Melanie
Ich stehe immer noch unter der Dusche, als plötzlich die Badezimmertür aufgeht und Matthew nur mit einem Handtuch um den Hüften, eintritt. Er guckt mich überrascht an. "Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du duschst. Soll ich rausgehen?", fragt er und versucht krampfhaft nicht auf meinen nackten Körper zu gucken. Ich muss grinsen, als ich das bemerke. "Ach quatsch, komm rein!", lache ich und ziehe ihn zu mir unter die Dusche, nachdem er sein Handtuch losgeworden ist. Er fängt an zu grinsen und küsst mich zärtlich. "Daran kann ich mich gewöhnen.", haucht er, als seine Hand über meinen nackten Po fährt. Ich grinse in den Kuss hinein und schmiege mich ganz nah an ihn. Er seufzt wohlig und schlingt seine starken Arme um meinen schmalen Rücken. "Was machen wir heute?", frage ich, nachdem wir uns langsam voneinander lösen. "Wir holen deine Sachen.", sagt Mathew bestimmt und lächelt mich an. Er sieht meinen fragenden Blick. "Ich möchte, dass du zu mir ziehst."
Olivia
Ich habe ihm versprochen, dass ich ihm vertrauen werde. Jetzt steht er vor mir und streckt mir seine Hand hin. "Waffenstillstand?", fragt er mich. Aber kann ich ihm wirklich vertrauen? Ich meine, ja ich hab es ihm gesagt, aber wenn ich ihm jetzt die Hand reiche, was dann? Was wird noch alles kommen? Was ich weiß ist, dass wenn ich es nicht versuche, es auch nichts werden kann. Also hebe ich langsam meine Hand und atme einmal tief ein. "Waffenstillstand.", sage ich fest und er verschränkt seine Finger mit meinen. Seine Augen finden meine. Dieses tiefe Schokoladenbraun, wirkt aufeinmal gar nicht mehr kalt, sondern warm. Sein Mund verzieht sich zu einem ehrlicheln Lächeln. Auf einmal höre ich das vertraute Ping des Fahrstuhls. Neugierig wenden wir uns zum Aufzug. Er spuckt Melli aus. "Melli!", rufe ich, löse mich von Jack und stürme auf sie zu. Ich ziehe sie in eine lange Umarmung. "Mensch Melli, du warst ja ewig weg! Wo warst du?", frage ich sie aufgebracht, nachdem sie sich aus meiner Umklammerung gewindet hat. Sie will grade etwas sagen, als plötzlich Mr. Abrahams um die Ecke kommt. "Liv, Jack, wir beide müssen euch etwas erzählen!"
"Und nachdem wir uns im Park getroffen haben, fragte er mich, ob wir zusammen sein wollen. Alles war gut, wir schliefen auch miteinander. Und irgendwann wurde er mein Lehrer. Wir machten Schluss, aber begangen eine Affäre. Und da wir die Gefühle nicht mehr unterdrücken können, tun wir jetzt auch nichts mehr dagegen.", endet Melli die Geschichte. Ihre und Matthews Hände sind miteinander verschränkt und er streichelt mit seinem Daumen beruhigend über ihren Handrücken. "Also, du liebst ihn?", frage ich ruhig. Melli nickt stürmisch. "Ja, das tue ich.", flüstert sie glücklich. "Und sie lieben Melli?", wende ich mich an Mr. Abrahams. "Ja, mehr als alles andere. Bitte nenn mich Matthew, ja?", erwidert er und drückt Melli zum Schluss einen Kuss auf die Wange, wobei sie genießerisch die Augen schließt. Ich gucke Jack fragend an, da er noch gar nichts gesagt hat. Er ist knallrot im Gesicht. "Wie kommst du dazu meine Schwester zu ficken?!", brüllt er los und springt aufgebracht auf. "Jack, bitte!", fleht Melli. "Ich mache Kartofelbrei aus dir, du Hund!", knurrt er und packt Matthew am Kragen. Er zieht ihn auf die Füße und gibt ihm plötzlich einen heftigen Kinnhaken. "Jack!", kreische ich und springe ebenfalls auf. Melli ebenso und stellt sich hinter Matthew. Sie packt seine Arme bevor er Jack schlagen kann und zieht ihn hinter das Sofa. Jack will hinterher, doch ich packe ihn an der Hand und schleife ihn ins Gästezimmer.
