florian schon grinsend vor mir. „Hey!" Doch bevor ich was sagen konnte, ging er schon auf Sophia zu, die ihn richtig anstrahlte. „Alles Gute, nochmal!" Als er ihr einen großen Blumenstrauß überreichte, strahlte sie noch mehr. „Danke!", sagte sie und fiel ihm um den Hals. Maja und ich mussten uns ziemlich zusammen reißen, nicht laut los zu prusten. Florian stellte sich wieder neben mich und legte einen Arm um meine Taille. In meinem Bauch kribbelte es schon wieder, was musste er jetzt auch schon wieder so unverschämt gut aussehen? „Äh, bin ich der erste?" Maja lachte. „Ja, die anderen beiden brauchen wohl noch ein bisschen." Florian lachte auch. „Und ich dachte, ich wäre schon zu spät! Übrigens seht ihr sehr schön heute Abend aus." Sophia fing wieder an zu strahlen. „Danke Florian! Du aber auch!" Florian lachte und legte seinen Arm noch enger an mich. Schließlich kam auch Tom dazu, der genau wie Florian erst Sophia gratulierte, und sich schließlich neben Maja stellte, die ganz rot wurde, als er sie zur Begrüßung auf die Wange küsste und seinen Arm um sie legte. Als Gerrit dann auch noch kam, gingen wir ins Restaurant und bestellten unser Essen. Florian, Gerrit und Tom verstanden sich wirklich gut, und auch Maja, Sophia und ich hatten jede Menge Spaß. Und das Essen war wirklich lecker, vor allem war es mal was anderes als Pizza und Döner. Florian nahm unter dem Tisch immer wieder unauffällig meine Hand, was jedes Mal ein leichtes Bauchkribbeln bei mir auslöste. Auch die Blicke, die Florian mir über den Tisch hinweg immer wieder zuwarf, machten mich ganz verrückt.

Nach dem Essen verabschiedete ich mich draußen von Florian. Vorsichtig nahm ich seine Hand und legte sie in meine. „Sehen wir uns morgen?" Florian umschloss meine Hand mit seiner und sah mich lächelnd an. „Wenn du möchtest. Ich muss morgen früh aber erst zu einer Besprechung wegen einem neuen Dreh und danach muss ich noch kurz zu meiner Schwester, aber dann könnte ich dich abholen und wir machen was Schönes?" Ich nickte lächelnd. „Okay, ich freue mich." Florian lächelte und nahm mein Gesicht in seine Hände, bevor er mich zärtlich küsste. „Ich mich auch.", flüsterte er. Er gab mir noch einen letzten Kuss und stieg dann in sein Auto.



Im Leben von Florian David FitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt