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Olivia

Mittlerweile ist es bereits Mittwochnachmittag und Jack und ich können endlich in unser Haus einziehen. Deswegen stehen wir mit gepackten Taschen vorm Hotel und warten auf ein Taxi, welches auch schnell kommt. Die ganze Fahrt über bin ich extrem aufgeregt. Ich meine, dass ist sowas wie mein Auszug von zu Hause. Mit Mum und Dad habe ich heute bereits telefoniert und sie haben sich bereit erklärt, ernsthaft zu überlegen ob ich bei Jack bleiben darf. Erstmal darf ich es, aber da zu Hause im Moment die Prüfungen sind, müssen meine Eltern sich noch überlegen, wie wir das mit der Schule machen. Ich habe Angst, dass sie wollen, dass ich zurück nach New York komme. Ich habe Jack auch gefragt, warum er, als er im Gästezimmer vor ein paar Tagen in New York stand, gesagt hatte, dass er nach Hause geht. Daraufhin erzählte er mir, dass er und seine Familie mal in Los Angeles gelebt haben und ungefähr vor vier Jahren nach New York gezogen sind. Jack hat mir erzählt, dass es schon länger geplant war, dass er an dem Tag, an dem auch Melli und Matt von sich erzählt haben, gehen sollte. Das Taxi lässt uns vor unserem Haus raus und nachdem Jack den Taxifahrer bezahlt hat, mache ich mich über den gepflasterten Weg zum Haus. Ich bleibe vor der Tür stehen und warte auf Jack, welcher aber bereits hinter mir steht.

Er stellt die Taschen ab und schließt die Tür auf, doch bevor ich reingehen kann, hält Jack mich am Handgelenk fest und zieht mich zurück. Fragend gucke ich ihn an, aber er lässt einfach die Taschen auf den Boden fallen und auf einmal hebt er mich im Brautstyle hoch. "Was soll das, Jack?", kreische ich und klammer mich an ihn. Seine Brust vibriert, da er lacht und so trägt er mich dann über die Türschwelle. Im Flur lässt er mich wieder runter, doch seine Hände legt er um meine Hüften. Meine Arme liegen auf seiner Brust, welche sich sanft hebt und senkt. Sein Herz schlägt ein bischen schneller, als normal, was wahrscheinlich davon kommt, dass er mich grade getragen hat. "Willkommen in unserer ersten, gemeinsamen Wohnung.", haucht er und legt seine Lippen schließlich sanft auf meine. Sofort drücke ich ihn am Hinterkopf näher zu mir und seufze leicht in den Kuss hinein. Ich weiß nicht, was das zwischen Parker und mir ist, aber es ist sicher keine Freundschaft mehr. Wir sollten wirklich mal darüber reden, aber ich war in solchen Gesprächen noch nie gut. Jack's Arme schlingen sich um meinen Rücken, wodurch ich so nah an ihn gepresst werde, dass kein Blatt mehr zwischen uns gepasst hätte.

"Mir ist egal was du sagst, Chuck ist heiß!", schnauze ich Jack an und versenke den Löffel erneut in meinem Nutellaglas. Jack und ich sitzen grade auf der Couch und ich konnte ihn überreden, ein paar Folgen Gossip Girl mit mir zu gucken. Meine Beine liegen auf seinem Schoß, während er meine Fußknöchel mit leichten, kreisenden Fingerbewegungen streichelt. "Ja und arrogant.", gibt er genervt zurück. "Ha! Du hast zugegeben, dass er heiß ist!", kreische ich aufgeregt und richte mich auf. Das Nutellaglas stelle ich auf den Wohnzimmertisch, während ich mich nach vorne beuge und Jack in die Wange knuffe. Er knurrt und packt rasch meine Hand, als er mich plötzlich nach vorne zieht und ich so direkt auf seinem Schoß sitze. "Es gibt heißere Männer.", meint er und streicht mir die Haare aus dem Nacken, bevor er sanfte Küsse zwischen meinen Schulterblättern verteilt. Sofort bekomme ich Gänsehaut, was Jack auch zu merken scheint, denn augenblicklich spüre ich, wie sich seine Lippen an meiner Haut zu einem Grinsen verziehen. Seine Hand streift unter mein Top und er streichelt meinen Bauch. Ein wohliges Seufzen verlässt meine Lippen und ich lehne mich mehr an ihn. Doch nach kurzer Zeit drehe ich mich um und kann ihm so direkt ins Gesicht sehen. Ich beginne seinen Hals zu küssen und arbeite mich bis zu seinen Wangen hoch. Ich platziere leichte Küsse auf seinen Mundwinkeln und auf seiner Nase, doch das scheint ihm nicht zu reichen, denn er legt vorsichtig seine Lippen auf meine. Flatternd schließen sich meine Augen. Unsere Lippen passen perfekt aufeinander. Etwas zögerlich streiche ich mit meiner Zunge über seine Unterlippe und sofort wird unser sanfter Kuss zu einem verspielten Zungenkuss.

Jack's Arme halten mich an den Schultern, während er sich von mir löst und mich hoch nimmt. Wie ein nasser Sandsack liege ich nun über seiner Schulter und ich muss laut lachen. Jack macht den Fernseher auf und geht dann hoch ins Schlafzimmer. Während er die Treppe hochgeht, haue ich ihm einmal kräftig auf den Hintern, was mir ein raues Lachen seinerseits einbringt. Jetzt liegen Jack und ich auf dem Bett und reden über alles mögliche. Er hatte sich für den Poklatscher gerächt, indem er mich mit Klamotten unter die Dusche gestellt und mit kaltem Wasser abgespritzt hat. Deswegen liege ich jetzt hier in einer Jogginghose und einem Hoodie von Jack, damit ich mich nicht erkälte. "Ich wollte dich noch etwas fragen.", beginnt Jack, nachdem ich herzlich über einen seiner Witze gelacht habe. "Frag.", fordere ich ihn auf und habe immer noch ein kleines Grinsen im Gesicht. "Würdest du morgen mit mir ausgehen?" Diese Frage trifft mich etwas unvorbereitet, weswegen ich ihm erstmal nicht antworte. "Schon gut, wenn du nicht möchtest, dann halt nicht.", lächelt er, doch sein Lächeln erreicht nicht seine Augen und wirkt gezwungen. "Doch, doch! Ich würde gerne mit dir ausgehen!", antworte ich ihm schnell und ziehe ihn in eine feste Umarmung. Er legt seinen Kopf auf meinem ab und ich vergrabe mein Gesicht an seiner Brust. Manchmal überlege ich mir, was passiert wäre, wenn Jack mich nicht mit nach Los Angeles genommen hätte. Hätte ich ihn jemals wiedergesehen? Wenn ja, hätte ich so wie jetzt mit ihm umgehen können? Ich drücke ihn ein wenig fester an mich. Sein Geruch ist wundervoll und vernebelt mein Gehirn. Genau in diesem Moment, in dem Jack meinen Scheitel küsst und mir über den Rücken streicht, wird mir klar, dass Mum Recht hat. Ich habe mich in Jack Parker verliebt. Und das bedingungslos und unwiderruflich.


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