Sein Blick ist so hasserfüllt, dass habe ich noch nie an ihm gesehen. Diese Seite von Parker gefällt mir gar nicht! "Lass mich los!", brüllt er und will sich mir entreißen. Ich knalle die Tür zu und funkel ihn an. Doch er guckt nur die Wand mit zusammen gepressten Kiefer an. Sanft streiche ich über seinen Kiefer, der sich noch mehr verspannt. Meine schlanken Finger umschließen sein kräftiges Kinn und langsam drehe ich seinen Kopf in meine Richtung. Ich richte mich auf und gucke ihm tief in die Augen. Langsam wird sein Blick weicher. Er lockert seinen Kiefer. Und auf einmal rollt eine kleine Träne aus seinem Auge. Ich streiche sie sanft mit meinem Daumen weg. Es kommen immer mehr Tränen und schließlich sackt Jack in meinen Armen zusammen. Er fängt bitterlich an zu weinen. Ich umarme ihn und drücke ihn so nah an mich wie es geht. Seine Arme um meinen Rücken geben mir ein sicheres Gefühl. Doch er löst sich schnell von mir und legt seine großen Hände an meine Wangen. "Du bist das Beste was mir je passiert ist.", flüstert er und kommt mit seinem Gesicht ganz nahe. "Jack, was-" "Pscht." Er legt seinen Finger auf meine Lippen und fährt sanft meine Lippenform nach. "Eine Sache wünsche ich mir bevor ich gehe." "Wovon redest du, Jack?" Doch da liegen seine vollen Lippen schon auf meinen. Zärtlich beginnt er mich zu küssen. Erst erwieder ich den Kuss nicht. Jack legt seine Hände an meiner Taille ab und ich schmeiße alle meine Bedenken über Bord und schlinge meine Arme um seinen Nacken. Ich erwiedere seinen Kuss nun doch. Unsere Lippen passen perfekt aufeinander. Alles wirkt grade so perfekt. Nichts mehr deutet darauf hin, dass wir alle eigentlich so zerbrechlich und verletzlich sind. Die Welt ist grausam und das wird sie auch immer sein. Doch solche kleinen, schönen Momente werten das ganze Leben wieder auf. Gefühle kommen und gehen, genauso wie Freunde. Warum ich grade so schnulzig bin? Ich weiß es nicht.
Langsam löst sich Jack von mir. "Ich werde jetzt gehen, Olivia. Ich habe schon länger etwas geplant und jetzt wo das mit Melli und Matt ist muss ich hier weg. Hör genau zu was ich dir sage." Ich kann irgendwie nicht wiedersprechen und nicke vorsichtig, immer noch in seinen wundervollen Schokoaugen versunken. "Vertraue niemandem. Vor allem nicht den Jungs. Konzentriere dich auf deinen Abschluss. Ich weiß nicht ob wir uns irgendwann wiedersehen. Aber ich kann nicht gehen ohne dir zu sagen, das du mir unglaublich viel bedeutest. Leb wohl, Olivia." Mit diesen Worten küsst er mich ein letztes Mal, wischt mir eine Träne von der Wange und dreht sich schließlich um. Es zerreißt mein Herz. "Jack?", hauche ich. Er dreht sich um und schaut mich unendlich traurig an. "Wohin wirst du gehen?", frage ich mit zittriger Stimme. "Nach Hause." Er dreht sich wieder um. "Jack?" "Ja, Olivia?" "Ich-", setzte ich an. "Ich weiß. Ich dich auch." Und dann dreht er sich um. Er verlässt mich. Es fühlt sich an, als würde mein Herz in tausend Splitter zerbersten. Ich lasse den Tränen ihren Lauf. Feucht rennen sie über meine Wange. Ich sinke auf die Knie und schreie. Ich wusste nicht, dass ich Parker nach so kurzer Zeit so sehr mögen könnte. Ich schrei all meinen Frust hinaus. Das war ein Beweis, wie grausam die Welt ist. Jack ist ein Badboy, er sammelt Herzen in einem Einmachglas.
DU LIEST GERADE
Little Lovestory - Die wahre Geschichte
RomanceDie wahre Geschichte eines Badboys. Man nehme: Ein reiches Mädchen aus dem Süden und einen halben möchtegern Badboy. Dies mischt man unter einen Umzug und eine unbekannte Stadt, bevor man die neue Schule hinzufügt. Die nächste Zutat, zwei beste Freu...